Casino Hille hat geschrieben: 8. Dezember 2019 20:09 Also sind alle republikanischen Wähler politisch nicht kultiviert?

Nein. Nur wurden die vernünftigen republikanischen Politiker leider von Trump & Co. an den Rand gedrängt und spielen in der Partei keine Rolle mehr. Oder sie sind wie im Fall von John McCain bereits verstorben.

Da hast du leider recht. 2008 war ich zwar noch zu jung, um mich näher mit amerikanischer Politik zu beschäftigen, aber rückblickend betrachtet wäre es wohl deutlich besser gewesen, wenn McCain Präsident geworden wäre. Zumal bei Obama auch recht schnell deutlich wurde, dass er nicht der Messias war, für den man ihn hier in Europa nach seiner Wahl hielt. Und die Koch-Brüder hätten dann vermutlich auch weniger Erfolg gehabt.

Henrik hat geschrieben: 9. Dezember 2019 10:11 rückblickend betrachtet wäre es wohl deutlich besser gewesen, wenn McCain Präsident geworden wäre.

Du meinst, weil uns dann Trump erspart geblieben wäre?

Trump und Tea Party einerseits, und auf der anderen Seite waren die Erwartungen an Obama völlig überhöht. McCain war einer der anständigen Leute in seiner Partei.

Die Amerikaner haben entschieden, sie haben Obama gewollt und sie haben Trump gewollt. Das ist legitim, gut finden muss man das aber nicht.

Darum ging es in dieser Diskussion ursprünglich gar nicht.

Sondern warum unsere Medien uns auch mit dieser Impeachment-Farce zuschei**en (heute wieder zwei Headlines)?

Hier wieder ein Artikel, der uns Amerika so vorgaukelt, wie es die deutsche Medienlandschaft gerne hätte:

https://www.tagesschau.de/ausland/usa-b ... g-101.html

Buttigieg, der im Artikel als der neue Heilsbringer der Demokraten hochgejubelt wird, ist in den ersten Vorwahl-Staaten laut Umfragen nur deshalb so erfolgreich, weil diese eben gerade nicht ganz Amerika repräsentieren, sondern in ihrer Demografie Buttigieg in die Hände spielen. Sprich: Dort wohnen vor allem die "Old White Men". Und das ist ja gerade der Witz an dem ganzen. Bernie spricht mit seinen über 70 Jahren die jungen Leute viel besser an als Buttigieg, der dort gerade mal auf 2 Prozent kommt. Bei der afroamerikanischen Bevölkerung kommt Buttigieg auf den gleichen Wert.

Das ist in Wahrheit ein hübsch geschriebener Beitrag, der viel Wahrheit enthält.

Casino Hille hat geschrieben: 11. Dezember 2019 14:13 Das ist in Wahrheit ein hübsch geschriebener Beitrag, der viel Wahrheit enthält.

Kannst du das etwas genauer erläutern?

Samedi hat geschrieben: 11. Dezember 2019 14:21 Kannst du das etwas genauer erläutern?

Der Vergleich zu Macron ist wichtig, weil er sehr entscheidend für Buttigiegs politisches Wirken ist. Und noch wichtiger ist der Hinweis, dass die Abgrenzung vom linken Flügel (Sanders) eine wichtige Stärke seiner Politik sein wird, seine offene Homosexualität aber verhindern wird, dass er je ins Weiße Haus einzieht.

Casino Hille hat geschrieben: 11. Dezember 2019 15:00 Der Vergleich zu Macron ist wichtig, weil er sehr entscheidend für Buttigiegs politisches Wirken ist.

Er wirkt eben wie eine netter Typ, der aber anpackt und die Dinge regelt - und gleichzeitig neben Justin Trudeau oder Emmanuel Macron Weltpolitik machen kann.

Dass Buttigieg "die Dinge" eben gerade nicht regelt, sieht man aktuell bei seiner Polizei-Affäre in South Bend.

Casino Hille hat geschrieben: 11. Dezember 2019 15:00 Und noch wichtiger ist der Hinweis, dass die Abgrenzung vom linken Flügel (Sanders) eine wichtige Stärke seiner Politik sein wird, seine offene Homosexualität aber verhindern wird, dass er je ins Weiße Haus einzieht.

Das mit der Homosexualität ist wieder so ein Pseudo-Argument. Buttigieg ist zwar schwul, aber diese Eigenschaft spielt in seinem Wahlkampf und seinem generellen politischen Agieren (ähnlich wie z. B. bei Kevin Kühnert und anders als z. B. bei Volker Beck) überhaupt keine Rolle.

Buttigieg hat sich übrigens zuerst vom Parteiestablishment in Washington abgegrenzt und erst später auf Anraten von Sponsoren von seinen linken Positionen verabschiedet. Bei den jüngeren Wählerschichten hat ihm dieser Schachzug aber mehr geschadet als genutzt.

Samedi hat geschrieben: 11. Dezember 2019 15:39 Das mit der Homosexualität ist wieder so ein Pseudo-Argument.

Kann es nicht sein, wurde hier ja von keinem als Argument genannt und auch nicht vom Tagesschau Text. Sondern als (sehr realistischen) Punkt, den die politischen Gegner definitiv nutzen werden. Eine sehr große Wählerschaft in den USA wird einen homosexuellen US-Präsidenten nicht wollen - und damit ist diese Sexualität für republikanische Gegner ein gefundenes Fressen. Das ist übrigens auch nicht Pseudo, das ist die politische Realität in den Vereinigten Staaten. So oder so wird Buttigieg aber kein ernstzunehmender Konkurrent für Trump, so einer ist weit und breit nicht in Sicht.

Ich hab ja auch nicht geschrieben, dass sich die republikanischen Wähler einen homosexuellen US-Präsidenten wünschen.

Aber dieses Thema rangiert eben soweit hinten. Da könnte man auch sagen, Bernie Sanders wird nicht US-Präsident werden, weil er Jude ist.

Erstmal geht es um die Vorwahl und da wird Buttigieg aus inhaltlichen Gründen scheitern und nicht wegen seiner Homosexualität.

Samedi, du schreibst mal wieder an jedem Gesprächspartner vorbei und GoldenProjectile hat dir recht deutlich erklärt, was eigentlich das ganze Forum davon hält. Fang jetzt bitte endlich an, diese Hinweise mal zu berücksichtigen, so macht der Hälfte der Community dieses Forum keinen Spaß mehr.

Wo schreibe ich denn bitte an dir vorbei? Ich hab dir doch auf alles geantwortet. Oder wo wäre ich dir eine Antwort schuldig geblieben?

Wenn dem so ist, dann reiche ich eine Antwort gerne nach.

Samedi hat geschrieben: 11. Dezember 2019 15:58 Ich hab ja auch nicht geschrieben, dass sich die republikanischen Wähler einen homosexuellen US-Präsidenten wünschen

Zitiere mal bitte den Abschnitt, in dem ich gesagt habe, du hättest so etwas behauptet. Ich warte sehr gerne darauf.

Auch ansonsten geht deine Antwort vollkommen an meinem Beitrag vorbei. Ich sage sinngemäß: "Die Republikaner werden, sobald sie gegen Buttgieg Wahlkampf machen, seine Homosexualität nutzen", übersetzt: "Derzeit wird kein offen homosexueller Politiker US-Präsident werden". Und du kommst mir mit: "Naja, ist ja klar, dass sich die Republikaner keinen Homosexuellen wünschen. Aber das Thema rangiert eben weit hinten." Stimmt ja alles - aber weder ich noch der Tagesschau Beitrag haben etwas anderes behauptet. Noch mal: Lies doch mal ganz genau, was da im Artikel oder in meinem Beitrag geschrieben steht.