Split, M. Night Shyamalan, 2017
Ich werde mich mal wieder an einer kleinen Rezension versuchen und da ich gestern Abend "Split" sah, der durch „Glass" gerade erst wieder an Bedeutung gewonnen hat, denke ich das das mal ein passender Anlass dafür ist. „Glass" (2019) habe ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesehen, genauso auch nicht „Unbreakable" (2000). Ich denke beide Filme werde ich in Zukunft noch sichten.
Nun aber zum Film: In den letzten Monaten und Jahren habe ich vor allem das Horror- und Psychogenre etwas für mich erschlossen, sowohl über alte Klassiker wie „The Shining" (1980), aber auch durch moderne Filme wie „Get Out“ (2017). Horror bietet immer wieder innovative und vor allem intellektuelle und cineastische Möglichkeiten, die meiner Meinung nach z. B. das Genre der Actionfilme nur stark eingeschränkt in Anspruch nehmen kann. Und mit einer dementsprechenden Erwartung ging ich an „Split“ heran, regulierte diese aber, das der Film von Shyamalan kommt (Stichwort „Die Legende von Aang, die Serie hab ich als Kind geliebt, sein Film war… naja…).
Aber größtenteils konnte der Film meine Erwartungen einholen, McAvoy spielt grandios, auch sonst der Cast weiß was er tut. Das Set, vor allem die Behausung von, nennen wir ihn zur Vereinfachung mal Kevin, war mir etwas zu stereotypisch gehalten, und drängt dadurch die Thematik in den Untergrund und verkapselt sie außerhalb unserer Welt. So war diese Setwahl nicht grottenschlecht, aber vielleicht etwas zu einfach und zu klischeehaft.
Die Dialoge sind mal durchschnittlich gehalten, manche Szenen stechen aber vor allem durch sie heraus. Hier schafft Shyamalan seine Botschaft und die Atmosphäre des Films zu transportieren, was vor allem in den letzten Szenen des Films deutlich klarer gelingt.
Immer wieder versucht der Film kafkaeske Ideen anzureißen. Ob das gelungen ist ist denke ich Geschmackssache, ich fand es gut.
Am Ende des Films kam ich, trotz teilweise etwas plumper Erzählweise und Stereotypisierung, zu der Meinung einen guten Horrorfilm gesehen zu haben, der über die reine Unterhaltung versuchte hinauszukommen und Botschaft und gesellschaftliche Problematik (eine Gesellschaft der Verschlossenen Gefühle und das Risiko dahinter) versuchte mit einzubinden. Und Shyamalan dachte sich: „Hold my Script“. Denn all das was man bis hierhin gesehen hatte, sollte in einem einzelnen Satz gebündelt werden, auf ihn zulaufen und einen sehr verblüffenden Twist verursachen. Wer wissen will, was für ein Twist das ist sollte sich „Split“ anschauen, empfehlenswert ist er auf jeden Fall.
Ich habe lange keine Rezension mehr geschrieben, deshalb würde ich mich sehr über Feedback freuen. Ich habe auch in diesem Fall bewusst eher kürzer geschrieben, da ich mich da erst einmal wieder rein finden muss.
Außerdem würde ich gerne wissen, wie ihr den Film fandet, falls ihr ihn schon gesehen habt.
Schönen Sonntag euch noch
