"Künstlerische Differenzen" kann alles mögliche bedeuten. Da würde ich nicht zu viel hinein interpretieren. Man versucht nun halt bestmöglich aus der Sache hinaus zu kommen und Schadensbegrenzung zu betreiben ohne eine der beiden Parteien in die Pfanne zu hauen. Dass es mit dem Drehbuch zusammen hängt glaube ich dabei gar nicht unbedingt - schließlich zeigte man sich im Vorwege ja sehr begeistert von der "goldenen Filmidee" und ich denke dass die Haupthandlung bei Boyles Verpflichtung schon sehr ausführlich skizziert war. Wenn dann lag es an Kleinigkeiten oder Änderungen im Nachhinein. Kann mir gut vorstellen, dass Babs und Michael sich sehr gerne einmischen und ihre Meinung durchsetzen wollen - das gefällt nicht jedem. Im Grunde gibt es zig Möglichkeiten, was diese Diffenzen sein können:
- Das Script sollte noch mal umgeschrieben werden, was auf Gegenwehr stieß
- Boyle wollte partout einen bestimmten Darsteller, aber EON nicht (oder andersrum)
- EON hat den Rotstift angesetzt und Boyle sah sich dadurch in seinen Möglichkeiten beschränkt (Durch das ganze HickHack im Vorwege dürfte das Budget schon ordentlich geschrumpft sein)
- Boyle hatte wegen seines Musicals zu wenig Zeit für Bond und EON hat im Hintergrund zu viel ohne ihn entschieden
- Zwischenmenschlich passte es einfach nicht und man hatte keine Lust schon vor dem Drehstart schlechte Laune im Team zu haben
- Man wurde sich über das Ausmaß an CGI-Effekten nicht einig
- Man hinkt dem Zeitplan hinterher und einer der beiden Parteien ist der Geduldsfaden gerissen
- Babs hat ihren Snickers noch nicht gegessen gehabt
Alles Spekulation. Es kann in Wahrheit auch viel profaner sein. Wir wissen die Gründe nicht. Von daher ist es eigentlich müßig darüber zu diskutieren. Die nächsten Tage könnten interessant sein, ob da vielleicht nochmal ein Statement in der Presse abgegeben wird (was aber eher unwahrscheinlich ist).