Re: Zuletzt gesehener Film

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Maibaum hat geschrieben: Wie gesagt, ich bin halt dafür daß man die ganze Skala nutzt, während ich es generell sehr oft sehe daß fast nur hohe Wertungen vergeben werden, bei denen selbst die 7/10 sich bereits nach einem Film anfühlt den man meiden sollte. Und der untere Teil der Skala (also 0 - 4) eigentlich gar nicht benötigt wird
vodkamartini hat geschrieben:Da stimme ich zu. Es kann nicht sein, dass beinahe jeder Film den man sieht sich zwischen 7 und 10 bewegt. Da zieht auch das Argument der vorherigen Selektion nicht, imo sind da einfach die Ansprüche nicht sonderlich hoch.
Natürlich zählt da dieses Argument. Hätte ich jeden Film, der letztes Jahr ins Kino kam angesehen, hätte ich sicherlich einem Duzent Filmen weniger als 3/10 gegeben, da hätte es sicherlich mehrere 2/10er gegeben. Und ich habe auch schon einen Film gesehen, dem ich nur 1,5/10 geben würde (Bei einer Skala, die wie Anatol schon richtig bemerkt hat, bei 1/10 anfängt). Aber in der Regel kann man solche Fehlschläge halt vermeiden, wenn man sich im Vorfeld genügend informiert. Da zählt dieses Argument dann schon. Ich gehe in keinen Film, von dem ich erwarte, dass ich ihm weniger als 7/10 oder eher 7,5/10 geben werde, auch wenn mich auch Filme mit niedrigerer Wertung noch recht gut unterhalten, aber die sind für mich das Kinoticket dann nicht wert (bin schließlich gebürtiger Schwabe).
Deshalb könnte man auch sagen, dass häufige hohe Wertungen nicht aus geringem Anspruch, sondern aus hohem Anspruch resultieren. Wenn ich eine 6,5/10 vor dem Film erwarte, geh ich da einfach nicht rein, auch wenn 6,5/10 alles andere als eine schlechte Wertung sind.
Maibaum hat geschrieben: Wie gesagt ich brauch keine 10er Skala wenn ein größerer Teil der Skala gar nicht wirklich genutzt wird.
Könnte man doch auch mit Schulnoten so machen. Da wollen die meisten Lehrer auch nur Noten bis 4 geben, also streichen wir ie 5 und die 6 doch einfach...
AnatolGogol hat geschrieben: Da es eine 10er Skala (von 1 bis 10, keine 11er Skala von 0 bis 10) ist, ist 5,5 die rechnerische Mitte. Und du hast völlig recht: 5,5 ist rechnerisch halb so gut wie ein Meisterwerk, da es genau mitten im Spektrum zwischen dem besten denkbaren und dem schlechtesten denkbaren Film liegt.
Maibaum hat geschrieben: Eben, und ein mittelmäßiger Film ist von dieser Mitte weit entfernt.
Maibaum hat geschrieben: Mathematisch, nicht filmisch. Wie gesagt ein mittelmäßiger oder durchschnittlicher Film ist nicht halb so gut wie ein exzellenter, sondern deutlich schlechter.
Maibaum, du definierst "mittelmäßig" sehr komisch. Mittelmaß ist kein direkt wertender Begriff, sondern bezeichnet eben tatsächlich nur die Mitte des Spektrums. Wenn es nur "exzellente", "Sehr gute" und "gute" Filme gäbe, wären die "sehr guten" Filme Mittelmaß. Wenn es nur schlechte", "sehr schlechte" und "grottige" Filme gäbe, dann wären die "sehr schlechten" das Mittelmaß.
Maibaum hat geschrieben:Nee, es gibt mehr schlechte als gute Filme, das ist eine Pyramide die unten einen rießig breiten Fuß hat, und oben die kleine Spitze.
Das Problem ist nur, dass das rein subjektiv ist. Was ist, wenn jetzt einer behauptet, dass es mehr gute, als schlechte Filme gibt, und die Pyramide eigentlich auf dem Kopf steht? Da ist Anatols Ansatz schon der simpelste (und auch der naheliegendste).
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Zuletzt gesehener Film

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dernamenlose hat geschrieben:Maibaum, du definierst "mittelmäßig" sehr komisch. Mittelmaß ist kein direkt wertender Begriff, sondern bezeichnet eben tatsächlich nur die Mitte des Spektrums. Wenn es nur "exzellente", "Sehr gute" und "gute" Filme gäbe, wären die "sehr guten" Filme Mittelmaß. Wenn es nur schlechte", "sehr schlechte" und "grottige" Filme gäbe, dann wären die "sehr schlechten" das Mittelmaß.
Das ist ganz gewiss nicht so, da immer eine Wertung entsteht die sich nach dem am besten Bekannten von oben aus ausrichtet, also das als sehr gut definiert was ungewöhnlich ist, und dann von da aus betrachtet das banale unten ansiedelt.

Und mittelmäßig sind Filme die nicht viel oder gar nichts eigenes haben, die nur aus dem Üblichen zusammengesetzt sind, in denen immer nur das Erwartete auf die erwartete Art geschieht. Und dafür gibt es keine 5 Punkte.
Maibaum hat geschrieben:Nee, es gibt mehr schlechte als gute Filme, das ist eine Pyramide die unten einen rießig breiten Fuß hat, und oben die kleine Spitze.
Das Problem ist nur, dass das rein subjektiv ist. Was ist, wenn jetzt einer behauptet, dass es mehr gute, als schlechte Filme gibt, und die Pyramide eigentlich auf dem Kopf steht? [/quote]

Das ist in etwa so subjektiv wahrscheinlich wie die Annahme daß die Welt nicht rund sondern flach ist. Wer bei Verstand ist wird keinen Zweifel haben daß das Qualitätsgefälle pyramidenförmig ist, und die qualitative Spitze oben ist.

Re: Zuletzt gesehener Film

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Muss da auch Nami zustimmen. Zu einem Großteil beeinflusse ich ja, welchen Film ich sehe, und da wähle ich natürlich nur die aus, von denen ich erwarten kann, dass sie mir halbwegs gefallen. Klar sind darunter dann auch Nieten und die werden entsprechend bewertet. Filme, von denen ich weiß, dass ich sie schlecht bewerten würde, guck ich ja gar nicht erst.
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"

Re: Zuletzt gesehener Film

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Es ist schon irgendwie krass, dass meine scheinbar sehr optimistischen Reviews eine so große Diskussion eröffnet hat.

Ich weiß ja nicht, ob ihr euch bevor ihr euch Filme anseht auch entsprechende Reviews in den Printmedien, Online oder auch auf Youtube zu Gemüte führt.
Ich schaue mir auf Youtube z.b. Chris Stuckmann oder auch Schmoesknow aus dem amerikanischen Raum, im deutschen Raum Kanäle wie Robert Hofmann, Filmfabrik, Filmlounge, Filmselect oder auch Forger an. Online lese ich auch z.B.ofdb, Filmstarts, Moviepilot, Empire UK und die Cinema gehört zum monatlichen Pflichtkauf. UND natürlich, abhängig davon wann ihr den Film gesehen habt, auf diesem Forum.
Ausgehend von diesen Reviews und der Range des Wertungsspiegels befinde ich mich definitiv mit meinen Wertungen noch in diesem sich ergebenden Wertungsspiegel - was mich zu meiner Annahme führt, dass es jedem anderen doch egal sein kann, wie ich einen Film punktmäßig bewerte. Meine punktemäßige Wertung stellt dar, wie gut MIR der Film gefallen und welchen Impact er bei MIR gehabt hat.

- Filme, die für MICH einen absolut hohen Stellenwert haben, bekommen eben eine 10. (KLARE Empfehlung von MIR)

- Filme die sehr gut sind, aber für mich kleine Mängel aufweisen, bekommen eine 9. (FAST UNEINGESCHRÄNKTE Empfehlung von MIR)

- Filme, die gut sind, mich unterhalten haben, und noch ein paar mehr Mängel aufweisen, sind klare 8er. (EINGESCHRÄNKTE Empfehlung von MIR)

und so weiter, und so weiter ....
(ich könnte jetzt im Detail aufdröseln, wie ich meine Wertungen bestimme, aber da hier jeder andere Wertungsansätze nimmt und Gefallen oder Nichtgefallen eben vollkommen subjektive Geschmackssache ist - auch in der Kunst oder auch in der Unterhaltung - lass ich das !)
Aber die mathematische Herangehensweise, einzelne Filmsegmente (z.B. REGIE, DREHBUCH, TON, MUSIK, SCHNITT; KAMERA, SCHAUSPIELER, GESCHICHTE; HANDLUNG) checklistenmäßig abzuarbeiten und eine PRO/CONTRA-Gegenüberstellung oder auch eine SOLL-/IST-Analyse durchzuführen und z.B. sagen, dass die volle Anzahl von PROS 100 % darstellt und ein Film z.B. nur 70 % PROS gesammelt hat, diesem Film dann nur 7 Punkte
Oder man nimmt einfach die Laufzeit des Films und schlüsselt auf, wieviele Minuten gut oder schlecht waren. Der Prozentuale Anteil der guten Filmminuten ist dann die Wertung des Films. Beispiel: 100 Minuten Film - davon sind 75 Minuten gut = 7,5 Punkte !
Aber so einfach kann man es sich eben nicht machen.

Ich bin da ganz bei Casino Hille, wenn es doch eher mehr um die textliche Auseinandersetzung geht, die zu Diskussionen anregt und jedem Leser so eröffnet, ob sich z.B. die eigene Sicht mit der der anderen deckt oder auch der Film für sich selbst zum Anschauen lohnt.
Das ist ein ganz interessanter Ansatz, punktemäßige Wertungen wegfallen zu lassen. Wer sich in Zukunft bei mir für meine punktemäßige Wertung interessiert, kann ja den "Spoilertag" öffnen oder über die ofdb bei iHaveCNit reinschauen. So kann jeder selbst entscheiden, welche Punktezahl er bei meiner Review selbst vergeben würde, damit das Bild der Vergleichbarkeit mit den eigenen Wertungsansätzen gegeben ist.

@Nico und Nami: ich bin da auch ganz bei euch - Filme, die nicht bocken, werden eben nicht geschaut. Und bei denen, die bocken, werden in den meisten Fällen eben klare Filme dabei sein, die einem gefallen und die man entsprechend gut bewertet - Stinker werden selbstverständlich auch darunter sein, dass kann man eben nicht beeinflussen !
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

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Ich finde es übrigens auch albern, bei häufigen hohen Wertungen von wenig Anspruch auszugehen. Schreibt hier jemand zu JEDEM Film, den er schaut, ein Review? Bei den schlechten Filmen habe ich da nur selten Lust dazu, um mal ganz ehrlich zu sein. Verrisse sind langweilig, schnell geschrieben und zu einem schlechten Film habe ich manchmal auch gar nicht viel zu sagen, da muss ich schon das Gefühl haben, etwas zu haben, auf etwas zu stoßen, mit dem ich mich nach der Sichtung noch auseinander setzen will.
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Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

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Nico hat geschrieben:Muss da auch Nami zustimmen. Zu einem Großteil beeinflusse ich ja, welchen Film ich sehe, und da wähle ich natürlich nur die aus, von denen ich erwarten kann, dass sie mir halbwegs gefallen. Klar sind darunter dann auch Nieten und die werden entsprechend bewertet. Filme, von denen ich weiß, dass ich sie schlecht bewerten würde, guck ich ja gar nicht erst.
Das tue ich auch, wie wohl jeder, keiner schaut absichtlich nur Filme von denen er annimmt das sie ihm nicht gefallen werden, sondern natürlich möglichst umgekehrt.

Das hat aber nichts mit meinem Bewertungssystem zu tun (dem vernünftigsten der Welt).

Re: Zuletzt gesehener Film

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Zu JEDEM Film eine Review schreiben ? - Das ist selbst bei mir nicht so !

Das kommt zum einen auf den Film an - hab ich jetzt wirklich Lust was dazu zu schreiben oder eher nicht ? Und zum Anderen auf die Zeit - Wenn ich keine Zeit dazu finde, keinen Bock drauf habe oder auch einfach nichts interessantes oder auch diskussionswürdiges zum Film finde, was sich für einen Review eignet, lass ich es einfach. Auch wenn der Film jetzt in meinen Augen auch im Forum nicht Interessantes zu Tage führen wird, lass ich es auch.

Aber sonst nehme ich mir gerne die Zeit, nach einem Kinobesuch oder der Sichtung eines neuen Films auf Bluray etwas zu diesem zu schreiben.

Bei meinen Reviews / Punktewertungen haben bereits meine Kollegen auf der Arbeit, mit denen ich auch in der Kantine und beim Small-Talk tolle Filmdebatten führe, mal scherzeshalber angemerkt, dass Film X von mir definitiv Y-Zusatzpunkte bekommt, wenn Schauspieler Z mitspielt. Ist aber nicht so und so einfach kann man es nicht machen.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

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Maibaum hat geschrieben:Und mittelmäßig sind Filme die nicht viel oder gar nichts eigenes haben, die nur aus dem Üblichen zusammengesetzt sind, in denen immer nur das Erwartete auf die erwartete Art geschieht.
Die würde ich dann schon eher als schwache Filme bezeichnen. Denn wie gesagt: Mittelmäßig ist kein wertender Begriff. Du verwendest hier ein Wort für etwas, was es gar nicht hergibt. Mittelmäßig bezeichnet die Mitte von dem was es gibt. Also alles was sich ungefähr genau in der Mitte zwischen dem besten und dem schlechtesten Film aller Zeiten bewegt.
Maibaum hat geschrieben:Das ist in etwa so subjektiv wahrscheinlich wie die Annahme daß die Welt nicht rund sondern flach ist. Wer bei Verstand ist wird keinen Zweifel haben daß das Qualitätsgefälle pyramidenförmig ist, und die qualitative Spitze oben ist.
Dann darfst du mich von jetzt an als einen Menschen betrachten, der nicht bei Verstand ist. Denn ich behaupte, dass eine Graphik mit allen Filmen der Welt in der 10er-Skala sowohl ganz oben, als auch ganz unten sehr dünn wäre, und ihre maximale Ausbuchtung ziemlich genau in der Mitte hätte. Wie Anatol schon gesagt hat: Es gibt genausoviele gute wie schlechte Filme. Die Extreme sind auf beiden Seiten sehr gering.
Casino Hille hat geschrieben:Ich finde es übrigens auch albern, bei häufigen hohen Wertungen von wenig Anspruch auszugehen. Schreibt hier jemand zu JEDEM Film, den er schaut, ein Review? Bei den schlechten Filmen habe ich da nur selten Lust dazu, um mal ganz ehrlich zu sein.
ICh hab selbst bei den guten nicht immer die Lust oder Zeit dafür, selbst wenn ich einen Text schon halb im Kopf habe.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Zuletzt gesehener Film

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dernamenlose hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Und mittelmäßig sind Filme die nicht viel oder gar nichts eigenes haben, die nur aus dem Üblichen zusammengesetzt sind, in denen immer nur das Erwartete auf die erwartete Art geschieht.
Die würde ich dann schon eher als schwache Filme bezeichnen. Denn wie gesagt: Mittelmäßig ist kein wertender Begriff. Du verwendest hier ein Wort für etwas, was es gar nicht hergibt. Mittelmäßig bezeichnet die Mitte von dem was es gibt. Also alles was sich ungefähr genau in der Mitte zwischen dem besten und dem schlechtesten Film aller Zeiten bewegt.
Nein, du redest von einer Mitte.
Aber der Begriff mittelmäßig oder auch durchschnittlich wird im Kunstbereich sehr wohl verwendet um das zu beschreiben was ich geschrieben habe. Den Begriff schwach trifft das nur teilweise, und wird auch etwas anders verwendet. Auch wenn natürlich der mittelmäßige Film auch stets schwach ist.
Maibaum hat geschrieben:Das ist in etwa so subjektiv wahrscheinlich wie die Annahme daß die Welt nicht rund sondern flach ist. Wer bei Verstand ist wird keinen Zweifel haben daß das Qualitätsgefälle pyramidenförmig ist, und die qualitative Spitze oben ist.
Dann darfst du mich von jetzt an als einen Menschen betrachten, der nicht bei Verstand ist. Denn ich behaupte, dass eine Graphik mit allen Filmen der Welt in der 10er-Skala sowohl ganz oben, als auch ganz unten sehr dünn wäre, und ihre maximale Ausbuchtung ziemlich genau in der Mitte hätte. Wie Anatol schon gesagt hat: Es gibt genausoviele gute wie schlechte Filme. Die Extreme sind auf beiden Seiten sehr gering.[/quote]

Darüber ließe sich diskutieren, aber ich bin nicht wirklich an einer Differenzierung nach unten interessiert. Das hängt dann auch davon ab wie man das Schlechte vom Mittelmäßige trennt. Aber vielleicht gibt es doch weitaus mehr schlechte Filme als du denkst.
In Halliwell's Film Guide haben bei einer Wertung von 0 - 4 etwas die Hälfte aller Filme eine 0, und nur recht wenige eine 4, das würde meine Theorie stützen (auch wenn ich die Wertungen von diesem Filmführer meist nicht teile). In dem Westernlexikon von Hembus ist die Null ebenfalls die häufigste Wertung bei einer Skala die bis 3 geht. Auch alle anderen Filmführer die ich kenne sind glaube ich pyramidenförmig aufgebaut.

Jedenfalls gibt es einen dicken Sockel mieser Filme und nach oben wird es dann qualitativ immer dünner. Soviel ist sicher.
Und ich bin mir auch sicher daß die Masse der schlechten Filme sehr viel größer ist als die Masse der Guten, denn es ist nun einmal sehr viel leichter einen schlechten zu drehen als einen Guten. Ist aber alles nicht beweisbar. bzw nur sehr schwer beweisbar.

Re: Zuletzt gesehener Film

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Maibaum hat geschrieben:Nein, du redest von einer Mitte.
Aber der Begriff mittelmäßig oder auch durchschnittlich wird im Kunstbereich sehr wohl verwendet um das zu beschreiben was ich geschrieben habe.
Das mag im Kunstbereich so verwendet werden, macht es aber nicht richtiger. Das Wort "Durchschnittlich" ist da noch viel eindeutiger als das Wort "mittelmäßig". Ein Film kann nur dann "durchschnittlich" sein, wenn er eben ungefähr den (qualitativen) Durchschnitt aller Filme darstellt. Sonst ist er ja nicht durchschnittlich :mrgreen: Das sagt das Wort nun mal aus, und da ist, die deutsche Sprache nun mal ganz eindeutig. Und da ist es mir auch egal ob auch andere Menschen (im Kunstbereich) diese Wörter so verwenden. Was falsch ist, bleibt falsch, egal, wie viele es falsch verwenden. Das Wort "mittelmäßig" und das Wort "durchschnittlich" sowieso definiert sich selbst. Ich habe das schon öfter schreiben wollen, wenn irgendjemand einen Bondfilm, der in seiner Rangliste auf Platz 20 steht, als "durchschnittlich" bezeichnet. Das ist halt einfach falsch, ein solcher Film ist nicht durchschnittlich, sondern unterdurchschnittlich, denn es gibt nunmal nur eine Bedeutung für das Wort "Durchschnitt", nämlich das arithmetische Mittel. Alle anderen Mittel (die es ja durchaus gibt) werden nicht als Durchschnitt bezeichnet.
Maibaum hat geschrieben:Darüber ließe sich diskutieren, aber ich bin nicht wirklich an einer Differenzierung nach unten interessiert. Das hängt dann auch davon ab wie man das Schlechte vom Mittelmäßige trennt.
Vermutlich liegt da eben das Problem. Und das unterscheidet ja auch deine Skala von vielen anderen hier. Ich bin daran eben sehr wohl interessiert. Eine halbwegs aussagekräftige Skala muss in meinen Augen an jeder Stelle die gleiche Differenzierung verwenden, auch wenn dann gewisse Bereiche nur äußerst selten benutzt werden (Das betrifft zumindest die 10er ja genauso, wie die ganz schwachen Filme).
Maibaum hat geschrieben:Aber vielleicht gibt es doch weitaus mehr schlechte Filme als du denkst.
Ich denke vor allem, dass es nur sehr wenige, so enorm schlechte Filme gibt, dass man sich ihre (Nicht)-Qualität kaum vorstellen kann. Und auch die will ich in meiner Skala abbilden können. Vor einigen Monaten habe ich beispielsweise den Film "Commander Firefox" angesehen, gegen den jeder Sharknadofilm ein handwerkliches, erzählerisches, dramaturgisches und schauspielerisches Meisterwerk ist. Für einen derart schlechten Film muss man sich schon fast anstrengen (auch wenn es hier vermutlich nicht mal Absicht war), sodass ich mir sicher bin, dass es nur sehr, sehr wenige derart schwache Filme gibt. Genauso, wie die ganz, ganz großen Meisterwerke eben Seltenheiten sind.
Maibaum hat geschrieben:In Halliwell's Film Guide haben bei einer Wertung von 0 - 4 etwas die Hälfte aller Filme eine 0, und nur recht wenige eine 4, das würde meine Theorie stützen (auch wenn ich die Wertungen von diesem Filmführer meist nicht teile). In dem Westernlexikon von Hembus ist die Null ebenfalls die häufigste Wertung bei einer Skala die bis 3 geht. Auch alle anderen Filmführer die ich kenne sind glaube ich pyramidenförmig aufgebaut.
Das mag ja sein. Aber weißt du, ob deren Skala linear ist, oder vielleicht doch eher deinem Bewertungsmaßstab entspricht?
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Re: Zuletzt gesehener Film

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dernamenlose hat geschrieben:Was falsch ist, bleibt falsch, egal, wie viele es falsch verwenden.
Das wäre schön, stimmt aber nicht. Wenn genug Leute es falsch machen, wird es irgendwann richtig. So absolut ist Sprache, die sich stets im Wandel befindet, dann nämlich auch wieder nicht.
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Re: Zuletzt gesehener Film

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Hat es nicht. Kann es ja aber noch. Dein Satz stimmt so jedenfalls nicht, nicht in der Absolutheit.

Ansonsten verstehe ich Maibaums Punkt vollkommen. Und er hat auch völlig recht mit seiner Verwendung des Begriffes "durchschnittlich".
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