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von HCN007
Agent
Ich kann eine Partei wie die AFD auch nicht ernst nehmen, so chaotisch wie z.b. der Bundesparteitag abläuft, usw.
Wie ein Fähnlein im Wind - Die Protestwähler, die einstmals wie wild darauf waren, "Die Linke" in den Bundestag zu wählen, sehen nun eine "Rechte" Partei wie die AFD als den stärkeren Arm, nach dem sie greifen müssen. Sehr inkosequent. Zieht man der AFD die Haut des braunen, nationalsozialistischen Gedankenguts und der antieuropäischen Haltung ab, hat man es nur mit einer weiteren Volkspartei zu tun, die die Wähler mit einfachen Lösungen für komplexe Probleme lockt und nach der Wahl verarscht - genau wie solche Parteien wie "Die Linke", deren Anliegen zwar ehrenswert sind, aber auch ähnlich verallgemeinernd sind wie bei der AFD. Die "Grünen" haben sich längst von Ökos und Rebellen zu realitatsentfremdeten Gutmenschen entwickelt, die im konservativen Wasser schwimmen. Die "Freien Demokraten" können sich nicht vollständig auf ihren strahlenden Ritter Christian Lindner verlassen. Bei all den Rufen nach Digitalisierung und Entfesselung muss die Partei noch beweisen, dass sie nicht mehr nur die Interessen der obersten 5 % als Lobbypartei vertritt. SPD, als einstige Arbeiterpartei quasi "Die Linke - light" hat sich mit der Zeit auch immer weiter von ihrer eigentlichen Basis und dem eigentlichen Bild einer sozialen Gerechtigkeit entfernt. Die CDU schwärmt von einer schwarzen Null, die Wirtschaft ist am wachsen, es soll Deutschland so gut gehen wie schon lange nicht mehr. Zu welchem Preis jedoch ?
„Denkenwirneu“
„Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben“
„Zeit für soziale Gerechtigkeit“
usw.
sind die Sprüche, die sich im Stadtbild sowie in den Parteiprogrammen uns entgegensetzen.
Scheinbar scheint sich aber niemand um essentielle Probleme zu kümmern, die mich und genug andere deutsche Wähler fragend zurücklassen.
Erwerbsarmut
Altersarmut
Gleiche Bildungschancen für alle, egal welche finanzielle Herkunft
Es gibt für mich 4 Rechnungen, die für jeden in diesem Land aufgehen müssen:
1. Die Erste ist die eines Arbeitslosen. Es gibt für mich nur 3 Gruppen von Leuten die sanktionsfrei Leistungen bei Arbeitslosigkeit beziehen sollten bis zum Renteneintritt:
Leute, die aus psychologischen Gründen nicht mehr arbeitsfähig sind !
Leute, die aus körperlichen Gründen nicht mehr arbeitsfähig sind !
Leute, die solche Leute pflegen müssen, weil es keine andere Alternative mehr gibt.
Die Rechnung ist einfach: Die Leistungen vom Amt müssen alle monatlichen Kosten des Arbeitslosen vollständig decken und am Ende sollte noch etwas übrig bleiben.
Arbeitslose, die sich etwas dazu verdienen durch Nebenerwerb, sollten auch diese Verdienste mit den geringsten Abzügen in voller Höhe behalten dürfen.
Die 2. Rechnung ist die des Eintritts von einer Arbeitslosigkeit in eine Vollzeitbeschäftigung.
Diese ist auch simpel: In der Vollzeitbeschäftigung sollte jeder definitiv mehr verdienen, als er als Arbeitsloser vom Amt kassiert hat. Ansonsten würde der Eintritt in Arbeit keinen Sinn machen
Die 3. Rechnung ist nun in der Vollzeitbeschäftigung zu finden. Die Kosten eines Beschäftigten sind in der Regel umfangreicher als die eines Arbeitslosen, also müsste der monatliche Lohn/das Gehalt nicht nur alle monatlichen Kosten des Beschäftigten decken, er darf auch noch was am Ende des Monats übrig haben, um sparen und investieren zu können.
Ich habe keine Ahnung, ob die Politik irgendwann auf die Idee gekommen ist, Lohnkosten niedrig zu halten, um der Finanzmarktbranche einen enormen finanziellen Vorteil zu verschaffen, wenn man das Modell von privaten Rentenversicherungen, Lebensversicherungen und den Kauf vom Eigenheim protegiert. So kalkuliert der Staat quasi bei jedem, dass man mit Eintritt ins Rentenalter genug Vorsorge getroffen hat und sich die Kosten für Miete sparen kann. Doch das ist nicht bei jedem der Fall.
Und so komme ich zur 4. Rechnung. Der Eintritt von der Beschäftigung in die Rente. Was muss der ehemalige Arbeitnehmer nicht mehr tragen ? - Die Kosten für den Erhalt des Arbeitsplatzes, sonst bleibt alles gleich, also darf es dann ganz krass nicht dazu kommen, dass einer der im einen Monat noch 3.000 Euro netto kassiert hat, dann nur noch mit 1.500 Euro im Monat auskommen muss und sich sein monatliches Budget um die Hälfte reduziert, die Kosten aber gleich bleiben. Man weiß ja nicht, wieviel Miete gezahlt werden muss, wenn man es sich nicht leisten konnte in eine eigene Wohnung zu investieren. Also muss sich beim Renteneintritt die monatliche Rente nur in der Art vom monatlichen Lohn/Gehalt unterscheiden, dass man hiervon nur die Werbungskosten abziehen darf.
Diese 4 Rechnungen führen dazu, dass jeder und damit meine ich jeden, in Würde leben kann.
Natürlich kann die Rechnung mit der Anzahl im Haushalt lebenden Personen etwas komplexer werden, aber der Grundstein ist gelegt.
Bildung ist wichtig. Für jeden, egal welcher finanziellen Herkunft man angehört. Manch einer würde mir jetzt Wettbewerbsverzerrung vorwerfen, aber es sollte gerade für die Leute, die es sich finanziell nicht leisten können, aber trotzdem mit Fleiß und harter Arbeit eine akademische Ausbildung bekommen dürfen. Wenn man genau die Bildungsangebote auf dem privaten Markt auch in staatlicher, kostenfreier Fassung anbietet. Bildung sollte keine Frage des Geldes sein ! Niemand sollte gerade in seiner persönlichen Entwicklung und Ausbildung vom Faktor Geld ausgebremst werden. Natürlich sollte es in allen 16 Bundesländern einheitliche Bildungsstandards geben, damit national besser verglichen werden kann.
Auch die Sozialkassen verschwenden in meinen Augen viel Potential. Beitragsbemessungsgrenzen und Mindesteinstufungen bei freiwilliger Weiterversicherung in der Krankenversicherungen sind eigentliche planwirtschaftliche Instrumente, die in einer Sozialversicherung nichts zu suchen haben. Mit dem Wegfall könnte man Unmengen an Geld in die Sozialkassen spülen, mit dem höhere Renten finanziert werden könnten. Und für junge Menschen, die Interesse an einem Nebenerwerb haben, ist mit dem Wegfall bei der Mindesteinstufung auch für mehr Lukrativität des „Minijobs“ gesorgt. Damit könnte man auch für jeden Menschen ab der Geburt ein Sozialversicherungskonto einrichten, auf das jeder einen Teil seiner eigenen geleisten Abgaben über die Jahre eingezahlt bekommt und für sich erarbeitet.
Das sind schonmal Grundvoraussetzungen für ein Deutschland, in dem ich gut und gerne lebe. Das ist genau die soziale Gerechtigkeit, die ich mir wünsche. Wann denkt Deutschland denn endlich mal neu in diesen Punkten ?
Aktuelle Umfragen zeigen ja, dass scheinbar die AFD drittstärkste Kraft wird. Jeder, der gegen die AFD ist, sollte an die Wahlurne gehen und selbst wenn es nur aus Protest ist, eine andere Partei wählen, um keine deutschen „Republikaner“ oder einem deutschen „Front Nationalé“ politischen Einfluss in diesem Land zu ermöglichen. Jede Stimme zählt – oder auch nicht. Stell dir vor es ist Wahl und jeder im Land würde seine Stimme verweigern, würde der Status Quo weitergehen – Nur so ein Gedanke !
In Sachen Energiepolitik und der Automobilbranche, die ja indirekt damit zusammenhängt habe ich auch eine eigene Meinung, auch wenn diese natürlich für mich auch problematisch werden könnte, weil ich ja selbst in der Energiebranche arbeite.
Klar ist es ehrenwert, auf neue Technologien (erneuerbare Energien, Elektromobilität) zu setzen, man sollte aber dafür nicht den Weg gehen, alte Zelte einfach abzureißen (Austieg aus Verbrennungsmotoren, Dieselantriebstechnologie, Braunkohle, Kernkraft, usw) – Warum ? - Weil man es am Besten aus dem Beispiel der USA ablesen kann. Große Industriestandorte sind aufgrund des Kurses der Obama-Regierung geschlossen worden – Millionen haben ihre Jobs verloren. Und das will ich nicht in Deutschland erleben, dass ganze Industrien einfach ausradiert werden. Zumal ich finde, dass diverse Interessenvertretungen hier ganz klar die Politik beeinflussen / beeinflusst haben und nicht an einem belebten Markt sondern an der gezielten Verdrängung von Konkurrenten interessiert sind. Für mich können alle Zweige nebeneinander am Baum hängen und das Wasser aus dem Erdreich ziehen. Wenn es um die Erreichung von Klimazielen und die Reduzierung von Schadstoffen geht, sollte man eher in einen zusätzlichen Zweig in Richtung Forschung/Entwicklung investieren, um einen möglichst langen Erhalt der alten Zelte im Blick zu haben. Damit werden nicht nur Jobs erhalten, sondern auch neue Jobs geschaffen.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "