Re: Die Bourne Reihe

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NickRivers hat geschrieben: Und der Trailer gefällt mir besonders gut. Er verspricht wesentlich realitätsnähere Action als wie sagen wir bei SP.
Realitätsnah (was das in Sachen Film auch bedeuten mag) war bei Bourne eigentlich nur der erste Teil.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Die Bourne Reihe

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Die Bourne-Geschichte ist auserzählt, das haben auch immer Greengrass und Damon behauptet. Aber bevor jemand anderes - was sicher passieren würde - die Reihe verhunzt, legen sie lieber selber nochmals nach. Gute Voraussetzungen sind das aber nicht.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Die Bourne Reihe

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ich habe ihn mir gerade angeschaut.
Zuerst das gute:
der Cast ist phänomenal. Selten so viele gute Schauspieler zusammen gesehen.
TommyLee jones als Oberbösewicht Robet Dewey in der CIA,
Alicia Vikander als Heather Lee IT-Spezialistin
Vincent Cassel als Handlanger Asset

auch ist die Handlung durchaus interessant. Wenn man schon eine Verschwörungstheorie auftischt, dann wenigstens eine gute, und die muss dann Teil der Handlung sein, und nicht so wie bei Bond einfach nach dem Ene mene muh System usgewählt auf die Handlung wie ein ausgelutschter Kaugummi raufgepappt.
Spoiler
Es sind eigentlich zwei Handlungstränge: zum einen geht es um die Cyberüberwachung der Geheimdienste a'la NSA, zum anderen wiederum um Bournes persönlichem Kampf gegen diese ominösen CIA Programme. Wie man die beiden Stränge miteinander verwebt, ist zwar schwer zu durchschauen, ist aber durchaus plausibel. Warum veröffentlicht Bourne nicht einfach die Files, sondern zieht seinen Rachefeldzug gegen die CIA weiter durch?
Diese permanente IT-Radar-Überwachung des CIAs nach Big Brother Art nervt zwar mit der Zeit gewaltig, macht dennoch die Handlung nachvollziehbarer. Es ist nicht sowie oft bei Bond, dass da plötzlich der eine Handlanger irgendwo aus dem Nirvana auftaucht, und in der Handlung nur noch Selbstzweck ist (wie Hinx im Zug in SP)
jetzt zum schlechten: lange Zeit dachte ich mir, einen schlimmeren Regisseur als wie Roland Emmerich kann es in Holywood gar nicht mehr geben, aber dieser Wackeldackel Paul Greengras ist das schlechteste, was man sich nur vorstellen kann. Welche Sau er geritten hat, immer alles mit dieser Wackelkamera und mörderschnellen Szenenschnitts durchzuboxen, entzieht sich mir jedem rationalem Aproach. Hätte man einen herkömmlichen Regisseur gewählt, der das mit konventionellen Szeneschnitten, Timing und Kameraführng macht, der Film wäre echt super geworden, aber so...? Ein Jugendfreund von mir hatte sich mal eine kleine Heimdisko mit Lichtorgel und Stroboskoplampe eingerichtet. Wenn er diese Anlage mit Musik einschaltete, dann hatte ich das gleiche Flackern in den Augen wie beim Ansehen dieses Filmes. Die grauenhafte Hintergrundmusik war auch mit der Zeit unfassbar störend.
Spoiler
Das Ende läßt einiges erwarten. Offenbar wird Bournes Freund/Feindin Heather zur neuen CIA Chefin, und willl Bourne wieder anwerben oder falls das schetert, ihn töten -docher ist ihr da wiedermal voraus.
ich hoffe B6 wird ohne Greengrass auskommen - denn nur dann verspricht es wieder interessant zu werden. Die Idee des Kampfes des Davids Bourne gegen den Goliath CIA gefällt mir eigentlich sehr gut.
"There is sauerkraut in my lederhosen."
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Re: Die Bourne Reihe

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Review zu „Jason Bourne“ (2016)

9 Jahre nach „Ultimatum“ arbeiten Greengrass und Damon nun zum 4. Mal zusammen und erzählen die Geschichte über den Agenten mit Amnesie weiter. Nachdem eine Vertraute Bournes der CIA brisante Daten und damit unbekannte Details aus der Vergangenheit von Bourne und noch mehr entwendet – wird sie zur Zielscheibe und Bourne ist wieder mittendrin in einer großen Verschwörung.

Zunächst einmal ist der Film mit Matt Damon, Julia Stiles, Tommy Lee Jones, Alicia Vikander, Vincent Cassel und Riz Ahmed richtig genial besetzt. Matt Damon ist Jason Bourne und Jason Bourne ist Matt Damon – so einfach ist das ! Wie er hier durchprügelt und via Motorad und Auto durchjagt ist wirklich toll anzusehen. Seine Physis ist krass – physical acting ist auch das Stichwort. Denn er hat nur den notwendigsten und kompaktesten Textanteil des Films. Es hat mich gefreut zu sehen, dass Julia Stiles wieder mit dabei war und einen sehr wichtigen Part eingenommen hat. Tommy Lee Jones ist über jeden Zweifel erhaben. Vincent Cassel ist genau der Richtige für einen harten, routinierten Auftragskiller, der eng mit Bournes Geschichte verbunden ist. Alicia Vikander hat sich durch viele ihrer Filme in den letzten Jahren zu einer meiner Lieblingsschauspielerinnen entwickelt – wie sie hier extrem intelligent und zwielichtig eine CIA-Analystin und IT-Expertin spielt ist sehr gut, auch wenn diese Rolle nicht ihr volles Potential ausschöpft.

Wer die vorigen Filme gesehen hat wird schnell feststellen, dass sich am eigentlichen Plot über die Jahre nichts geändert hat und nur in Actionsszenen und Locations sowie kleinen Nebenplots variiert wird. Das ist auch bei „Jason Bourne“ der Fall – und hat mich absolut nicht gestört. Der Nebenplot mit dem Thema der absoluten Überwachung über Social Media ist absolut zeitgemäß, funktioniert hier prima, auch wenn dieser nicht vollends aus erzählt wird. Ich finde es stellenweise gut, dass ein Film seine Meinung nicht mit dem Holzhammer präsentiert, sondern den mündigen Zuschauer selbst entscheiden lässt, wie er dazu steht.

Man kann zu Wackelkamera und schnellen Schnitten stehen, wie man möchte. Es gibt genug Momente, in denen eine solche Vorgehensweise totaler Bullshit ist – Wenn die dargebotene Action verschleiert werden (wie z.B. in Young Adult-Buchverfilmungen um Gewalt zu präsentierten, ohne sie zu zeigen) oder der Zuschauer manipuliert (wenn die Darsteller keine Action können und gewackelt und geschnitten werden muss, um nur dann den Eindruck zu erwecken, dass es sich um die echten Darsteller und nicht um Stuntman handelt.) Der einzige Regisseur unserer Zeit, der damit umgeht als wäre es eine Kunstform ist Paul Greengrass. Die Action in diesem Actionfilm ist absolut krass und total hektisch – auch in der Inszenierung. Hervorheben möchte ich die erste große Actionsequenz in Athen während einer Demonstration. Hektisch, unruhig, absolut atemlos bekommen wir hier auch mit Wackelkamera und schnellen Schnitten die genial geplante und choreographierte Sequenz zu sehen. Im Mittelteil in Berlin und London bekommen wir klassische Bourne-Spannung und Action zu sehen – In Las Vegas wartet dann auch eine der krassesten Autoverfolgungsjagden des Jahres auf uns. Die Action ist wirklich handgemacht und mir gefällt das sehr gut. Untermalt wird dies vom Score von John Powell, die mit ihren Themen auch an die Musik der ursprünglichen Trilogie erinnert und so den Bogen schlägt.

Der Film soll 124 Minuten lang sein ? Für mich war er so spannend, unterhaltsam und hektisch, dass es sich knapp halb so lang angefühlt hat. Wie bewerte ich den Film ? Ich habe eine 9/10 prognostiziert – Sehr gute Actionfilme mit hohem Replay Value oder auch Spionagethriller haben bei mir immer einen extrem guten Stand (mein Topfilm 2014 – Edge of Tomorrow / mein Topfilm 2015 – Mad Max Fury Road) und so muss ich am Ende des Jahres abrechnen und mal schauen, ob sich „Jason Bourne“ im Kampf meiner Topfilme des Jahres am Ende zum „Film des Jahres 2016“ gegen einen Survivalthriller, einen Kammerspielwestern und ein Entführungs- und Resozialisierungsdrama durchsetzt.

„Jason Bourne“ bekommt von mir 10/10 Punkte.

Mein Rating der Bourne-Reihe sieht demnach wie folgt aus:

1. „Das Bourne Ultimatum“ / „Jason Bourne“ ( jeweils 10/10 Punkte )
2. „Die Bourne Identität“ / Die Bourne-Verschwörung“ ( jeweils 9/10 Punkte )
3. „Das Bourne Vermächtnis ( mit 8/10 Punkten )
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Die Bourne Reihe

260
Hi Hcn007!
Die Szenerie in Athen war wirklich vom allerfeinsten und hätte mit einer herkömmlichen Regie und Kamera Kultcharakter.
Auch das Finale in Vegas war hervorragend choreografiert, dennoch kam mir vor, da ging Greeengrass schon die Fantasie aus. Bourne hätte Asset einfach laufen lassen sollen -wäre ein toller Teaser für B6 geworden. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Auch diese Rolle von diesem Social Media-Stars Kaloor war mir zu reingeflickt. Warum braucht der eine IT-Show in Vegas, die Untaten der CIA blosszulegen? Er wurde ja schon vorher verwarnt, indem ein Gerichtsverfahren gegen seine Firma Deep Dream läuft. Diese Snowden Masche zieht trotz der hervorragenden Leistung von Rhiz Ahmed in dieser Rolle nicht und nicht.
Wie gesagt: alles wäre verzeihbar, hätte man Greengrass ins Exil geschickt.
B6 bitte ohne ihn!
ich geb 5/10 Punkte
Spoiler
HCN007 hat geschrieben
Wer die vorigen Filme gesehen hat wird schnell feststellen, dass sich am eigentlichen Plot über die Jahre nichts geändert hat und nur in Actionsszenen und Locations sowie kleinen Nebenplots variiert wird
man hätte jetzt die Chance gehabt, indem man den letzten Bösewicht der alten CIA, Dewey, beseitigt, den CIA "selbstzureinigen", und Ms. Lee/Vikander als nun saubere Chefin sozsagen als Bournes "M" fürs Sequel festzulegen.
Aber sie disponiert um, und wird, obwohl sie ihm das Leben rettet, indem sie Dewey erschießt, zu seiner neuen Gegnerin.
Ewig wird sich diese Dichotomie, der große Apparat böser CIA vs den Lonesome Cowboy Bourne, nicht halten. Zumal das US Publikum den Bösewicht in den eigenen Reihen nicht dauerhaft goutiert.
Ich meine damit nicht, dass Bounre zum 007 des CIs werden soll. Ich könnte mir vorstellen,dass er als "Lonesome Cowboy" in Konflikte zwiscchen Geheimdienste oder Verbrechersyndikate nolen volens reingezogen wird nd er sein eigenes Ding drehen muss.
"There is sauerkraut in my lederhosen."
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Re: Die Bourne Reihe

262
hoffentlich hast du keinen zu sensitiven Gleichgewichtssinn.
Die Wackelkamera bei Bourne geht noch, ich hatte da nur so einen leichten Druck in der Kehle, aber damals, während der "Blair Witch Project" Vorführung mußte ich den Saal verlassen -ich hätte ihn ansonsten vollgekotzt. BWP war der meistgehypte Müll aller Zeiten.
"There is sauerkraut in my lederhosen."
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Re: Die Bourne Reihe

267
Vielleicht bin ich mit meiner Review doch etwas zu optimistisch - aber ich stehe dazu !

Ich meine ja auch, wer sich von einem Bourne-Film in dem Paul Greengrass die Regie führt, übersichtliche und ruhige Inszenierung erhofft, glaubt wohl auch noch an den Weihnachtsmann.

Es gibt genug andere Filmreihen, die über mehrere Filme ein und denselben Handlungsverlauf präsentiert haben.
Spoiler
Bourne hat ja am Ende auch Heather Lee total verarscht, indem er ihr Gespräch im Auto und ihre Pläne aufgezeichnet hat und einen Wissensvorsprung im Gespräch in Washington hatte. Wenn man das ganze für die Zukunft so aufgezogen hätte mit Vikander als "M" für Bourne und Bourne als CIA-Bond geht die komplette Innovation und Eigenständigkeit der Bourne-Reihe verloren.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Die Bourne Reihe

269
HCN007 hat geschrieben: Kurze Übersicht:
1. Ultimatum - 10/10
2. Identität - 9/10 UND Verschwörung - 9/10
3. Vermächtnis - 8/10
Dann habe ich ja noch Hoffnung - habe mir letzte Woche im Angebot Bourne 1-4 gekauft.
Identitaet knapp 8/10
Verschwoerung knapp 7/10

Meine Hoffnung haengt nun an dem naechsten Teil, der laut deiner Bewertung der Hammer wird.

Let us see what becomes of it all.
TOFANA IOAM

Re: Die Bourne Reihe

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Jason Bourne (2016)

Um es gleich vorweg zu nehmen "Jason Bourne" ist einer der wenigen Filme der letzten Jahre, der es schafft, seinen Vorgängern im Franchise absolut ebenbürtig zu sein und diese teilweise sogar noch topt.
Man kann daher wirklich überhaupt nicht sagen, dass es bei dieser späten Fortsetzung nur um "Geldmacherei" geht, wie es leider in letzter Zeit gerade im Action Bereich häufiger der Fall war (Siehe Fast & Furious).
Nein das hier ist eine mit viel Liebe, detailgetreue gemachte Fortsetzung für die Fans der Reihe, was hauptsächlich Paul Greengras und Matt Damon zu verdanken ist.

Von der Story-Idee, über deren Umsetzung, der Motive der einzelnen Charaktere, bis hin zum Soundtrack wirkt das einfach alles komplett richtig und ist vorallem 100% Bourne.
Aber trotzdem bekommen wir hier eine komplett neue Seite von Bourne zu sehen (ohne Amnesie), was auch zu einer Story führt, über die sich vermutlich nur wenige Fans bisher Gedanken gemacht haben.
Wie kam es überhaupt dazu, wie wurde David Webb alias Jason Bourne Teil des "Programms"?
Dadurch bekommt man auch eine kleinen Einblick in den familiären Hintergrund von Bourne.
Mehr will ich dazu aber auch gar nicht verraten.

Die Actionszenen sind gewohnt rasant und schnell geschnitten, wie auch top choreographierte.
Hier sollte man nichts neues erwarten.
Wie eben schon gesagt bleibt alles beim alten, wirkt einfach wie 100% Bourne und geht trotzdem neue Wege.
Harte Kritiker werden daher vermutlich behaupten, dass es das alles schonmal gab (Ultimatum) und man nichts falsch machen wollte.
Nun, das hat man auch nicht!


Meine Wertungen:
- Die Bourne Identität (8/10)
- Die Bourne Verschwörung (8/10)
- Das Bourne Ultimatum (10/10)
- Das Bourne Vermächtnis (7/10)
- Jason Bourne (9/10)
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)