Avatar (3D)
James Cameron hat mich bisher noch nie enttäuscht, auch nicht bei seinem neuesten Film. Wo soll ich nur Anfangen?
Okay die 3D Technik. Es ist wirklich beeindruckend wie plastisch der Film wirkt. Allerdings sind nicht alle Szenen in 3D. Das wäre noch nicht schlimm, doch ist es schon etwas unverständlich wieso manche Landschaftsaufnahmen scheinbar in 2D sind (Anflug auf die Haleluja-Berge) während die Charakterszenen der Menschen (z.B. auf dem Stützpunkt) ganz offensichtlich alle in 3D sind. Entweder der 3D Effekt kommt bei den Panorama-Aufnahmen nicht so gut raus oder man hat etwas versäumt (Zeitmangel?). Dennoch ist die 3D Technik durchaus ein wenn nicht sogar DAS Highlight.
Die Animationen sind einfach grandios, wahrscheinlich ist dies sogar der erste Film bei dem animierte Hauptcharaktere in Verbindung mit Live-Action vollkommen überzeugen. Die Schauspieler sind allesamt über allen Zweifel erhoben. Ihr Spiel wird (im Falle der Na'vi) durch die Animation in keinster Weise beeinträchtigt. Das in der Presse oft kritisierte Drehbuch ist eigentlich ziemlich simpel gehalten, doch denke ich das Cameron dafür einen triftigen Grund hatte. Der Film bietet einfach unbeschreibliche Schauwerte, da wäre eine komplexere Story wohl eher hinderlich gewesen. Ich gebe offen zu, dass manchmal meine Aufmerksamkeit eher bei der bei der Landschaft oder sonstigen Details lag, da diese Dinge einfach bahnbrechend sind. Bei einer komplexen Story hätte man da schnell etwas wichtiges versäumt. Insgesamt ist die Story zwar simpel aber wiederum auch deutlich besser als beim normalen Durchschnitt, da sie auch keine größeren Löcher aufweist. Die Öko-Botschaft entspricht dem heutigen Zeitgeist und ist so gesehen auch ziemlich stimmig. Dabei finde ich weniger die vordergründige Öko-Botschaft extrem interessant, sondern eher die Details die auf die Lage der Erde bzw. der Menschheit im Jahr 2154 hindeuten. So scheint es auf der Erde wohl kaum noch Grün zu geben (ein sterbender Planet) und die Soldaten im Film sind Söldner und gehören zu einer Sicherheitsfirma, ähnlich heute Xe (vormals Blackwater). Allerdings hätte ich gerne auch mehr zur Erde und dem Jahr 2154 allgemein erfahren, vielleicht kommt es ja in Teil 2
Ich habe wirklich keinen größeren Kritikpunkt an dem Film. Selbst der für meinen Geschmack an einigen Stellen etwas zu präsente Soundtrack kann das Erlebnis kaum trüben.
Der Film kann wirklich halten was er verspricht. Er kann den Zuschauer wirklich für ca. 160 Min in eine fremde Welt entführen. Insgesamt dürfte Avatar wohl der "Star Wars" unserer Generation sein.
Ganz klar: 10 von 10 Punkten.
Bravo Jim !
Im übrigen möchte ich noch etwas zu den möglichen Sequels sagen. Da ein Großteil des Forums den Film wohl schon gesehen hat spare ich mir auch Spoiler-Tags. Wer also den Film noch nicht gesehen hat, der sollte den Rest des Posts wohl eher nicht lesen
Ich denke mal der 2. Teil kann eigentlich nur darauf hinauslaufen, dass die Menschen nach Pandora zurückkommen. Auch glaube ich kaum, dass es dann noch um das Unobtanium-Element geht. Es wurde darauf angespielt, dass die Erde ein Planet am Ende ist, daher dürfte es möglich sein, dass die nächsten Menschen als Eroberer von Lebensraum kommen. Auch dürfte es interessant sein, welche Mittel man Einsetzen wird um die Na'vi bzw. Pandora in die Knie zu zwingen. Immerhin scheint es im ersten Teil nicht so zu sein, dass man ehreblich schlauer als der heutige Mensch ist. Vielleicht kommt Cameron auf sein liebstes MacGuffin, die Atombombe zurück?*
Insgesamt denke ich, dass der zweite Teil wohl erheblich dunkler und grimmiger Ausfallen wird, ähnlich "Das Imperium schlägt zurück". Auch tippe ich darauf, dass das Ende auch kein wirkliches Happy-End wird.
*Viele James Cameron-Filme haben die Atombombe bzw. eine Zerstörung durch einen Krieg mit eben solcher als Element der Story:
- Terminator
- Aliens
- Terminator 2
- Dark Angel
- True Lies