Dr. moVe hat geschrieben:In Kurzform nun die plakativsten Gründe für die restlichen Plätze:
LTK über GE, weil er souveräner gespielt, atmopshärischer untermalt und mutiger konzipiert und außerdem quasi der Ursprung all dessen ist, was die zweite Franchise-Hälfte von der ersten unterscheidet - und das meine ich positiv.
Dalton durfte ja beides machen: Einen Bond, der noch zur 1. Hälfte gehört, auch wegen der zeitl. Aktualität, Afghanistan, Kalter Krieg, etc., LTK verzichtet komplett darauf und reiht sich in Härte und Ton in die aktuellen Entwicklungen der Blockbuster ein.
TWINE über LTK, weil ich auf Kammerspiel-Szenarien in Bondfilmen stehe; Brosnan mir hier am besten gefällt; ich sowohl Marceau als auch Richards als absolute Granaten empfinde; einige inhaltliche Details passend als Abschluß der 90er-Jahre eine gewisse Post-9/11-Metaphorik vorwegnahmen "This will not stand. We will not be terrorized by cowards..." etc, womit er auf kuriose Art fast schon visionären Charakter aufweist und der Film auch ansonsten einen hohen Zeitgeistfaktor impliziert.
Interessanter Gedanke, nur halte ich Denise Richards' Rolle für äußerst schlecht geschrieben. Ich vermute, sie wurde reingequetscht, da die Produzenten am Ende Bond doch nicht alleine lassen wollten, nachdem er ja Elektra töten musste.
TMWTGG über TWINE weil es so ein herrlich leicht zu konsumierendes, dennoch inhaltlich durchaus interessantes, atmosphärisches und vielseitiges Bondabenteuer ist. Mit einem starken Villian, grandiosen Locations, schönem Costume Design und einer meiner Meinung nach starken Moore-Performance. Es funktionieren hier unterm Strich einfach mehr Dinge als in TWINE.
Ein starker Villain wäre sicher schön gewesen und insgesamt ist die Rolle auch interessant, aber sie raubt unglaublich Dramatik, die dem Zusammentreffen von Scaramanga mit 007 sicher nicht geschadet hätte. Auch wenn es natürlich zu dem superleichten Ton des Films passt.
DN über TMWTGG weil er einfach eine größere Ikone darstellt[...] und außerdem als Erstlingswerk nunmal sowieso einen sakralen Gesamt-Status inne hat.
Ich weiß nicht, ob das dem Film wirklich gerecht wird. Natürlich sollen das nur plakative Gründe sein, aber da gibt es doch mehr als nur seinen Status, was für No spricht.
LALD über DN weil er peppiger, grooviger, temporeicher und kultiger ist, und vorallem Titelsong und Score grandioser nicht punkten könnten.
Groovig ist er auf jeden Fall. Die musikalische Untermalung dürfte eine der besten des Moo7re-Zeitalters sein.
YOLT über LALD weil er wesentlich breiter, größer, epischer und somit reichhaltiger daherkommt;
Zumindest versucht er das, von der Umsetzung her wurden der Massenshowdown in
Spy aber noch um einiges besser gefilmt.
OP über YOLT weil er zwar nicht minder albern und schwachsinnig, dabei aber dennoch unterm Strich etwas glaubwürdiger, kurzweiliger, vielseitiger und spannender ist, und außerdem Moore hier eine eindringlichere Performance als Connery abliefert.
DAF über OP, denn kaum ein Film hat mehr Bondfeeling, ist kultiger, hat einen so herrlich sarkastischen Humor
An DAF macht wirklich vieles Spaß. Ein Vorgänger im Geiste für die Moo7re-Filme.
MR über DAF, weil es sich hier ähnlich verhält bei zwischen YOLT und LALD: noch breiter, noch größer, ja eigentlich so monumental groß wie kein anderer Bondfilm davor und danach - und dabei gleichzeitig akkustisch wie visuell rekordverdächtig schön.
Visuell finde ich vieles, was nicht im Weltraum spielt, ähnlich unspektakulär gefilmt, wie du es bei FYEO beschreibst. Zusätzlich reicht der Versuch, groß zu sein, für mich nicht aus. Bspw. Die Laser-Schlacht im Weltraum finde ich schwach, einzig die Spezialeffekte sind gelungen, und die lobe ich normalerweise nicht.
TB über MR, weil er nicht minder schön wie MR ist, aber zusätzlich das ganze Feeling das der Film transportiert eines ist, was ich als Bond in Reinform bezeichnen will. Quasi alles in diesem Werk schreit geradezu nach Bondculture. Das empfinde ich hier so krass wie in keinem anderen Film, womit es quasi eine Selbstverständlichkeit ist, den Film in einer Top-10 wieder zu finden.
Mindestens
TLD über TB, weil er vielseitiger, dichter erzählt und spannender ist und er außerdem als mein erster aktueller Kinobond, der zur Zeit meiner Fanwerdung über mich hereinbrach, noch heute einen kräftigen Nostalgiebonus hat.
Nicht zu vergessen, dass er einen (mich) atmosphärisch gelungen in die Zeit versetzt.
TSWLM über TLD, weil er größer und bedeutender ist, einen klareren Höhepunkt seines Bondjahrzehnts und seines Subgenres (in diesem Fall 'Märchenbond') darstellt und quasi fast alle Voraussetzungen für einen ultimativen Franchisezenith hat.
Er ist für mich das, was immer mit „größer, besser“ beworben wird. Unterhaltung in Reinkultur, audiovisuell beeindruckend!
Desweitern empfinde ich viele Einzelheiten von NSNA als erfrischend innovative Impulse, die dann ja auch von der Eon-Reihe nach und nach vereinzelt aufgegriffen wurden.
Welche meinst du denn hier!? Selbstironie mit Gefahr zur Übersteigerung hat sicher nicht NSNA erfunden-
QoS […] wirkt auf mich jedesmal auf's neue wie ein einziges berauschendes Fest meiner Bondsinne.
Was auch immer das heißen mag
den hitchcock'schen Einfluß der im Film zu spüren ist
Wichtiger finde ich die atmosphärisch dichte Umsetzung. Das Szenario, die Zeit, die Figuren, das Suspense-Motiv, all das macht FRWL für mich zu einem der besten Agenten-Thriller.
CR über FRWL, weil ich den Film auch nach 9 Jahren als absulten Superknaller empfinde. Ein Werk mit dem ich eigentlich rundum zufrieden bin. Keine Szene stört mich.
Mich vor allem die Kampfszenen, die sich wie ein roter Faden in ihrer Inszenierung durch den Film ziehen und wohl die drei Teile des Films mit ihrem unterschiedlichen Ton zusammenhalten sollen.
GF über CR, weil er meiner Meinung nach auch heute noch DER Bondfilm schlechthin ist. Klar kann man an diversen Details rummeckern. Den wenigen Locationhighlights, dem Bildformat, der langen Gefangenschaft Bonds, der sowieso Gefahr läuft von der Gegnerfigur an die Wand gespielt zu werden. Aber trotzalledem glänzt der Film - nicht zuletzt durch seine enorm innovative Brillianz - mit einer dermaßen epochalen ikonischen Kraft, wie eigentlich kein Bondwerk nach ihm. Jedesmal wenn ich diesen Film sehe, weiß ich WARUM ich Bondfan bin und genau das macht ihn meiner Meinung nach so besonders. Diese Aura eines ultimativen Überbondfilms. Ganz klar Connery's Ärazenith. Ein mehr als erhabener Platz 3.
GF sehe ich schwächer an und weniger Überbond, als er durch viele Bewertungen eigentlich gemacht wird, aber gut, schlecht ist der Film mit der Laserstrahl-Szene auf gar keinen Fall.
OHMSS über GF, weil er epischer, breiter als GF ist, und mit einer einmaligeren Atmosphäre glänzt, und es dabei gleichzeitig schafft auf ganz andere Weise einen Anspruch auf die Bezeichnung 'Überbondfilm' erheben zu können. Cineastisch eindeutig einer der größten und aufregensten Würfe der Bondhistorie. Jahrelang von vielen unterschätzt, aber inzwischen wohl endlich zu verdientem Ruhm und Ehren gelangt.
Aber mit einem schwachen Protagonist. Immer schade, sagen zu müssen, dass Lazenby
für ein australisches Waschmittel-Werbemodel gar nicht schlecht spielt. Leider geradezu zynisch. Was er richtig hätte machen können: Connery sein, genau das verlangt das Drehbuch von ihm.
SF über OHMSS, weil das Franchise mit diesem Film in Qualitätsbereiche vordringt, die ich ihm nicht zugetraut hätte.
Das wertet noch einmal die anderen Filme ab. SF halte ich für Mendes‘ Hommage ans Franchise selbst, leider als Teil dieses Franchise, mit viel Inkonsequenz und unfreiwilliger Komik… Aber ich halte mich diesmal zurück.
Hat etwas gedauert, aber immerhin-