Re: Er fürchtet weder Tod noch Teufel – Die Filme des Tom Cruise

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Vielleicht könnte der Trend sein, dass man wieder vermehrt Filme macht, die gut-gemachte, spannende, "echte" Actionsequenzen beinhalten, eine packende Story, etwas, aber nicht übertrieben viel Emotionalität, einen symphatischen Helden, der nicht nur selbstlos agiert sondern sich für das große Ganze einsetzt und obwohl von vielen Autoritären gehasst einfach der allerbeste ist, in dem, was er macht und am Ende dann auch gewinnt... ;)
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Re: Er fürchtet weder Tod noch Teufel – Die Filme des Tom Cruise

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danielcc hat geschrieben: 29. Juni 2022 21:41
vodkamartini hat geschrieben: 29. Juni 2022 20:17 Also ich hab in Maverick irgendwie gar keinen Juhu Patriotismus entdeckt. Natürlich werden die Kampfflieger positiv porträtiert und sind Identifikationsfiguren, aber das hier ständig das Banner gehisst würde oder die amerikanische Großartigkeit in Elogen breit gewalzt würde, irgendwie nicht.
Du weißt schon was ich meine.
Erstens transportiert der Film natürlich schon eine sehr lockere, heldenhafte und positive Sicht aufs Militär. Das ist ganz ganz offensichtlich. Im Grunde wird die Mission ja wie ein Videospiel trainiert und der Erfolg der Mission wird wie das Besiegen eines Endgegners in einem solchen zelebriert.

Zweitens ist ja immer davon auszugehen, dass dann Nachahmer es eben mehr übertreiben in die Patriotismus Richtung - die Maverick tatsächlich nicht so ausgeprägt zeigt.
Klar kommt das Militär nicht schlecht weg, ist ja auch ein Abenteuerfilm im militärischen Umfeld. Aber dafür ist es im Rahmen. Und wer meint bei den Militärfliegern geht es genaus so zu, ist selbst schuld. :x Der Krieg an sich wird hier aber keineswegs verherrlicht und die zunehmende Bedeutungslosigkeit des Faktors Mensch ist zumindest ein Thema. Cruise ist deutlich erkennbar vom alten Schlag und kommt mit seiner Art noch einmal durch, aber es ist ziemlich offensichtlich, dass er die Entwicklung nicht mehr aufhalten kann, sondern sie nur etwas hinaus gezögert hat. Der alte Film ist in dieser Hinsicht deutlich "abfeiernder" und lässt die Kampfpiloten in eine güldenen Heldenzukunft blicken.
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Re: Er fürchtet weder Tod noch Teufel – Die Filme des Tom Cruise

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danielcc hat geschrieben: 29. Juni 2022 18:33 Hollywood springt immer auf jeden Zug auf der schnell in Richtung sicheren Bahnhof fährt. So viel ist sicher.
Ein Film macht nicht einfach völlig unerwartet mehr als 1 Milliarde und niemand in Hollywood nimmt davon Notiz
Ja, aber viele 80er Retro Sachen, die du nennst, wie Beverly Hills Cop 4 und weitere sind ja schon lange vor "Top Gun: Maverick" beschlossene Sache gewesen. Ich sehe wirklich nicht, welchen Zug du da eigentlich meinst, da "Top Gun: Maverick" doch in keiner Hinsicht einen Trend setzt, sondern sämtlichen Trends (simples Weltbild, Retro-pur, 80s Revival etc.) folgt, die aktuell eh bereits bestimmend sind. Einzig mehr Filme mit militärischem Kontext, ja, das könnte passieren, möglich.
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Re: Er fürchtet weder Tod noch Teufel – Die Filme des Tom Cruise

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Mal ein kurzes update, sorry Daniel, der musste sein. :)
danielcc hat geschrieben: 9. Juni 2022 12:34 Von den bislang 583 mio sind 320 aus den USA. Es ist wieder so ein Film der für die Amis genau der richtige Film zur richtigen Zeit ist.
Nach nunmehr zwei Wochen in den Kinos ist aber das Gros der Kinoeinnahmen auch eingefahren.
Gbt es schon eine Einschätzung, bei wieviel er am Ende landen könnte?
'Top Gun: Maverick' Soars Towards $1.3 Billion at the Global Box Office

With the hit film now at its 10th weekend, Top Gun: Maverick still continues to soar to new heights at the box office as it has gained an additional $13.8 million internationally to a cumulative total of $671 million at international markets. Domestically, the film added $8.2 million this weekend as it remains strong at the box office and totals $650.1 million, one of the best showings of all time.
(Quelle: https://collider.com/top-gun-maverick-6 ... ox-office/ oder auch: https://www.forbes.com/sites/scottmende ... 388cd7d50e )
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Re: Er fürchtet weder Tod noch Teufel – Die Filme des Tom Cruise

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Jo, manchmal laufen Filme dann einfach immer weiter wie von alleine.

Ich bleibe bei meinem Urteil: Total unterhaltsamer und gut gemachter FIlm aber in keinster Weise irgendwas wirklich besonderes. ich habe den Film sogar allein meinen Freunden empfohlen aber halt immer mit dem Hinweis "schöner simpler Film wie damals in den 80er/90ern"
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Re: Er fürchtet weder Tod noch Teufel – Die Filme des Tom Cruise

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Es ging nicht darum, ob er gut ist, sondern wie gut er am Box Office abschneidet und dass er hauptsächlich ein amerikanisches Phänomen ist. Da waren die Prognosen dann doch etwas "vorschnell" gewesen und die Urteile etwas leichtfertig gefällt geworden.

Und dass in den 80ern und 90ern die Filme so viel simpler waren als heuten erkenne ich beim besten Willen nicht.
Zuletzt geändert von vodkamartini am 1. August 2022 18:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Er fürchtet weder Tod noch Teufel – Die Filme des Tom Cruise

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Die 1,3 Milliarden Dollar macht man nicht, wenn der Film nicht auch etwas Besonderes wäre. Und das ist er, und er hat eine immense Zuschauerschaft damit abgeholt, was niemand vorab gedacht hätte. Wie würdest danielcc es jetzt schreiben, wenn die Rollen vertauscht wären? Ach ja:

Es ist mal wieder typisch für unser Forum wenn dem erfolgreichsten Film des Jahres, ein absoluter Über-Erfolg um genau zu sein, ein Film der auf imdb mit einer 8.6 (!!!) bewertet wurde, hier das Besondere abgesprochen wird. Der Film ist perfekt. Er erreicht alles was er erreichen wollte.
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Re: Er fürchtet weder Tod noch Teufel – Die Filme des Tom Cruise

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Mit 50/50 US vs Rest of World ist er sicherlich übermäßig gut dort gelaufen.
Ansonsten gestehe ich meine Fehlprognose ein :-)

Das Thema 80er/90er Feeling kann man gar nicht weg diskutieren aus meiner Sicht. Der Film macht in dieser Hinsicht fast alles anders als so viele Actionfilme der letzten Jahrezehnte. Er ist leicht im Ton, nichts ist wirklich weltbewegend, es droht keine Invasion, die Welt wird nicht unter gehen, die Feinde bleiben blass, es gibt kaum Drama, nur eine seichte Liebesgeschichte, es gibt gute Laune Feeling am Strand in einer Baywatch artigen Gedächtnisszene,...

Hille du liegst in deinem Vergleich völlig schief. Mir hat der Film sehr sehr gut gefallen und ich habe ihn schon früh (als Erster hier?) über den Klee gelobt und seitdem jedem meiner Freunde empfohlen. Der Punkt ist nur, dass der Film aus meiner Sicht nicht so außerordentlich gut ist, dass ich mir die 1.3 Mrd erklären kann. Ich bin weit davon den Film mies zu machen wie es umgekehrt hier alle Platzhirsche zuletzt bei Endgame gemacht haben.
Insofern trifft auf Maverick wirklich exakt das zu, was ich in Bezug auf Endgame geschrieben habe. Der Film macht alles richtig und erreicht alles (vermutlich sogar mehr) was er erreichen wollte
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Re: Er fürchtet weder Tod noch Teufel – Die Filme des Tom Cruise

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danielcc hat geschrieben: 1. August 2022 18:40 Hille du liegst in deinem Vergleich völlig schief. Mir hat der Film sehr sehr gut gefallen und ich habe ihn schon früh (als Erster hier?) über den Klee gelobt und seitdem jedem meiner Freunde empfohlen. Der Punkt ist nur, dass der Film aus meiner Sicht nicht so außerordentlich gut ist, dass ich mir die 1.3 Mrd erklären kann.
Da strengst du dich dann aber auch wirklich an, um dir das nicht erklären zu können oder?

Ich fand "Avengers: Endgame" unfassbar dumm und langweilig, aber warum das so ein riesiger Erfolg geworden ist, ist mir sonnenklar. Das brauche ich gar nicht zu hinterfragen, ich muss nicht einmal darüber nachdenken. Das war das große Finale einer 22-Filme-andauernden Saga, die einen Mega-Erfolg nach dem anderen produziert hat. Mehr Event-Kino geht gar nicht. Das war der dritte "Herr der Ringe"-Film oder der letzte "Harry Potter"-Teil, aber um den Wert 1000 potenziert. Jeder, der sich in der heutigen Popkultur offen bewegt und am Ball bleibt, bekam das Gefühl: Diesen Film muss man gesehen haben. Und zwar so schnell wie möglich. Dass er dann sehr viele abgeholt und ihre Erwartungen erfüllt hat – umso besser, es hat oben drauf geholfen. Scheiße kann ich den persönlich aber trotzdem finden (auch wenn dir das dann – warum auch immer – ein Dorn im Auge ist).

Der Erfolg von "Top Gun: Maverick" ist fast genau auf die gleiche Weise zu erklären. Der Film hat genau zur richtigen Zeit genau die richtigen Knöpfe gedrückt: Auf dem Höhepunkt der seit Jahren andauernden Retro-Welle (die sich insbesondere auf die 80er konzentriert) kommt ein Film, der das Feeling des Kinos dieser Ära phänomenal widergibt, aber zusätzlich auch den Event-Charakter von "Avatar" oder "Avengers: Endgame" hat. Das Marketing war exzellent, hat die spektakulären Flugszenen massiv in den Mittelpunkt gestellt und zudem gab es unglaublich positive Mund-Propaganda. Der Film war für viele nach 2 Corona-Jahren ein Grund, in die Kinos zurückzukehren – insbesondere für die, die sich vom Superheldenkino nicht abgeholt fühlen (also die etwas ältere Generation) und daher bei "Spider-Man: No Way Home" oder "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" außenvor geblieben sind.
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