Maibaum hat geschrieben:

danielcc hat geschrieben: Ergo gebe es gar keine vernünftige Berichtetstattung von dem Event

Die gibt es ja trotzdem nicht.

Doch.
In jedem Boulevard-Magazin im deutschen TV wurde am 4. Dezember oder spätestens am 5. Dezember über die SPECTRE-Präsentation berichtet.

In der BBC wurde es sogar live übertragen und der Reporter hat auch live vor Ort die Leute interviewt, wie man an diesem Ausschnitt hier z.B. sieht:

http://youtu.be/w6c-nJPskiU

Ich meinte das anders. Unter vernünftiger Berichterstattung verstehe ich etwas anderes als das was auf Bild Niveau abläuft.

Maibaum hat geschrieben:Ich meinte das anders. Unter vernünftiger Berichterstattung verstehe ich etwas anderes als das was auf Bild Niveau abläuft.

Ja, das erreichst du aber eben nicht mit solchen Events.
Jedenfalls nicht, wenn die Journalisten dann diese Fragen stellen.

Ja, und genau das meinte ich. Dafür sind solche Veranstaltungen nicht gemacht.

Aber wenn jeder Antworten wie Waltz gegeben hätte, dann wäre davon nicht viel oder gar nix gezeigt worden. Von daher ist das höchst schädigend was er da ggü dem deutschen TV gemacht hat. Gut dass wenigstens die echten Stars professionell waren

danielcc hat geschrieben:Aber wenn jeder Antworten wie Waltz gegeben hätte, dann wäre davon nicht viel oder gar nix gezeigt worden. Von daher ist das höchst schädigend was er da ggü dem deutschen TV gemacht hat. Gut dass wenigstens die echten Stars professionell waren

Natürlich waren sie professioneller als Waltz.
Und ja, für die leichte Boulevard-Medienberichterstattung braucht man diese Art der Antworten ohne Inhalt.

Und nochmal ja, so eine oberflächliche Berichterstattung hilft Bond auf jeden Fall, um die breite Masse zu erreichen.

Aber Waltz scheint niemand zu sein, der dieses Marketing-Spiel gerne betreibt. Er befindet sich da in seiner eigenen Welt, und ich denke, selbst wenn irgendwelche PR-Mentoren von SONY ihm vorher sagen wie er sich zu verhalten habe, wird er trotzdem antworten wie ihm die Schnauze gewachsen ist.
Craig und Co. spielen das Medienspiel mit, weil sie in erster Linie drüber stehen, sie das alles also nicht so ernst nehmen (da hat Waltz vielleicht noch Nachholbedarf), ...
zweitens würde es Craig aber vielmehr als Waltz schaden, wenn er sich mit unhöflichen Antworten bemerkbar machen würde.

Vielleicht übt sich Waltz ja schon in der Rolle des Bad Guys.

Muss er ja auch, wenn er noch nie einen gespielt hat.

Casino Hille hat geschrieben:Muss er ja auch, wenn er noch nie einen gespielt hat.

Bingo!

Schauen wir mal was noch so kommt. Das waren ja nicht die letzten Interviews mit Waltz zu 007... Und vom Medienrummel her ist das bisher das größte Projekt für ihn, vielleicht ist ihm das auch noch nicht so bewusst... Und Er ist vielleicht wirklich ein bisschen ein typischer "grantlater" Wiener, also würde ich es auch nicht zu ernst nehmen Aber wie du gesagt hast, kann er ja auch sehr nett antworten, wenn er entsprechend gefordert wird!

Gernot hat geschrieben:Schauen wir mal was noch so kommt. Das waren ja nicht die letzten Interviews mit Waltz zu 007...

Was ich aus den Waltz-Interviews vom 4. Dezember ziehe, und damit meine ich einige andere, nicht das ZDF-Interview:

- Er ist kein besonders großer Bondfan. Er mag das Werk von Sam Mendes (lobt Skyfall), findet ansonsten aus popkultureller Sicht die Bondfilmer der 60er sehr unterhaltsam.
- Auf die Frage, was für ein Gefühl es denn sei, jetzt zur Bondfamilie zu gehören, meinte er wiederholend, dass es auch nur ein Job wie jeder andere für ihn sei. Ich denke, in diesem Punkt wird er in einem Jahr vielleicht eine andere Aussage treffen. Denn man hört ja von Vielen, dass eine Bondproduktion trotz der Größe sehr familiär ablaufen soll. Dafür hat Cubby gesorgt, und Michael und Barbara scheinen ja auch diesen Weg zu gehen. Jedenfalls hört man ja (außer von Connery und kurzzeitig von Jesper Christensen) nie auch nur ein einziges negatives Wort über die Produktionsbedingungen oder Ähnliches.

In einem aktuelleren Interview hat Waltz übrigens gesagt, dass sein erster Drehtag für SPECTRE irgendwann im Februar sein wird.

Ich habe mir das ZDF Interview noch einmal angeschaut und konnte eigentlich keine Aroganz von Seiten Waltz' feststellen. Er hat doch alle Fragen bis auf die Letzte (Vorbereitung auf die Rolle, diese Frage hasst er ganz besonders) objektiv beantwortet. Ich fand ihn zu keinem Zeitpunkt großkotzig oder überheblich, der Mann ist Schauspieler, damit verdient er seinen Lebensunterhalt, diese Rolle ist auch nur eine von Vielen. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl dass er sich in den Vordergrund stellt. Da hatten wir doch schon ganz andere, die das Franchise und die Produzenten in den Himmel lobten, das ganze aus reinem Kalkül, obwohl der Film hundsmiserabel wurde (DAD als flagrantes Beispiel). Merkwürdigerweise meiden mittlerweile genau diese Schauspieler das Thema ganz besonders. Ich bin gegen diesen Opportunismus. Und dass Waltz kein großer Bondfan ist, liegt vielleicht daran dass es so viele gute Filme auf dieser Welt gibt, dass James Bond dagegen eher simpel gestrickt daher kommt. Aber das ist ja völlig in Ordnung, Bond ist angenehme Samstag Abend-Unterhaltung auf handwerklich sehr hohem Niveau, und das weiß jemand wie Waltz sicher auch ein Stück weit zu schätzen. Das Script gefällt ihm ja schon mal.
Ich glaube Waltz mag Journalisten allgemein nicht besonders, das ist in dieser Branche auch völlig normal und verständlich, schießlich ist ein Verriss schneller geschrieben als ein Film gedreht, wenn ihr versteht was ich meine. Ich finde es eigentlich eher bemerkenswert dass er nicht herum heuchelt, sondern auch in der Lage ist Dinge auszusprechen die ihn stören. Journalisten müssen auch ein "Nein" akzeptieren können, das gehört ebenfalls dazu.

Maibaum hat geschrieben: Das Waltz das Spiel nur so halb mitmacht kann man als ehrlich, arrogant, unprofessionell oder eigenartig empfinden, ganz wie man Waltz oder den Film mag.

Och, ich mag Waltz eigentlich, fand seinen Auftritt aber dennoch arrogant, da er die zugegebenermaßen inhaltsleere Veranstaltung als solche bloß stellt. Nur er bekommt 100% einen Haufen Geld für die Rolle und da gehören solche PR-Veranstaltungen einfach dazu. Das ist nicht nur unprofessionell, sondern auch sehr unhöflich.
Ich finde diverse Konferenzen auch stinklangweilig und weiß, dass dabei so gut wie nichts Relevantes rumkommt und jedes Jahr dieselbe Leier abgehalten wird. Ich lege mich dabei aber nicht auf den Tisch und schlafe provokativ.

vodkamartini hat geschrieben:Ich finde diverse Konferenzen auch stinklangweilig und weiß, dass dabei so gut wie nichts Relevantes rumkommt und jedes Jahr dieselbe Leier abgehalten wird. Ich lege mich dabei aber nicht auf den Tisch und schlafe provokativ.

Tja, Waltz sieht sich anscheinend ausschließlich als Schauspieler, und nicht als Showbiz-Mensch oder Verkäufer oder was auch immer er auf solchen Events darstellen soll.
Ihn interessiert das Oberflächliche der Branche nicht so stark.

Er versucht ja trotzdem mitzuspielen, und kommt dann eben ein wenig arrogant rüber, weil er versucht den Tag für sich irgendwie interessant zu gestalten - so dass er eben nicht einschläft aufgrund der gestellten Fragen.

Ja, nur das bedeutet auch es ist professionell daß man besser nicht sagt was man denkt oder meint, oder noch besser es wird gleich erwartet zu lügen, weil es Teil des Spiels ist. Was ich daran nicht mag ist das hier Unehrlichkeit verkauft wird. Sicher die Hollywoodfilme verkaufen auch Illusionen, aber selbst das weiß nicht jeder.