THE BAD GIRLS OF BOND

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Ich würde es für sehr interessant halten den weiblichen Gegenspielern Bonds, zu recht, zu huldigen bzw. eine Diskussion dies bezüglich zu führen die über ein „die sah ganz gut aus etc.“ hinausgeht. Im Laufe der Jahre gab es viele unglaublich starke Rollen die mit weiblichen Darstellern besetzt waren, auch abseits des Bond Girl Kults. Mir geht es vor Allem darum die weiblichen Schurken detaillierter unter die Lupe zu nehmen weil ich finde das diesem durchaus wichtigen Aspekt der Serie oftmals zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Manche dieser Charaktere stellten Bonds männlichen Gegenspieler um Längen in den Schatten (siehe bspw.Thunderball oder The world is not enough), dennoch dreht es sich bei diversen Fan Treffen bloß um die im Vordergrund stehenden männlichen Rollen. Es wäre schön, würde was das angeht eine Diskussion mit Tiefe entstehen welche über das gängige Auflisten der persönlichen Favoriten hinausgeht. Das Beleuchten dieser Charaktere wäre mir wichtig bzw. das WARUM. Ob über Hench “woman“ oder sonst eine im Bond Universum vertretene Figur diskutiert wird sollte keine Rolle spielen so lange es sich bei dieser Figur um eine bösartige und weibliche handelt. Top 3, top 10… wie auch immer. Eure liebsten weiblichen Schurken? Und warum?!
Ich mache einfach mal den Anfang:

Eine meiner liebsten Figuren der Reihe ist:

LUCIANA PALUZZI : FIONA VOLPE ( THUNDRBALL – 1965 )



Thunderball wird was die Darsteller betrifft generell, eindeutig von der weiblichen Riege getragen. Ein absolutes Highlight und einer der stärksten Aspekte des Films ist dies bezüglich die Darstellung von Lucianna Palluci als fieses Bond Girl, Fiona Volpy. Generell gab es im Verlauf der Reihe selten einen derart interessanten weiblichen Charakter. Erst über 30 Jahre später konnte diese Darstellung von Sophie Marceau in TWINE überboten werden. Doch bis dahin kahm meiner Ansicht nach kein weiblicher Charakter der Reihe nur an nährend an den der Viona Volpy heran. Eine unheimlich große Bedrohung geht schon von ihrem Erscheinen, in der Mord Szene des Navy offiziers, an aus. Die durchtriebene Art ihre Opfer stets durch geheuchelte Symphatie und kokettes Verhallten einzuwickeln um sie anschließend kaltblütig ermorden zu lassen zeigt auf wie gewissenlos und böswillig diese Frau ist.
Zu gleichen Teilen ist sie ein äußerst disziplinierter Auftragskiller der sich wie auch Grant in FRWL mit dem Mord an JB zu rühmen gedenkt. Sämtliche Szenen in welchen sie direkt mit Bond zu tun hat zählen zu den absoluten Höhepunkten des Films.
Angefangen bei der Autofahrt zum Hotel im Zuge derer sie ihre Macht und eingebildete Überlegenheit Bond gegenüber zu demonstrieren versucht über die anzüglich, zweideutig wirkenden Szenen in der Badewanne und dem Bett, bis hin zu jenem Augenblick in welchem sie ihr wahres Gesicht offenbart, eine Hass Tirade gegen Bond vom Stapel lässt und der spannenden Verfolgungsjagt. Großartiger Charakter, großartig gespielt, großartig arrangierte Szenen!

FAZIT:

LUCIANA PALUZZI lieferte die erste Darstellung eines bösartigen Bond Girls! Sie war Bond in
Sachen Attraktivität und Charme ebenbürtig, was für den unglaublich intensiven Spannungsbogen zwischen Helden und Schurken sorgt zumal sie in ihrer Art seinen Nerv traf. Will Bond nicht gerade einer Frau gegenüber Stärke zeigen, bloß um sein Gesicht nicht zu verlieren?!
Szenen wie eben erwähnte bestechen durch den unterschwelligen Kampf der Geschlechter…
und der ist gerade bei einer eitlen, Testosteron überladenen Figur wie james Bond oftmals um vieles interessanter als ein Mann gegen Mann Kampf wie ich finde!
Und oftmals um vieles Komplexer.

WEITERE FÜR DIE SERIE WICHTIGE CHARAKTERE ÜBER DIE ES SICH ZU DISKUTIEREN LOHNEN WÜRDE:

SOPHIE MARCEAU : ELEKTRA KING ( THE WORLD IS NOT ENOUGH – 1999 )

LOTTE LENYA : ROSA KLEBB ( FROM RUSSIA WITH LOVE – 1963 )

GRACE JONES : MAY DAY ( A VIEW TO A KILL - 1985 )

FAMKE JANSSEN : XENIA ONATOPP ( GOLDENEYE - 1995 )

KRISTINA WAYBORN : MAGDA ( OCTOPUSSY - 1983 )

ROSAMUND PIKE : MIRANDA FROST ( DIE ANOTHER DAY - 2002 )

Jetzt seid ihr an der Reihe…

Re: THE BAD GIRLS OF BOND

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Also ich fand von allen Sophie Marceau aus "TWINE" am besten. Anfangs wirkte sie total unschuldig und dann entpupte sie sich als so fiese Psychopathin, bei der Bond selbst seine Coolness verlor.
Rosamund Pike fand ich auch toll, aber war meiner Meinung nach viel zu schade für die "Bad-Bond-Girl"- Rolle, dafür war sie einfach viel zu heiß. Sie hätte lieber die guten spielen sollen als die blöde Halley Berry. Für mich wirkte sie daher schon fast verschenkt.
Lucianna Palluzzi gefiel mir auch sehr, so durchtrieben und bösartig und Grace Jones war zumindest schauspielerisch ein tolles "Bad-Girl".
Karin Dor fand ich dagegen eher blass, was jedoch mehr an ihrer Rolle lag als an ihrer schauspielerischen Leistung.
Famke Janssen fand ich persönlich immer total übertrieben und wirkte eher lachhaft als bedrohlich.
Aber nun gut ist halt Geschmackssache.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."

Re: THE BAD GIRLS OF BOND

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Ich ergänze Simons Liste mal um

BARBARA CARRERA: FATIMA BLUSH (NEVER SAY NEVER AGAIN - 1983)

Das Thema NSNA hatten wir hier ja schon öfter, wobei der Film meiner Meinung nach unterschätzt wird und die Eon-Reihe zum Teil sogar nachhaltig beeinflusst hat. Und so sehe ich auch im Charakter der Fatima Blush ein heimliches Vorbild für Xenia Onatopp.

Im direkten Vergleich zwischen Blush und Onatopp, der sich ja schon anbietet, finde ich Carreras sadistisch-aggressive Erotik auch glaubhafter und anziehender (wobei letzteres natürlich subjektiv ist). Den Vergleich zu Luciana Palucci muss sie für mich auch nicht scheuen, wobei ich a) TB eh nicht soo toll finde, und b) man den Charakter wohl eh in eine völlig andere Zeit und Franchise-Rezeption (ein toller Begriff) übertragen musste. Wenn man bedenkt, dass man bei Eon in den 80ern weder Mut zur wirklich bösen Femme Fatale noch zum klassischen Opferlamm hatte, dann wirkt Carrera umso schillernder. Und mit Connery und Brandauer hatte sie natürlich auch zwei kongeniale Counterparts, und auch die sehr schön und pointiert geschriebenen Dialoge sowie die extravaganten Kleider unterstützen die Wirkung des Charakters.

Interessanterweise findet sich der Name Fatima Blush schon in einem frühen Entwurf, an dem Fleming und McClory arbeiteten. Einer von vielen Punkten, der NSNA doch zu etwas mehr macht als einem simplen TB-Aufguß.

Barbara Carrera arbeitet mittlerweile als Malerin. Hier ein Portrait von Sean Connery.

Re: THE BAD GIRLS OF BOND

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Shatterhand hat geschrieben: Barbara Carrera als Malerin:Hier ein Portrait von Sean Connery.
Sieht echt gut aus. :) Sie sollte mal ein Selbstprotrait probieren.
"Mr.White kriegt voll den Schuss in den Arm."
"Das war ins Bein!"
"Sag ich doch"

(Dialog zwischen mir und Casino Hille)