AnatolGogol hat geschrieben:
@MX87: wo bzw warum leidet denn LTK unter den Frisuren? Da komm ich nicht ganz mit.
Naja unter anderem den Kurzhaarschnitt beim CIA-Bondgirl (Namen gerade nicht im Sinn). Wenn ich mich nicht täusche hatte einzig noch Halle Berry außerhalb eines 80ies Bond noch einen Kurzhaarschnitt.
Bei Mode sind es halt die üblichen 80ies Anzüge hinsichtlich Farben und Schulterpolster. Bei LTK glücklicherweise nur bei einigen Charakteren (ich glaube Sanchez hatte für einige Szenen einen Dress im Miami Vice Stil) und bei Bond hat man bei nahezu allen Filmen sich doch eher nur für dezente Anleihen an der zeitgenössischen Mode genommen. Bei Moore waren es die Schlaghosen und mitunter breitern Revers. Aber da war es doch entschärft im Vergleich zu anderen Anzügen als mitunter im gleichen Film.
Soweit dazu
Maibaum hat geschrieben:MX87 hat geschrieben:
Um zu QOS zurück zu kommen: In vieler Hinsicht kann ich mir gerade nicht vorstellen wie beispielsweise die PTS langsamer geschnitten noch Sinn machen könnte. Zumindest in den gefilmten Einstellungen. Selten war die Kamera bei Bond so nah an der Action....
Vorstellen kann ich es mir schon, aber es würde die Szene deutlich schwächer machen.
Genau das meine ich. Es würde der Szene an Intensität und Dynamik nehmen und würde daher keinen Sinn Machen als den "langsamen Schnitt" nur des langsamen Schnitts wegen zu wählen.
Im Vergleich zu anderen schnell geschnittenen Filmen (und wieder als Bsp: Bourne) ist QOS noch sehr Augenfreundlich gestaltet.
Da ist ja auch sehr, sehr viel mehr drin als nur die extreme Dynamik und Intensität der schnellen Schnitte. Auch das Sounddesign und der Musikeinsatz, die Kameraführung, die gedämpften Farben am Anfang, die hellen am Ende, das explosive Einsetzen der Action nach der sanften Kamerafahrt über den See mit den Zwischenschnitten die die Gefahr einleiten, und das flirrende Licht dabei im Tunnel, und die brutale und konzentrierte Bestimmtheit in Bonds Gesicht, und der triumphale Moment (akzentuiert durch die wiederkehrende Musik) wenn Bond aus dem Tunnel kommt, und die aufreizende Lässigkeit mit der er das Auto wegschießt, gefolgt von dem überraschenden Kofferraumende.
Eine wahnsinnig schöne Szene. Ich liebe sie. die kann ich mir auch endlos anschauen. Und ich habe sie auch schon, keine Ahnung, ungefähr 30 oder 40 mal gesehen.
Ich übertreibe mal und sage, wer da am Anfang, bei dem eleganten Kameraflug über den See auf den Tunnel zu, mit diesen wunderschönen Zwischenschnitten aus dem Tunnel, wer da kein Kribbeln verspürt, der hat bei QoS schon verloren, für den ist der Film fast schon gelaufen.

Die PTS gehört auch zu meinem Lieblingsteil von QOS. Besser hätte ich es nicht beschreiben können, außer ein weiteres Beispiel zu nennen:
-Die Schnittfolge im Tunnel (ungefähr aus dem Gedächtnis): Bond wird vom LKW gerammt und verhakt sich in ihn SCHNITT Kupplung treten SCHNITT Gang einlegen SCHNITT Gas geben SCHNITT Steuer umreißen SCHNITT Tür wird rausgerissen SCHNITT Der Aston dreht sich in Fahrt vor dem LKW bei nahezu Lautlosigkeit (Action-Ballet!) SCHNITT prallt gegen die Tunnelmauer SCHNITT Gang einlegen SCHNITT Gas geben SCHNITT Bond driftet dem Gegenverkehr aus dem Weg.
Klingt aufgeschrieben saudoof, sieht auf den Leinwand aber grandios aus.
Und Bregenz ist auch noch so eine Perle von Szene die später im Film folgt.
Der Flugzeug-Dogfight ist auch sehr gut geworden wie ich finde. Abgesehen vom Absturz wurde, da sehr viel in echt gedreht, was aber manche wohl nicht wissen. Öfter wurde die Szene wegen ihrem CGI-Einsatz kritisiert. Nur die Rauchwolke wurde in einzelnen Einstellungen hinzugefügt, der Absturz des Jägers (genauer: nur die Explosion) und dann das Hochziehen und der Crash der DC-3.
Und was Action betrifft, die Lagerhaus Schießerei, die war meine ich schon sehr schwach.
Die fand ich in FYEO eigentlich noch ganz ok. Fand da die anachronistische Zeitlupenexplosion vom Lotus Esprit wesentlich schlimmer. Von der offensichtlichen Schaufensterpuppe die wegfliegt mal zu schweigen....
Ok, mies ist vielleicht etwas überzogen. Aber sehr schwach. Ich empfand das als total uninspiriert, wie Glen Szenen aufbaut, wie er schneidet, wie er kadriert, wo er die Kamera hinstellet. Das war für mich alles Kino von der Stange. Da war fast nichts was ich auch nur irgendwie gemocht hätte, jetzt rein auf die Inszenierung bezogen.
Sehe ich ähnlich, wobei aber nicht wirklich so kritisch. Weder sehe ich Glen als schlechten, noch als besonders guten Regisseur an. Er zeichnet für einige richtig tolle Szenen bei seinen späteren Bonds verantwortlich, aber vor TLD war er wohl (bezüglich des Endproduktes zu schließen) wenig mehr als ein "Abfilmer".
Oder um es diplomatisch auf den Punkt zu bringen: Im Endeffekt tut seine Regie nicht weh und fällt selten
wirklich negativ auf, aber sie begeistert eben auch nicht.