Re: Der TV Serien Thread

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So, hab mir dann auch mal die erste House of Cards Staffel angesehen und frage mich ernsthaft, wo der Hype herkommt. Die angebliche Genialität konnte sich mir gegenüber nicht offenbaren, vielleicht ist der Anspruch durch zahllose einfallslose Crime-Proceudruals in den letzten Jahren aber auch dermaßen gesunken, dass ein Hauch von Niveau mittlerweile für mediale Lobpreisungen ausreicht. Will nicht heißen, dass die Serie perse schlecht ist, Spaß macht das schon, aber es ist weder durchgehend spannend noch wirklich originell und mehr ein Drama als eine ernstzunehmende Politikserie. Kevin Spacey empfinde ich dabei als größte Stärke, aber auch eine der vehementesten Schwächen, auf der einen Seite macht seine Darstellung richtig Laune, auf der anderen Seite wird es schnell platt und eintönig, weil er bislang zu wenig Facetten zeigen durfte. Unterm Strich nicht anders als Breaking Bad oder Homeland eine Serie, die nach einem sehr sehr guten Piloten auf durchschnittliches Niveau herunterfährt und sich nur durch große Aufmerksamkeit in den Medien überhaupt über Wasser halten kann. Würde die erste Staffel mit 6/10 Punkten bewerten.
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Re: Der TV Serien Thread

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also dann würde ich aber gerne wissen, welche serien deiner meinung nach denn besser sind als "breaking bad" oder "house of cards"....??

weder "house of cards" noch "breaking bad" wurden nur so gut, weil sie von den medien gehypt wurden. der medien-hype fing erst an - vor allem bei BB - nachdem eine riesengroße fanbasis durch mund-zu-mund-propaganda entstanden ist, ohne großes marketing oder pr (meiner meinung nach ein starker indikator für gute qualität). erst dann, ab der 4. staffel in etwa, wurden die massenmedien auf BB aufmerksam.
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Re: Der TV Serien Thread

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Nur das es bereits vorher Emmys regnete und zwar ohne Ende... :wink:

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber diese elendigen Serials, die sich selbst so wichtig nehmen, sprich Breaking Bad, Homeland, House of Cards, Game of Thrones oder The Walking Dead sind mir insgesamt zu redselig und zu unemotional, ich betrachte sie langezeit zu distanziert und schaffe es nie, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen.

Vielleicht bin ich da konventioneller, aber ein gutes Crime-Procedural ist mir da wesentlich lieber. Zwar sind die Handlungen (COTWs) abgeschlossen, aber der Bezug zu den Charakteren ist viel besser gegeben und langfristiger. "Criminal Minds" halte ich schon seit Jahren für eine der besten Serien überhaupt. Möglicherweise ist sie nicht so komplex, wie ein House of Cards, aber ich liebe einfach jede einzelne Personalie und freue mich jede Woche auf deren Zusammenspiel, welches durch intelligente Geschichten auch noch vorangetrieben wird. Noch besser ist da eigentlich nur "Person of Interest", dass sich oberflächlich auch als Sci-Fi-Procedural verkauft, dann aber spätestens nach 9-10 Folgen so viele unterschiedliche Handlungsstränge aufgebaut hat, dass auch Serial-Fans nicht zu kurz kommen dürfen. Davon abgesehen gibt es wohl kaum eine Fernseh-Show, die konstant auf so hohem Niveau kleine Meisterwerke hintereinander raushaut, die alleinige Qualität der Einzelfolgen der aktuellen dritten Staffel ist erschreckend hoch. So gut werde ich von den angeblich "hochgradig qualitativen Sendungen" gar nie unterhalten. "Downton Abby" ist natürlich auch noch eine echte Perle, leider sind die Staffeln verhältnismäßig immer so kurz. Und - ich muss es sagen - auch wenn die erste Staffel mich noch nicht immer ganz überzeugen konnte, bin ich seit Beginn von Season 2 absoluter "Hannibal"-Fan und hoffe, dass man trotz schlechter Quoten den Plan von insgesamt sieben Seasons durchziehen kann. Last but not least finde ich auch "The Mentalist", ein CBS-Drama mit Krimielementen, immer wieder okay. Die ersten drei Staffeln waren erfrischende Unterhaltung, die beiden darauffolgenden schwächelten leider regelmäßig und seit dem quasi Reboot in der sechsten Staffel hat man sich wieder gefangen und es macht wieder richtig Spaß. Und darauf kommt es ja immerhin auch am allermeisten an oder? :wink: :)
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Re: Der TV Serien Thread

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okay, ich muss zugeben, als ich "criminal minds", "the mentalist" oder "person of interest" gelesen habe, musste ich aufhören weiterzulesen.... (POI ist da vielleicht noch die "beste") diese serien mit "breaking bad", "house of cards" oder "homeland" zu vergleichen, ist ja fast schon eine beleidigung...!! :)

sorry, aber hier gibts so starke niveauunterschiede, dass es sich gar nicht lohnt, weiterzudiskutieren. da wird mehr oder weniger - mit ein paar ausnahmen - ein fall/eine serie nach der anderen runtergespielt. ohne großartiger charakterweiterentwicklung. wenn du auf dieses serienformat stehst, und mit serien, die entwicklungen über einen längeren zeitraum zeigen, nichts anfangen kannst, dann ist das ja gut....
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Re: Der TV Serien Thread

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@Gernot: Da gibt es eigentlich sogar gar keine Niveauunterschiede, ganz im Gegenteil. Inhaltlich mögen die von dir favorisierten Serien möglicherweise komplexer sein, für mich sind sie aber wesentlich berechenbarer und funktionieren alle nach dem selben Prinzip, dass dann ja auch praktisch immer den gewünschten Hype erzeugt. Schade, dass du darüber nicht ernsthaft diskutieren zu wollen scheinst (und es zudem geschafft hast, "Downton Abbey" und "Hannibal" zu überlesen) :wink: Ich stehe keinesfalls nur auf Procedurals, "Lost" oder "Rom" waren beispielsweise absolut großartig und auch "Sons of Anarchy" finde ich toll. Aber wenn ich bei einer Serie schon von Beginn an merke, dass sie ihren Anspruch an sich selbst "künstlerisch wertvoll zu sein" über den Anspruch an mich, nämlich "die Unterhaltung" stellt, dann werden aus mir und dieser Sendung keine Freunde mehr. "Breaking Bad" und "House of Cards" und ganz ganz besonders "Homeland" sind solche Shows, die mir überhaupt nie das Gefühl geben, dass sie nicht mehr für die Kritiker gemacht worden sind, als für das Fernsehpublikum.

@danielcc:
Serials haben ein Cliffhanger-Szenario, dass heißt, dass jede Folge auf der vorherigen aufbaut und in Staffeln eine durchgängige Geschichte erzählt wird.
Procedurals berufen sich immer auf einen COTW (Case of the Week) und sind in sich meist abgeschlossen, auch wenn es im Hintergrund längere Handlungsbögen geben kann.

Crime Procedurals sind also Procedurals aus dem Genre "Krimi" oder optional auch "Thriller", die ihn ihren COTWs die Ermittlungen von Straftaten in den Vordergrund stellen. :)
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Re: Der TV Serien Thread

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Hille, niemand, absolut niemand macht Filme oder Serien für Kritiker. Und wenn, dann müsstest du das für Rom oder Downton Abby oder Hannibal (ganz besonders für Hannibal) genau so sagen. Wenn dir ein paar der Serien nicht gefallen, na und? Was solls, es gibt genügend andere. Gerade die Serien, die du da so seltsam versuchst abzuwatschen, funktionieren doch auch bei einem sehr großen Publikum, das gerade bei diesen Serien auch sehr viel Interesse an den Charakteren hat. Diese Serien funktionieren über ihre Charaktere und über die Konflikte. Ich schau doch nicht all diese Endlos-Serien wenn ich nicht ganz direkt von den Figuren gepackt würde, wenn die nicht hochspannend wären.
Und wenn mich eine nicht packt, wie z.B. Six Feet Under, dann breche ich eben ab. Aber ich kenn andere die sei Stark finden.

Und wenn ich den Serien was vorwerfen würde, dann nicht daß sie für Kritiker gemacht wurden, sondern daß sie in ihren schwächeren Momenten zu sehr auf die breite Masse achten.

Downton Abby fand ich anfangs auch interessant, aber dann wurde es immer schnulziger, und auch noch auf eine sehr billige Art, und eigentlich wiederholt sich das Ganze nur endlos ohne das sich wirklich viel entwickelt.

Re: Der TV Serien Thread

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Casino Hille hat geschrieben:@Gernot: Da gibt es eigentlich sogar gar keine Niveauunterschiede, ganz im Gegenteil. Inhaltlich mögen die von dir favorisierten Serien möglicherweise komplexer sein, für mich sind sie aber wesentlich berechenbarer und funktionieren alle nach dem selben Prinzip, dass dann ja auch praktisch immer den gewünschten Hype erzeugt. Schade, dass du darüber nicht ernsthaft diskutieren zu wollen scheinst (und es zudem geschafft hast, "Downton Abbey" und "Hannibal" zu überlesen) :wink: Ich stehe keinesfalls nur auf Procedurals, "Lost" oder "Rom" waren beispielsweise absolut großartig und auch "Sons of Anarchy" finde ich toll. Aber wenn ich bei einer Serie schon von Beginn an merke, dass sie ihren Anspruch an sich selbst "künstlerisch wertvoll zu sein" über den Anspruch an mich, nämlich "die Unterhaltung" stellt, dann werden aus mir und dieser Sendung keine Freunde mehr. "Breaking Bad" und "House of Cards" und ganz ganz besonders "Homeland" sind solche Shows, die mir überhaupt nie das Gefühl geben, dass sie nicht mehr für die Kritiker gemacht worden sind, als für das Fernsehpublikum.
aber genau das wollte doch niemand bei BB. vince gilligan hat die serie doch nicht gemacht weil sie "künstlerisch wertvoll" sein sollte, sondern er hat einfach die geschichte auf seine art und weise erzählt und dass hat den zusehern eben gefallen. dass sie "künstlerisch sehr wertvoll" geworden ist, ist der qualität der macher, drehbücher und schauspieler geschuldet und wurde von anderen bewertet.

und bitte, wenn BB etwas ist, dann ist es sicherlich nicht "berechenbar". genau das sind nämlich diese 0815-episode-für-episode serien wir "criminal minds", "CSI irgendwo" etc, aber sicherlich nicht "homeland" oder BB (wobei die qualität von BB insgesamt wohl schon noch einmal höher liegt als jene von "homeland" oder "house of cards", nur mal so am rande). genau deswegen habe ich auch überhaupt keine lust, mir diese serien anzusehen, weil es völlig uninteressant ist, alles nur oberflächlich behandelt wird und oft hingerotzt wirkt.

"downtown abbey" ist übrigens glaube ich ganz anständig, müsste man wohl auch durchgehend sehen und "hannibal" habe ich überhaupt noch nicht gesehen, kann ich also nicht bewerten.

BB vorzuwerfen, für die kritiker gemacht geworden zu sein, ist aber einfach nur ziemlicher tobak.
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Re: Der TV Serien Thread

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Gernot hat geschrieben:BB vorzuwerfen, für die kritiker gemacht geworden zu sein, ist aber einfach nur ziemlicher tobak.
Das sie das nicht ist, dass weiß ich selbst, aber sie wirkt bereits in Staffel 1 so auf mich. Noch eine ungewöhnliche Einstellung, ein bedeutungsschwangerer Satz, ein Augenblick zu viel der Dramaturgie, der ausgekostet werden muss, ein schwieriges Thema, etc. Wäre alles kein Problem, ist aber leider sehr vorhersehbar (was bei Serien natürlich nie ganz vermeidbar ist) und für mich nur wenig unterhaltsam, BB nimmt sich einfach zu ernst, was ja gerade ein Trend im US-Fernsehen geworden ist. (Und nicht nur da, auch viele Filme leiden unter diesem Phänomen.) Abgesehen davon ist es aber natürlich auch albern anzunehmen, dass nur, weil Breaking Bad ein solch positives Medienecho erfahren hat, tatsächlich objektiv qualitativ hochwertiger als "The Mentalist" oder "CSI: Miami" ist. Erstmal gibt es keine Objektivität in der Kunst und zweitens spricht es auch nicht unbedingt für BB-Fans, wenn viele überhaupt nur deshalb solche Sendungen als ihre Lieblingsserien angeben, um intellektueller rüberzukommen. (Ist kein Vorwurf an dich, kommt aber häufig vor, gerade im WWW.) Ich steh bei Serien meistens (nicht immer!) auf seichte Unterhaltung, die mich abends abschalten lässt, für alles andere habe ich Filme und Bücher und diese anderen ach so tollen Sendungen sind mir oft zu redselig und pseudo-intellektuell. So hat eben alles sein Publikum.
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Re: Der TV Serien Thread

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Casino Hille hat geschrieben:Erstmal gibt es keine Objektivität in der Kunst und zweitens spricht es auch nicht unbedingt für BB-Fans, wenn viele überhaupt nur deshalb solche Sendungen als ihre Lieblingsserien angeben, um intellektueller rüberzukommen.
Du weißt daß das so ist, oder du nimmst es an? Es ist halt das übliche Vorurteil gegen Sachen die scheinbar schwieriger sind. Daß diese nur geschaut werden, bzw. gelobt werden um als "intellektuell" zu gelten.

Für mich sind Serien wie BB, Rom, Mad Men, Homeland, The Walking Dead oder die Sopranos genau das was andere Serien für dich auch sind. Feine Unterhaltung zum Abschalten und Genießen. Und manchmal sind sie auch noch so richtig faszinierend. Und wenn ich die erst mal anfange zu schauen kann ich gar nicht mehr aufhören. Da wird geglotzt bis an die Schmerzgrenze.

Re: Der TV Serien Thread

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Maibaum hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Erstmal gibt es keine Objektivität in der Kunst und zweitens spricht es auch nicht unbedingt für BB-Fans, wenn viele überhaupt nur deshalb solche Sendungen als ihre Lieblingsserien angeben, um intellektueller rüberzukommen.
Du weißt daß das so ist, oder du nimmst es an? Es ist halt das übliche Vorurteil gegen Sachen die scheinbar schwieriger sind. Daß diese nur geschaut werden, bzw. gelobt werden um als "intellektuell" zu gelten.
Erwischt! :mrgreen: Ich nehme es natürlich nur an, aber gar nicht mal so sehr als plumpes Vorurteil, sondern weil sich in anderen Diskussionen mit Breaking-Bad-Fans dieser Eindruck mehr als nur aufgedrängt hat. Unterstellen will ich niemandem etwas und jedem steht es frei, gut zu finden, was er für richtig hält, aber es gibt eben nicht nur Homeland-Bewunderer oder ähnliches, sondern auch Leute, die damit nichts anfangen können oder es gar für langweilig halten. So what? :wink:
Maibaum hat geschrieben:Für mich sind Serien wie BB, Rom, Mad Men, Homeland, The Walking Dead oder die Sopranos genau das was andere Serien für dich auch sind. Feine Unterhaltung zum Abschalten und Genießen. Und manchmal sind sie auch noch so richtig faszinierend. Und wenn ich die erst mal anfange zu schauen kann ich gar nicht mehr aufhören. Da wird geglotzt bis an die Schmerzgrenze.
Ist doch genehm, aber genauso ist es das auch, wenn jemand eben solche Sendungen langweilig findet und anderes für gehaltvoller hält, nicht wahr? Oh und Mad Men finde ich auch großartig und schaue es regelmäßig, wie konnte ich das bloß vergessen? :)
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Re: Der TV Serien Thread

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Also derzeit sind meine Lieblingsserien TWD und GoT. Einfach weil sie unglaublich hochwertig gemacht sind, tolle Figuren haben und eine feine Story. Gefällt mir als Gesamtpaket einfach richtig gut. CSI und den ganzen Crime Kram find ich dagegen recht öde und 0815. Fast immer das gleiche, langweilige Figuren und so. Da stechen für mich nur Castle und Mentalist heraus.

Achja, ich fühle mich als wäre ich der einzige Mensch auf diesem Planeten der Breaking Bad noch nicht gesehen hat. Bisher hatte ich nie das Interesse es zu gucken/kaufen. Weiß auch nicht. Homeland steht übrigens auch noch auf meiner to-watch-liste ;)

Und falls jemand richtig fiesen Humor, mit sympathischen Figuren und einer Ladung WTF mag, sollte er mal Shameless gucken. Die ersten 2 Staffel sind absolut fantastisch, wie ich finde. :)

Re: Der TV Serien Thread

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Agent 009 hat geschrieben:CSI und den ganzen Crime Kram find ich dagegen recht öde und 0815. Fast immer das gleiche, langweilige Figuren und so. Da stechen für mich nur Castle und Mentalist heraus.
Okay, bei Castle kommen wir wahrscheinlich auf keinen gemeinsamen Nenner, aber genauso ist das. Dieser CSI-Kram ist aber insgeheim auch für den hohen Erfolg von Serien wie "House of Cards" verantwortlich. Wenn einem jahrelang so viel Scheiße vorgesetzt wird, dann frisst man mit Vorliebe alles, was sich anders gibt. :wink:
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Re: Der TV Serien Thread

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okay, diese ganze diskussion hier ist halt so, wie wenn wir von der qualität her "stirb langsam V" mit "der pate" vergleichen.... ich bin mir sicher, dass man genug leute finden wird, die SL5 dem paten (oder von mir aus natürlich auch zig andere "meisterwerke") vorziehen... und wenn sie das für sich so sehen, dann passt das ja auch. ich denke, sobald man versucht, halbwegs objektive bewertungskriterien zu finden, ist das ergebnis irgendwie klar. aber das heißt ja nicht, dass man selbst das auch so sieht bzw. so empfindet. man kann ja auch den paten ultra langweilig finden.
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