Ich bin ja nun wahrlich kein SW Jünger und ich hatte auch überhaupt keine Erwartungen, von daher bin ich da etwas "neutral".
Ich bewerte die Entmystifizierung auch weder negativ noch positiv, aber was ich empfunden habe ist das Folgende.
Die Beschreibung der Macht durch Luke ist für mich vollkommen OK und korrekt (logischerweise, sie wurde ja nahezu wörtlich aus anderen Filmen der Reihe übernommen).
Was ich komisch fand war, dass Luke nur weil er ein mal womöglich versagt hat, überhaupt nicht mehr an sich, seine Ideale, seine Stärke und die Rebellion glaubt. Dass dann auch noch Yoda auftaucht und den Baum und die Bücher (?) einfach so zerstört und im Grunde sagt "scheiß was auf das was uns mal wichtig war" das wirkt etwas übertrieben.
Daneben habe ich immer noch ein gewisses Problem damit, dass Rey so dermaßen mächtig ist - und im Grunde schon ohne jede Ausbildung in TFA, während das Training bei Luke eigentlich überhaupt nichts neues mehr bringt.
Zudem wird gesagt, dass Kylo durch jahrelange Ausbildung ging (erst bei Luke, dann bei Snoke) aber im Grunde zahlt sich das nicht so recht aus (weder in TFA noch in TLJ).
Das ist nicht das, was den Film für mich etwas schwächer macht, aber es trägt ein wenig zur Verwirrung bei. Generell habe ich in der neuen Trilogie ein wenig das Gefühl, dass man als Zuschauer "in der Luft hängt" - es kann aber auch sein, dass das an Lucas's Prequels liegt, in denen wirklich ALLES haarklein erklärt wurde.
Ich hatte doch damit gerechnet, dass man etwas von den Hintergründen erfährt. Wie konnte sich die Erste Ordnung bilden, warum so wenige Jahre nach der Ur-Trilogie wieder das Böse das die Galxis beherrscht, woher kommt der alte Snoke, ...
Ich erwarte das nicht, weil ich ein fanatischer Fan bin, sondern einfach weil ich die Welt die erzählt wird nicht ganz nachvollziehen kann.
Aber abgesehen davon - noch mal - ich fand TLJ schon OK aber eben nicht so unterhaltsam wie TFA, und ja die erste Hälfte fand ich geradezu langweilig. In der zweiten Hälfte vollführt die Handlung für mich dann zu viele Umwege und integriert leider auch noch - wie ich finde - relativ seelenlose CGI-Action à la Prequels, die ich so gar nicht mag.
Die häufig gepriesenen "Neuerungen" oder Überraschungen sehe ich kaum bzw. es wirkt auf mich eher so, als seien sie aus einer Planlosigkeit geboren.
Ich finde es aber schon komisch, wenn man das jetzt so dreht, als habe Abrams alles falsch gemacht, weil er Dinge angedeutet hat - und man nun Johnson dafür feiert, dass er das alles ignoriert. Entweder hat Abrams das schon so geplant wie Johnson es umgesetzt hat, oder er hatte was geplant in Bezug auf seine Andeutungen und konnte es jetzt nicht zeigen weil Johnson das Ruder übernommen hat. Aber man kann ihm nicht vorwerfen, dass er Dinge andeutet, die die Fans weitergesponnen haben und nun teilweise enttäuscht sind, weil Johnson sie nicht einlöst. Das ist schon absurd - wenn ihr versteht
