Re: Assassin's Creed - The Movie

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iHaveCNit: Assassins Creed (2016)

Das Dreamteam hinter „Macbeth“, der Regisseur Justin Kurzel und die Darsteller Michael Fassbender und Marion Cotillard arbeitet nun für „Assassins Creed“ wieder zusammen. „Assassins Creed“ ist eine Videospielverfilmung des gleichnamigen bereits einige Teile starken Spieleuniversums aus dem Hause Ubisoft, welches den Jahrhunderte andauernden Konflikt zwischen den Templern und den Assassinen thematisiert und bei Spielern des Spiels immer wieder einen regelrechten Hype auslöst. Wie immer eins vorweg – Ich habe die Spiele nie gespielt, nur am Rande mitbekommen und kann einen entsprechenden Hype nicht aktiv nachvollziehen und auch nicht beurteilen, wie respektvoll der Film mit seinem Source-Material umgeht. Videospielverfilmungen selbst haben immer noch einen sehr schlechten Ruf, was die Qualität der filmischen Umsetzung betrifft. Auch wenn mir persönlich „Warcraft – The Beginning“ super gefallen hat, so war das mediale Echo doch nicht so überschwänglich wie ich. In meinem Jahresrückblick habe ich mir schon erhofft, dass ggf. die Videospielverfilmungen aus 2016 für mich „Gewinner des Jahres“ sein könnten. Die Erwartungen waren groß, weil auch „Macbeth“ großartig ist und mir das eingangs erwähnte Dreamteam gefällt. „Assassins Creed“ ist kein „Macbeth“ und wird auch medial nicht wirklich emporgehoben ob seiner Qualitäten. Doch ich bin wie immer einer, der Filme mag und sich bemüht, mit Filmen entsprechend respektvoll umzugehen – was sich in meiner letztendlichen Wertung für meinen letzten im Kino gesehenen Film im Jahre 2016 auch niederschlagen wird.

In „Assassins Creed“ geht es wie im ersten Absatz erwähnt um den Jahrhunderte andauernden Konflikt der Templer und der Assassinen. Zum Zeitpunkt der spanischen Inquisition sind die Templer auf der Suche nach dem geheimnisvollen Artefakt „Apfel von Eden“, doch der Assassine Aquilar de Nerha kommt in den Besitz dieses Artefakts und sorgt dafür, dass dieses für die Templer wichtige Artefakt sicher verwahrt wird. In der heutigen Zeit wird der zum Tode verurteilte Callum Lynch von Abstergo „abgeworben“, weil er der letzte lebende Nachkomme des Assassinen Aquilar ist und in der hochkomplexen Zeitreise-DNA-Verschmelzungsmaschine Animus für Abstergo den Aufenthaltsort des Apfels herausfinden soll.

Historienaction, Schnitzeljagd, Science-Fiction – Ein Mix aus Dan Brown-Filmen, Prince of Persia und Tomb Raider macht den Film zu einem sehr interessanten Hybriden, der tolle Action liefert und mit einem klassischen MacGuffin aufwartet. Der Fokus liegt klar auf der Action und der Schnitzeljagd nach dem Artefakt. Das die Charakterentwicklung selbst ein wenig zu plötzlich und etwas unlogisch erscheint, tut dem Film selbst keinen Abbruch. Der Film selbst nimmt sich hin und wieder ein wenig zu ernst, ist etwas kühl und distanziert, aber für einen Actioner passt das schon. Die Inszenierung des Ganzen ist stilsicher und man sollte schon ein wenig Verständnis dafür haben, dass die Action teilweise im Dunklen und Verborgenen stattfindet, weil das Assassinen eben so tun.
Die Darsteller liefern alle einen routinierten Job ab, so dass sich für mich nicht das Gefühl eingestellt hat, dass diese unterfordert oder verschwendet worden sind. Mal gespannt, ob die Planung mit einer Trilogie am Ende auch tatsächlich Füße bekommt.

Ich hatte Spaß, wurde unterhalten und habe am Ende einen guten Actioner bekommen, den ich auch erwartet hatte.

„Assassins Creed“ - My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Assassin's Creed - The Movie

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vodkamartini hat geschrieben:Also Warcraft war schon eine arge Gurke und ich habe wenig Hoffnung, dass das hier viel besser wird.
Fand den Warcraft sogar stark okay. Von den großen Blockbustern/Event-Filmen dieses Jahr (im Vergleich zu schwächeren wie bspw. Civil War, BvS, Deadpool, Tarzan, Rogue One etc.) definitiv einer der besseren.
vodkamartini hat geschrieben:Nicht alles, was die Masse doof findet ist verkannt - und nicht alles, was die Masse ablehnt verschrobene Arthouse-Ödnis.
Natürlich nicht, weiß nicht, wie du darauf kommst. Aber viele schlechte Kritiken machen mich immer neugierig - und manchmal wird man dann extrem positiv überrascht (vgl. Lone Ranger).
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Assassin's Creed - The Movie

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Casino Hille hat geschrieben:
vodkamartini hat geschrieben:Also Warcraft war schon eine arge Gurke und ich habe wenig Hoffnung, dass das hier viel besser wird.
Fand den Warcraft sogar stark okay. Von den großen Blockbustern/Event-Filmen dieses Jahr (im Vergleich zu schwächeren wie bspw. Civil War, BvS, Deadpool, Tarzan, Rogue One etc.) definitiv einer der besseren.
Tarzan habe ich nicht gehsehen, aber jeder von dir genannten ist um Lichtjahre besser als der Warcraft Käse.
Casino Hille hat geschrieben:
vodkamartini hat geschrieben:Nicht alles, was die Masse doof findet ist verkannt - und nicht alles, was die Masse ablehnt verschrobene Arthouse-Ödnis.
Natürlich nicht, weiß nicht, wie du darauf kommst. Aber viele schlechte Kritiken machen mich immer neugierig - und manchmal wird man dann extrem positiv überrascht (vgl. Lone Ranger).
Das passiert nur sehr selten.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Assassin's Creed - The Movie

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Eine kurze Kritik zum Film.

Was habe ich mich als langjähriger Fan der Assassins Creed Reihe auf diesen Film gefreut.
Diese Vorfreude wurde aber schon mit dem ersten Trailer ordentlich gedämpft, denn schon dort hatte ich die Befürchtung, dass der Film niemals mit den Spielen mithalten könnte.
Und so kam es dann leider auch.
Am aller meisten stört es mich, dass hier so ein rießiges Potenzial verschwendet wurde, von dem ich als Gamer weiß, dass es existiert.
Ich will nicht mal unbedingt sagen, dass der Film schlecht gemacht ist. Nein die Szenen sind größtenteils gut gemacht, aber leider völlig falsch.
Die Story handelt nämlich größtenteils von Callum Lynch und dessen Entwicklung zum Assassinen.
Callum Lynch ist der Charakter der von Michael Fassbender in der Gegenwart dargestellt wird.
Und die Gegenwart war schon immer das was in den Spielen oftmals gestört hat, wenn man gerade als es spannend wurde aus dem Animus gerissen.

Deshalb folgendes Zwischenfazit: In der Schule würde man sagen Thema verfehlt!


Was ist das wirklich interessante an Assassins Creed?
Für mich sind es die Geschichten Rund um den dritten Kreuzug oder eben die Renaissance und das freie erkunden von mittelalterlichen Städten wie Jerusalem oder Venedig im 11. bzw. 14. Jahrhundert.
Natürlich hat es dazu eben auch interessante Charaktere mit einer handfesten, mitreißenden Entwicklungsgeschichte (wieso, weshalb wurde wer zum Assassinen etc.) wie es bei einem Ezio Auditore da Firenze der Fall war.
Was war das nur für eine geniale Atmosphäre die man hier geboten bekommen hat!

Der Film ist leider das völlige Gegenteil.
Die Geschichte von Callum Lynch ist zwar nicht uninteressant, aber eben nicht das was ich sehen wollte. Viel interessantere finde bzw. Hätte ich die Geschichte von Agiular, der Vorfahren von Callum Lynch, gefunden.
Nur zu diesem kann man als Zuschauer überhaupt keine Bindung aufbauen, was zum einen an der viel zu kurzen Screentime liegt und zum anderen das 80% dieser Screentime aus Actionszenen bestehen, welche handwerklich richtig gut gemacht sind (Parkour Szenen), aber durch die nicht mögliche Identifikation mit dem Protagonisten irgendwie emotionslos rüberkommen!

Ein weiterer Kritik-Punkt ist das total vernebelte Sepia Bild, welches in nahezu jeder Szene die in der Vergangenheit spielt da ist.
Einfach schrecklich.
Mit der 3D Brille wurde das noch schlimmer!


Fazit: Der Film konnte mich 116 Minuten lang nur wenig begeistern, was vorallem daran lag, dass er nicht meine gewohnte geliebte Assassins Creed Atmosphäre aufbauen konnte.

Fazit: 4/10
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)