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von HCN007
Agent
Lieblingsfilmreviews von HCN007 Nummer 6
Ich möchte in letzter Zeit ein wenig intensiver auf meine Lieblingsfilme eingehen und euch diese vorstellen. Folgende Filme hatten schon die Ehre:
Edge of Tomorrow
Collateral
Don Jon
The Last Samurai
Die Jagd
Nun gehe ich auf einen Film ein, den ich im Jahre 2005 im Kino gesehen habe und der mich seitdem extrem verfolgt und trotz diverser anderer starker Vertreter aus diesem Filmjahr zu „Meinem Film des Jahres 2005“ geworden. Die Rede ist von ….
„The Island“ (2005)
Regie: Michael Bay
Drehbuch: Caspian Tredwell-Owen, Alex Kurtzman und Roberto Orci
Musik: Steve Jablonsky
Kamere: Mauro Fiore
Schnitt: Paul Rubell und Christian Wagner
Darsteller: Ewan McGregor, Scarlett Johansson, Sean Bean, Djimon Honsou, Michael Clarke Duncan, Steve Buscemi und einige mehr.
Laufzeit: ca. 130 Minuten (DVD-Fassung)
Worum geht es in „The Island“ ?
In naher Zukunft soll die Erde unbewohnbar sein und das einzige unproblematische Stück Erde ist eine Insel, auf die die Bewohner einer von der Außenwelt abgeschotteten Kolonie in Form einer Gewinn-Lotterie geschickt werden. Bis der Bewohner Lincoln Six-Echo das Leben in der Kolonie in Frage stellt und der Wahrheit auf die Schliche kommt, dass alle Bewohner nur Kopien anderer Menschen in der Außenwelt sind und als Ersatzteillager dienen. Eine waghalsige Flucht und Rettungsaktion beginnt.
Warum liebe ich „The Island“ ?
„Die Insel“ ist nicht nur „mein Film des Jahres 2005“ - sondern auch mein Lieblingsfilm aus der Filmografie von Michael Bay. Ich weiß, diese Meinung kann man sehr kritisch beäugen und mich für bekloppt halten, warum ausgerechnet „Die Insel“ einen unglaublich guten Stand bei mir hat, aber gerne gebe ich euch dafür ein paar Gründe – egal ob ihr mich danach verstehen werdet oder nicht.
Fangen wir erst damit an, dass Michael Bay sich hier verhältnismäßig lange Zeit lässt, bevor er es krachen lässt und uns mit einem unvergleichlichen Design und Stil das Leben in der Kolonie aus den Augen von Lincoln Six-Echo zeigt. Seine Neugier, seine Beziehung zu Jordan Two-Delta und das alltägliche Leben mit seinen alltäglichen Problemen. War ich 2005 noch von dem durchgestylten Action- und Science-Fiction-Thriller begeistert, so habe ich mich mit der Zeit immer stärker mit dem Thema des Films beschäftigt, dass einen interessanten gesellschaftlichen Diskurs bietet. „Wenn du das Geld hast, dein Leben zu verlängern, wenn du dafür nur ein Leben gibst und nimmst, wenn du es brauchst – würdest du das tun ?“ ist dort eine wichtige Frage. Im Grundsatz ist dieses Thema auch ähnlich gelagert im Buch von Ninni Holmqvist „Die Entbehrlichen“ - Hier werden Menschen ab einem gewissen Alter in eine abgeschottete medizinische Einrichtung verfrachtet, um als Ersatzteillager zu dienen und diverse medizinische Tests für neue Medikamente absolvieren zu müssen. Ich hatte dieses Buch im Deutschunterricht im Rahmen meines Betriebswirts behandelt und wir haben uns „Die Insel“ als ähnlich gelagerten Film zum Schluss angesehen.
Michael Bays Werbefilmästhetik trifft ein spannendes und diskussionswürdiges Thema. Das ist nicht nur interessant. Der Look, die Action, die spannenden und auch emotionalen Momente des Films funktionieren perfekt. Bedingt durch eine entsprechende Kürze des Lebens dieser sogenannten „Agnaten“ innerhalb der Kolonie kann man manch dümmlichen, vollkommen sinnfreien und klischeehaften Dialog verkraften. Die Musik von Steve Jablonsky transportiert das Gefühl des Films sehr gut. Ewan McGregor, Scarlett Johansson und auch Sean Bean liefern ein gute routinierte Arbeit. Aber vor allem Ewan McGregor kann ab einem gewissen Zeitpunkt aus den Vollen schöpfen. Wer weiß, dass in einem Film Sean Bean und Steve Buscemi mitspielen, kann sich auch bereits deren Schicksal ausmalen.
„Die Insel“ kann auf ganzer Linie als spannender, interessanter, actionreicher und auch dramatischer Unterhaltungsfilm punkten – und damit, auf Ewigkeiten einer meiner Meinung nach besten Science-Fiction-Filmen und auch Lieblingsfilmen zu sein.
„The Island“ bekommt von mir 10/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "