
Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies
256Die Synchros der Brosnan-Bonds können sicherlich in mancherlei Hinsicht als Tiefpunkt in der Synchrongeschichte der Bondfilme angesehen werden. Seien es diverse fragwürdige Besetzungen, bei denen Synchronprominenz auf irgendwie gar nicht zu ihrer Stimmcharakteristik passen wollenden Darstellern besetzt wurde oder die schwach übersetzten, oftmals platten und zotigen Dialoge ("ich muss mal wieder ihn die Kirche gehen"
). Gut, die Dialoge der Brosnanbonds sind auch im Original diesbezüglich oft unterirdisch, aber scheinbar wollten die deutschen Fassungen hier nochmal eins drauf setzen. Warum Glaubrecht, den ich sehr schätze und den ich an sich für die Idealbesetzung auf Brosnan erachte (zumal Brosnan stimmlich im Original nicht unbedingt der ausdrucksstärkste Darsteller auf Gottes Erdboden ist) bei seinen Bondeinsätzen Brosnan immer als eiskalten Snob spricht werde ich auch nie verstehen. Dabei kann Glaubrecht hervorragend Charme und Ironie stimmlich verkörpern, stattdessen bekommt man eine Überdosis unnahbaren coolen Zynismus. Es ist bezeichnend, dass ich alter Synchro-Liebhaber die Brosnan-Bonds mittlerweile vorzugsweise im Original anschaue.

"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"