Michael Bay ist wohl ein Regisseur, der eine extrem durchwachsene und kritikwürdige Filmographie aufweist. Jeden seiner Filme habe ich auch in meiner Sammlung und mindestens schon zweimal gesehen. Eine Sache schafft er definitiv immer - dass seine Filme episch und optisch gut aussehen, was er durch Farbgebung, bestimmte Kamerawinkel und Slowmotion erreicht.
Unabhängig von den Botschaften, die seine Filme vermitteln bzw. vermitteln sollen, wissen die Filme schon, in welche Richtung sie gehen wollen. Auch wenn man es hier mit teils absurden und konstruierten Plots sowie teils unterirdischen Darstellungen zu tun hat, würde ich nie soweit gehen, seine Filme wirklich schlecht zu beurteilen. Wie ich neben "The Island" seine weiteren Filme bewerte, muss ich noch prüfen. Aber "13 Hours" war einer der guten Filme des Jahres mit einer 8/10 ! - Und ich habe für den Film bereits das Kinoticket und die BD zum Release investiert.
Re: Der Michael Bay -Thread
167Optisch gut weiß ich nicht, aber episch auf keinen Fall.HCN007 hat geschrieben:Eine Sache schafft er definitiv immer - dass seine Filme episch und optisch gut aussehen
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Re: Der Michael Bay -Thread
168Nein, episch sind sie sicher nicht. Optisch sind sie reine Hochglanzprodukte, kein Wunder, der gute Michael kommt aus der Werbung.
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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Re: Der Michael Bay -Thread
169Kommt auch immer drauf an was einer unter "episch" versteht, ich finde das ist nicht immer so klar.
We'll always have Marburg
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Re: Der Michael Bay -Thread
170Ist eines der vielen zweckentfremdeten Wörter heutzutage. Wird imo von vielen als Synonym für "hammergeil", "Saustark", "mega .... " etc. verwendet, was natürlich nicht so recht passt.
Im Kern geht es um breites, umfangreiches, sehr ausführliches Erzählen ...
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Re: Der Michael Bay -Thread
171"Epic" ist in der Umgangssprache längst zu einer Art Ultralativ geworden, um etwas als besonders krass, cool oder beeindruckend zu beschreiben. Das bedeutet Epik für mich aber eigentlich nie so wirklich. Und selbst wenn man sich an diese Neuprägung des Begriffes hält, so finde ich nicht, dass es auf Bay zutrifft. Das ist dann eher das, was er oft gerne wäre, aber niemals erreicht mit seinen Bildern.
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Re: Der Michael Bay -Thread
172Sicherlich eine Frage des Geschmacks, denn Bays Bildinszenierung ist so ziemlich das, was mir an seinen Filmen am Unangenehmsten auffällt. Bay ist ja bekanntlich einer der Vorreiter des teal&orange-Wahns im aktuellen Hollywoodkino und er treibt dies derart auf die Spitze, dass seinen Filmen oftmals jegliche Natürlichkeit abgeht.HCN007 hat geschrieben:Eine Sache schafft er definitiv immer - dass seine Filme episch und optisch gut aussehen, was er durch Farbgebung, bestimmte Kamerawinkel und Slowmotion erreicht.
Hier mal ein Beispiel aus Transformers:
http://greg.org/archive/todd_miro_teal_orange.jpg
Bereits in seinen 90er Jahre Filmen drehte Bay auch auf sehr eigenwillige Art und Weise an der Farbgebung, dort war allerdings noch weniger Türkisorange sein Steckenpferd als mehr knallig-übersättigte Farben, wodurch ein kaum weniger künstlich wirkender Look rauskam. Hier ein Beispiel aus Bad Boys:
http://www.imcdb.org/i002561.jpg
Erstaunlich fand ich bei der jüngsten Sichtung von The Rock und Bad Boys auch Bays Eigenheit "sehr groß" zu inszenieren. Damit meine ich, dass er oft sehr nah am Geschehen und seinen Protagonisten dran ist und vergleichsweise viele Closeups oder Pseudo-Closeups verwendet, wohingegen das zur Verfügung stehende Format selten in der Breite wirklich sinnvoll genutzt wird. So sieht zwar alles irgendwie "sehr groß" aus, aber man hat auch den permanenten Eindruck, man würde einen Film im falschen, aufgezoomten Format sehen.
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Re: Der Michael Bay -Thread
173Bay ist ein Poser - und so sind auch seine Filme angelegt. 

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https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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Re: Der Michael Bay -Thread
174Ich glaube Bay wird später mal als der Sam Fuller oder Sergio Leone der Nuller Jahre angesehen werden.
Es wäre vielleicht interessant sich jetzt mal an Bays Gesamtwerk in chronologischer Reihenfolge zu versuchen. Ein handwerklich guter Regisseur ist er. Und er kann Action.
Die von Anatol verlinkten Bilder sehen Klasse aus.
Es wäre vielleicht interessant sich jetzt mal an Bays Gesamtwerk in chronologischer Reihenfolge zu versuchen. Ein handwerklich guter Regisseur ist er. Und er kann Action.
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Zuletzt geändert von Maibaum am 16. Oktober 2016 10:34, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Der Michael Bay -Thread
175Action kann er definitiv. Mich stören insbesondere seine Transformers-Filme. Das ist krawalliger Kinderkram. Seine protzige Optik kann man ablehnen bzw. nicht mögen, aber er ist definitv ein sehr visueller Regisseur mit einer eigenen, klar erkennbaren Handschrift.
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Re: Der Michael Bay -Thread
176Ich kritisiere weniger die Protzigkeit als mehr die sterile Künstlichkeit, die ganz offensichtlich nur auf hippe Poserei abzielt. Teal & orange ist ohnehin so ziemlich die schlimmste Geschmacksverirrung in der Geschichte des Films, aber Bay treibt sogar das noch auf die Spitze. Zumal mittlerweile dieser von ihm mehr oder weniger losgetreten Trend fast in jedem Hollywood-Film zu finden ist und so zur weiteren Uniformierung des Mainstreams beigetragen hat.
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Re: Der Michael Bay -Thread
177Man kann es auch positiv sehen: er ist ein Trendsetter. Nicht seine Schuld, wenn es alle uninspiriert nachäffen. 

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Re: Der Michael Bay -Thread
178Aber sehr wohl seine Schuld, dass er einen ekelerregend ausschauenden Stil überhaupt ins Leben gerufen hat.vodkamartini hat geschrieben:Man kann es auch positiv sehen: er ist ein Trendsetter. Nicht seine Schuld, wenn es alle uninspiriert nachäffen.

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Re: Der Michael Bay -Thread
179Das ist dann aber nicht Bays schuld wenn andere ihn kopieren.AnatolGogol hat geschrieben:Ich kritisiere weniger die Protzigkeit als mehr die sterile Künstlichkeit, die ganz offensichtlich nur auf hippe Poserei abzielt. Teal & orange ist ohnehin so ziemlich die schlimmste Geschmacksverirrung in der Geschichte des Films, aber Bay treibt sogar das noch auf die Spitze. Zumal mittlerweile dieser von ihm mehr oder weniger losgetreten Trend fast in jedem Hollywood-Film zu finden ist und so zur weiteren Uniformierung des Mainstreams beigetragen hat.
Und wer weiß, vielleicht oder auch gar nicht mal so unwahrscheinlich, werden sich in 30 Jahren die Filmfans sehnsüchtig über die tollen Jahre unterhalten als der Film sich traute alles Orange aussehen zu lassen ...
Vor 40 Jahren haben sich auch alle über den reißerischen Leone beschwert, über die unzähligen schrottigen Italowestern die die Leinwände blockierten und (angeblich) schädlichen Einfluß auf den US Western hatte, während der viel bessere Yojimbo es nicht mal in die deutschen Kinos schaffte, während sich heute alle wünschen Leone hätte noch 10 Dollar Filme gedreht.
Re: Der Michael Bay -Thread
180@anatol
Ich verstehe, dass dir diese Optik nicht gefällt. Gerade als Freund des 1970er Jahre Kinos, das häufig einen sehr realistischen und zurückhaltenden, eher farblosen visuellen Stil pflegt. Da ist das Grelle, Protztige, Bunte von Bay natürlich so ziemlich das genaue Gegenstück. Für mich als Fan von Michael Mann - der zwar weniger plakativ, aber auch sehr eigenwillig und forsch bebildert und übrigens sich für Miami Vice ähnliche Vorwürfe wie heute Bay anhören musste - ist das aber weit weniger "schrecklich".
Ich verstehe, dass dir diese Optik nicht gefällt. Gerade als Freund des 1970er Jahre Kinos, das häufig einen sehr realistischen und zurückhaltenden, eher farblosen visuellen Stil pflegt. Da ist das Grelle, Protztige, Bunte von Bay natürlich so ziemlich das genaue Gegenstück. Für mich als Fan von Michael Mann - der zwar weniger plakativ, aber auch sehr eigenwillig und forsch bebildert und übrigens sich für Miami Vice ähnliche Vorwürfe wie heute Bay anhören musste - ist das aber weit weniger "schrecklich".
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