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von Martin007
Agent
Um auf die drei angeblich zur Auswahl stehenden Regisseure zurückzukommen: Habe mir gestern nun "'71" und "Hell or High Water" angesehen.
Für sich gesehen durchaus gelungene Filme, dennoch frage ich mich zusehends, wenn dies wirklich die drei offiziellen Kandidaten für den Regieposten sein sollen, was nur aus James Bond geworden ist. Offenbar scheint man weiterhin der Ansicht zu sein, Bond möglichst düster und dramatisch erzählen zu wollen.
"'71" besitzt Atmosphäre und ist spannend inszeniert, ohne Frage. Aber der Film ist derart düster und humorlos dass man sich schon fragen muss, wie man dies auch nur ansatzweise mit James Bond in Verbindung bringen könnte. Dazu kommt noch eine schwache Ausleuchtung und jede Menge Wackelkamera, die hier zwar passte, aber bei James Bond nichts zu suchen hat.
Immerhin, in "Hell or High Water", der mir persönlich besser gefiel als der überschätzte "Sicario" vom selben Autor, ist auch so etwas wie Humor zu finden, und die Bilder sind zwar körnig, aber wenigstens kann man darin so etwas wie eine Ausleuchtung und Farben erkennen. Dazu ist er schön ruhig inszeniert und die wenigen Actionszenen sind auch recht solide umgesetzt.
Von Villeneuve kenne ich bislang nur den relativ schwachen "Enemy", den noch passablen "Sicario" und den gelungenen "Arrival". Je nach Thema des Films finde ich seinen Stil durchaus interessant, aber mit James Bond würde ich dies nie in Verbindung bringen.
Von den drei Regisseuren würde ich somit ganz klar David Mackenzie wählen, hier sehe ich am meisten Potential. Dennoch: Insgesamt eine enttäuschende Auswahl die bislang alles andere als Begeisterung auslöst. Aber eigentlich passt das ja, mit Ausnahme von Campbell hat mir in den letzten 15 Jahren keine Regie-Wahl wirklich zugesagt.