Die Frage nach Alternativen verleitet leicht zu dem Gedankengang, dass ein renommierter Trainer wie Löw – wenn überhaupt – dann nur von einem Trainer mit großem Namen und möglichst beeindruckendem Arbeistnachweis ersetzt werden kann und eben jene entweder fest gebunden (Klopp, Tuchel) oder nicht (mehr) verfügbar (Hitzfeld, Heynckes) sind. Hier hilft es aber sich vors geistige Auge zu führen, welchen Stellenwert der amtierende Bundestrainer bei seinem Arbeitsantritt beim DFB 2004 in der Szene hatte: Löw war weitgehend als gescheiterter Trainer abgestempelt und galt für einen Bundesliga-Job längst als „verbrannt“. Und das nicht zu unrecht, wenn man bedenkt wie erstaunlich ungeschickt und mit welch bemerkenswertem Misserfolg er beispielsweise nicht lange zuvor den KSC in die 3.Liga gecoacht hatte. Warum muss es also zwingend einer der ganz großen Namen sein? Ich denke, dass ein Trainer, der in der Vergangenheit mehrfach bewiesen hat, dass er sowohl mit einer Mannschaft Erfolg haben als ihr auch seine eigene Handschrift verpassen kann das Anforderungsprofil erfüllen würde – ungeachtet davon, wie groß sein Name ist oder ob er bei den ganz großen Clubs gewesen ist. Jemand wie ein Ralph Hasenhüttl (der zugegebenermaßen den „Makel“ der falschen Nationalität hat) oder Roger Schmitt kämen einem da in den Sinn. In Frage kämen auch Trainer, die viel Erfahrung und Routine aufweisen wie beispielsweise ein Felix Magath oder ein Friedhelm Funkel (dessen Vita wirklich bemerkenswerte Erfolge aufweist gemessen an den Möglichkeiten seiner Vereine). Das sind alles sicherlich nicht die naheliegenden Lösungen, aber eben alles Trainer, die mehrfach und in verschiedenen Umfeldern ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt haben (und vom Stellenwert und Leistungsnachweis sicherlich Löw außerhalb des DFBs nicht nachstehen).DonRedhorse hat geschrieben: 28. Juni 2018 09:25 Und wo sind die Alternativen? Die üblichen Verdächtigen (Klopp, Tuchel, Nagelsmann) sind alle unter Vertrag.
Denkbar wäre aber auch eine Lösung, die mittelfristig einen der großen Namen ins Bundestrainer-Amt bringen könnte. Wenn man – beispielsweise – von einem Jürgen Klopp vollständig überzeugt wäre, dann sollte man auch versuchen ihn zu bekommen. Natürlich wird dies nicht sofort klappen, aber man könnte wenn er denn auch interessiert wäre sich mit ihm auf einen Beginn nach der EM 2020 einigen, wodurch er sowohl die Möglichkeit hätte seine „Mission“ in Liverpool zu vollenden als auch ein Team nach seinen Vorstellungen für die kommende WM aufzubauen. Die Zeit bis dahin liesse sich problemlos durch eine interne Lösung überbrücken: man müsste lediglich endlich mal in die Puschen kommen und eine/n NacholgerIn für Steffie Jones finden, damit Horst Hrubesch die A-Herren übernehmen könnte (ein Traum!).
Aber klar, einfacher ist es natürlich alles beim alten zu belassen…