Och, warum sollte es nicht?

Nein, es wird nicht genau so Wort für Wort erklärt, aber das ist der logische Schluss aus allen Erklärungen, die der Film gibt und dem, was dann im Showdown passiert. Witzigerweise habe ich das beim ersten Mal schauen auch intuitiv so verstanden, mich dann aber hier im Forum bei der Erklärung selbst verwirrt und den Timer an der Bombe vergessen (und deshalb behauptet, der Totmannschalter aktiviere die Explosion, was Kokolores ist).dernamenlose hat geschrieben: 1. September 2020 11:58 deine Erklärung ist an sich schon schlüssig, aber es wird im Film nicht klar ausgesprochen
Ich bin nach wie vor erstaunt und begeistert, was Nolan da alles in 150 Minuten Film packt. Das ist im allerbesten Sinne High-Concept-Sci-Fi-Kino, und eines der in sich schlüssigsten Sci-Fi-Konzepte, welches ich je in einem Film gesehen habe. Natürlich kann man das (wie jeden Film, bis hin zum Einpersonen-Drama) bis ins Unendliche zerdenken, aber was Nolan hier aus Script-Perspektive leistet ist erstaunlich. Zumal das ganze High-Concept-Gedöns, über das wir hier lange diskutiert haben, nicht mal sein essentielles Augenmerk im Film ist, denn darüber hinaus erzählt er eine bemerkenswerte philosophische Geschichte, und verhandelt ganz nebenbei noch den Klimawandel, wissenschaftliche Hybris und - am aller wichtigsten - die Mechanismen des postmodernen Kinos im 21. Jahrhundert. Das war schon bei "Prestige" oder "Inception" so, dass seine Filme sich als Meta-Filme übers Geschichtenerzählen und über die Funktionsweise von Genre-Filmen entpuppen, wird hier aber exzellent auf die Spitze getrieben. Wohl auch deshalb sehe ich den Film zweifellos nach der zweiten Sichtung mehr als zuvor als den Höhepunkt in Nolans Filmografie.
Haben wir hier schon die Darsteller gelobt? Vor allem Elizabeth Debicki ist großartig und beweist, dass sie nach der tollen Miniserie "The Night Manager" und dem "Tenet"-ebenbürtig exzellenten "Widows" jetzt endgültig zu den interessantesten Schauspielerinnen ihrer Generation zählt. John David Washington steht seinem Vater in Charisma & Coolness in nichts nach und ist genau der schwarze James Bond, den sich manche Fans seit Jahren wünschen. Kenneth Branagh ist exzellent in dieser total over the top veranlagten, von toxischer Männlichkeit geprägten Aggressoren-Rolle und für Robert Pattinson leistet Eric im Forum bereits hervorragende Lobby-Arbeit.