AnatolGogol hat geschrieben: 17. August 2021 13:04
Ein Szenario "ATAC geklaut, die Russen schicken einen fingierten atomaren Abschlußbefehl an ein britisches U-Boot" ist doch sehr, sehr unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher wäre, dass sobald das Abhandenkommen des ATAC bekannt ist das gesamte ATAC-System ausser Betrieb genommen wird. Die Briten müssten ordentlich Geld investieren um ihr System zu überarbeiten oder ein neues System einführen. Es geht also eigentlich nur um einen Haufen Staatsausgaben.
Das mag alles stimmen, aber es ist ja irgendwie bezeichnend, dass das im Film eben nicht so formuliert wird, sondern stattdessen der obligatorische Weltuntergangskram beschworen wird.

Du hast sicherlich recht, dass es die Intention von Wilson / Maibaum / Glen war, kleinere Brötchen zu packen, aber für das Endresultat macht das für mich nahezu keinen Unterschied. FYEO wirkt dadurch zumindest keinen Deut realer für mich. Das ATAC könnte auch eine "Weltuntergangssuperbombe" sein, und der Film ansonsten gleichbleibend, und es würde sich rein gar nichts für mich ändern. Und ich denke, dass das für einen Großteil des Publikums gilt.
Btw: LALD und TMWTGG sind ja auch keine geerdeten Filme, auch die haben alibihaft Sätze darüber im Script, dass Kananga kein einfacher Drogengangster, sondern ein Super-Drogengangster ist, und Scaramanga ist kein begabter Auftragskiller, sondern hat auch noch einen Laserstrahl.
vodkamartini hat geschrieben: 17. August 2021 13:09
Na ja, eine Arche Noah ins All zu bauen um den Rest der Menschheit dann mit Giftbeschuss aus dem Weltraum zu töten, ist dann doch eine andere Nummer als zwei wenig schillernden griechischen Todfeinden in die Parade zu fahren und das Geschäft mit den Russen zu vermasseln.
D'accord, natürlich. Aber ich persönlich denke, für die meisten Zuschauer ist das am Ende relativ Banane, hinter welchem Gegenstand die Bösen da jetzt her sind. In TSWLM ist es der Mikrofilm, in FYEO ist es das ATAC. In einem Bondfilm weiß ich als normaler Zuschauer ja, dass die Bösen mit diesen Geräten etwas ganz Übles treiben werden. Ob sie damit eine Atombombe einschalten oder nicht, ob sie damit China in die Luft sprengen oder nicht, ob sie damit einen Satelliten abstürzen lassen oder nicht … usw. Als Fan ist es spaßig, darüber zu philosophieren, wie viel "alltäglicher" und "normaler" Bonds Mission in FYEO im Vergleich zu sonst ist, aber der normale Zuschauer ging 1981 in FYEO und hat einen Bond-Film wie jeden davor bekommen. Sämtliche "Kursänderungen" haben nur im Unwesentlichen stattgefunden.