Casino Hille hat geschrieben:
DIESE bezog sich natürlich auf Martins Einteilung ("bodenständig, ernst oder over the top"), der ich grundsätzlich widersprechen würde.

Aber trotzdem siehst du ja auch starke Gemeinsamkeiten zwischen YOLT, TSWLM, MR und TND. Ob du das dann "over the top" nennst oder anders, das ist dann eher sekundär.

Nein, das ist es nicht. Over the top ist eine Bezeichnung, die einem gewissen Inhalt zu Grunde liegt, der anders sein kann als die Differenzierung, die ich treffe. Ich sehe TND auch eher in direkter Nachfolge von DN, TB, TSWLM, MR und FYEO, YOLT würde ich da gar nicht erwähnen, der ist eine andere Kategorie (obwohl er ironischerweise von Gilbert ist, aber trotzdem kein Gilbert-Bond). Das machst du dir zu einfach, die Bezeichnungen von Martin sollen etwas grobes über den Inhalt und die Form der Filme versprachlichen, und dafür wählt er Bezeichnungen, denen ich nicht zutreffen kann.

Casino Hille hat geschrieben:Ich sehe TND auch eher in direkter Nachfolge von DN, TB, TSWLM, MR und FYEO

Wie FYEO da reinpassen soll, verstehe ich auch nicht. DN und TB haben schon mit TND nur geringfügige Gemeinsamkeiten und bei FYEO fällt mir eigentlich nur das U-Boot ein, das aber nur eine sehr kleine Rolle im Film (also in FYEO) einnimmt.

Casino Hille hat geschrieben:YOLT würde ich da gar nicht erwähnen, der ist eine andere Kategorie (obwohl er ironischerweise von Gilbert ist, aber trotzdem kein Gilbert-Bond).

Schon lustig, gerade Gilbert ist es doch, der mit YOLT, TSWLM und MR eigentlich immer den gleichen Film gemacht hat. Unterschiede gibt es da nur minimal.

YOLT ist ein fundamental (bewusst überzogen formuliert) anderer Bond als die anderen Gilberts. Der Bildaufbau, der Rhythmus, die Leichtigkeit, der Esprit, die Schauspielführung... war bestimmt ein anderer Lewis Gilbert.

Ansonsten passt FYEO da sehr gut rein, der hat mit TSWLM und MR auch noch viel mehr gemeinsam als TND, der sich ja auch nur an diesen Filmen orientiert, aber auch noch viel neues reinbringt, weshalb er für mich bis heute der Prototyp des modernen Bondfilmes ist - mehr noch als CR, der von vielen Fans wohl eher als dieser bezeichnet werden würde.

Casino Hille hat geschrieben:YOLT ist ein fundamental (bewusst überzogen formuliert) anderer Bond als die anderen Gilberts. Der Bildaufbau, der Rhythmus, die Leichtigkeit, der Esprit, die Schauspielführung... war bestimmt ein anderer Lewis Gilbert.

Woran machst du das fest? Vor allem im Vergleich YOLT und TSWLM wurden doch sehr viele Szenen fast 1:1 übernommen.

Casino Hille hat geschrieben:
Ansonsten passt FYEO da sehr gut rein, der hat mit TSWLM und MR auch noch viel mehr gemeinsam als TND, der sich ja auch nur an diesen Filmen orientiert, aber auch noch viel neues reinbringt, weshalb er für mich bis heute der Prototyp des modernen Bondfilmes ist - mehr noch als CR, der von vielen Fans wohl eher als dieser bezeichnet werden würde.

Es ging aber nicht um die Gemeinsamkeiten von FYEO un TSWLM, sondern um die Gemeinsamkeiten von FYEO und TND. Und die sehe ich eben überhaupt nicht.

Ähm. Wenn TND Gemeinsamkeiten mit TSWLM hat und der mit FYEO...

Um Gemeinsamkeiten geht es aber gar nicht, sondern um einen ähnlichen Typus der Inszenierung und der Herangehensweise.

Casino Hille hat geschrieben:Ähm. Wenn TND Gemeinsamkeiten mit TSWLM hat und der mit FYEO...

Nicht unbedingt. Denn TSWLM und FYEO haben schonmal den Fakt gemeinsam, dass sie beide Moore-Filme sind und haben daher auch bestimmte Charakteristiken. Das hat dann aber trotzdem nichts mit TND zu tun.

Casino Hille hat geschrieben:
Um Gemeinsamkeiten geht es aber gar nicht, sondern um einen ähnlichen Typus der Inszenierung und der Herangehensweise.

Und da sehe ich eben schon bei TSWLM und FYEO sehr wenig bis gar keine Gemeinsamkeiten, wenn man die für Moore notwendigen bzw. typischen Aspekte ausblendet.

Wie du danach gelesen hast: Darum ging es ja auch gar nicht.

Casino Hille hat geschrieben:Wie du danach gelesen hast: Darum ging es ja auch gar nicht.

Ich sehe da wenig Gemeinsamkeiten und auch wenig "Ähnliches".

Casino Hille hat geschrieben:einen ähnlichen Typus der Inszenierung und der Herangehensweise

Hier noch mal als Hilfestellung.

YOLT und TSWLM? Also, die sind doch nun wirklich inszenatorisch sehr anders (YOLT ist eher ein Hamilton Bond, kein Gilbert). YOLT ist nicht unbedingt nüchtern, aber eher atmosphärisch und "tief" gefilmt, oft auch sehr innenperspektivisch, das ändert sich bei TSWLM und MR völlig, hier wird die Weite und Exotik der Schauplätze ausgekostet, hier liegt das Augenmerk auf Glamour und Hochglanz, während YOLT da vergleichsweise nüchtern daher kommt (selbst der Vulkankrater wird weit weniger ausgeschlachtet und in Szene gesetzt als der Tanker oder die Raumstation später).

Das sind dann auch die Mechanismen, in denen DN, TB, TSWLM, MR und FYEO sowie TND auf einer Wellenlänge liegen, von denen sich andere Bonds deutlicher abgrenzen, speziell die Hamilton und Glens.

Casino Hille hat geschrieben:
YOLT und TSWLM? Also, die sind doch nun wirklich inszenatorisch sehr anders (YOLT ist eher ein Hamilton Bond, kein Gilbert).

Sehe ich anders.

Casino Hille hat geschrieben:YOLT ist nicht unbedingt nüchtern, aber eher atmosphärisch und "tief" gefilmt, oft auch sehr innenperspektivisch, das ändert sich bei TSWLM und MR völlig, hier wird die Weite und Exotik der Schauplätze ausgekostet, hier liegt das Augenmerk auf Glamour und Hochglanz, während YOLT da vergleichsweise nüchtern daher kommt (selbst der Vulkankrater wird weit weniger ausgeschlachtet und in Szene gesetzt als der Tanker oder die Raumstation später).

Naja, das liegt dann aber mehr am Setdesign als an der Inszenierung. Was die Inszenierung angeht, da sehe ich große Ähnlichkeiten zwischen den Verfolgungsjagden mit dem Hubschrauber, sowie auch bei den Kämpfen im Vulkan bzw. in Atlantis. Auch die Kampfszenen mit Hans und dem Beisser sind ähnlich gedreht. Da gibt es zum Teil sogar direkte Hommagen, wie etwa die kaputte Lampe.

Dann werd doch mal konkret und sage mir, was inszenatorisch sich ähnelt. Wie ich bereits aufführte: YOLT ist tief gefilmt, sprich meist auf Höhe der Personen, gleichzeitig auch verhältnismäßig nah an Bond, auf die Atmosphäre und Kultur der Schauplätze mehr als auf ihr "Augenweiden"-Potential ausgerichtet, innenperspektivisch bebildert, während TSWLM praktisch das exakte Gegenteil darstellt und vieles ganz anders macht, die Actioninszenierung und Locationdarstellung weiter und edler gestaltet, die Perspektive deutlich weitet und so weiter.

Das Setdesign spielt da nun überhaupt keine Rolle. Es hätte tausende Möglichkeiten gegeben, den Vulkankrater so wie den Tanker zu inszenieren und auszuschlachten, doch Gilbert hat sich ganz bewusst dagegen entschieden, so wie er bei TSWLM dann eine Entscheidung dafür gefällt hat - beides absolut logisch und folgerichtig, da vollkommen anders ausgerichtete Filme (ja, nicht vollkommen anders, im Bond-Kontext aber schon).

Casino Hille hat geschrieben:Dann werd doch mal konkret und sage mir, was inszenatorisch sich ähnelt.

Hab ich doch schon geschrieben: Hubschrauber-Szenen, Kampf im Vulkan bzw. in Atlantis und die Kampfszenen mit Hans und dem Beisser.

Okay, es gibt in beiden Filmen Hutschrauber Szenen und Kampfszenen, bei denen Lampen kaputt gehen. Das ist nun nicht sehr auf die Inszenierung konzentriert.

Casino Hille hat geschrieben:Okay, es gibt in beiden Filmen Hutschrauber Szenen und Kampfszenen, bei denen Lampen kaputt gehen. Das ist nun nicht sehr auf die Inszenierung konzentriert.

Es geht nicht darum, dass es sie gibt, sondern wie.