Ich halte solche Warnhinweise auch für überflüssig, weil durch PC auch eine gewisse Überemotionalisierung stattfindet und kaum Platz mehr für wichtige Faktoren wie Distanz und Resilienz bei der Betrachtung von Filmen, Kunst, Kultur und auch gesellschaftlichen Themen gegeben ist.

In diesem Beispiel mit "Bond als angeblich misogyner Vergewaltiger" darf man nicht vergessen, dass auch Verführung und eine damit verbundene Manipulation Mittel zum Zweck und durchaus auch persönlichem Vergnügen für Bond ist. Eine abwehrende Haltung der meisten Damen in den Filmen ist ja auch mit einem Shittest vergleichbar um Bond zu testen wie weit er geht und ob er beim Spiel der Verführung leicht nach- und aufgibt - und somit auch als ungefährlich, uninteressant, schwach und unattraktiv wahrgenommen werden könnte - Aber so ein Typ ist Bond eben nicht, weil er in den meisten Fällen eben nicht nachgibt.

Mit der New Hollywood 2.0-Welle im zensiert wird dieser furchtbare Trend ein rasches Ende finden. Es ist ja einfach nicht mehr auszuhalten. Dann wird auch hoffentlich mit dem generischen Netflix- und Prime-Kot aufgeräumt. Statt Versandhäuser und Techgiganten machen dann wieder filminteressierte Regisseur*innen Kino.
Ich hätte vor 10 Jahren nie gedacht, das PC zur Hegemonie wird!

Zaritsky hat sich jetzt auch Cary Fukunaga, Filmemacher und Kritiker alter Vergewaltigungsfilme, für ein Interview geschnappt.

Henrik hat geschrieben: 24. September 2021 07:03 Interview mit Fukunaga. Das sehe ich ähnlich wie er.

https://www.spiegel.de/kultur/regisseur ... CcQN6mmfDM

Fukunaga so: "Bond ist im Grunde ein Vergewaltiger."

Fukunaga selbst so bei "True Detective": https://www.thewrap.com/cary-joji-fukun ... n-topless/

Actress Raeden Greer says she was fired from “True Detective” after refusing director Cary Joji Fukunaga’s request she go topless for a scene. Greer told The Daily Beast that she had no nudity rider in her contract, and was reassured on multiple occasions that the speaking role would not include nudity.

“It was disheartening. It felt bad,” Greer, who was 24 at the time of production, told the publication “You can’t just treat people like all you are is a pair of tits, that is very hurtful.”

“And now, Cary is out here talking about his female characters—it’s like another slap in the face over and over and over,” she continued, referring to a recent interview with the “No Time to Die” director. “Yes, he has had an illustrious career—that was a star-maker for him, and what happened to me? Nobody cares.”

Vermutlich ist der Begriff "Vergewaltiger" bei ihm positiv belegt und er bewundert (insgeheim) die alten Filme dafür.

Casino Hille hat geschrieben: 13. Oktober 2021 16:34 Fukunaga so: "Bond ist im Grunde ein Vergewaltiger."

Fukunaga selbst so bei "True Detective": https://www.thewrap.com/cary-joji-fukun ... n-topless/

Und? Das hat beides ja nicht wirklich was miteinander zu tun.

Im Fall "True Detective" hat wohl keiner von uns einen tieferen Einblick, aber das Problem liegt hier eher beim Vertrag (der wohl nicht von Fukunaga ausgearbeitet wurde).

Prima. Wenn damit dürfte seine Karriere zerstört sein. Egal ob es stimmt oder was dahinter steckt.

Noch mal ein Video mit Fukunaga.

https://www.007.com/cary-fukunaga-on-th ... y-of-bond/

https://www.007.com/what-it-takes-to-write-a-bond-film/


Was das Thema Political Correctnes angeht: Ich fand es schon merkwürdig, als ich das erste mal FRWL gesehen habe und dort ganz selbstverständlich von "Zigeunern" gesprochen wird. Obwohl ich den Begriff früher mal völlig normal fand, aber der ist inzwischen ja auch eher negativ konnotiert. Ich habe im Supermarkt vor einiger Zeit aber tatsächlich eine Flasche mit der Aufschrift "Zigeunersauce" gesehen, während viele andere Hersteller ihre Bezeichnungen inzwischen geändert haben, nach meiner Auffassung. Das kam mir schon etwas merkwürdig vor.

Kann mir wer erklären, wie weit Waller - Bridge am Drehbuch mitwirkte

StanleyBeamish hat geschrieben: 10. Juli 2022 21:12 Kann mir wer erklären, wie weit Waller - Bridge am Drehbuch mitwirkte

Sehr gut. Gibt es mehr davon?

Ist StanleyBeamish nun eigentlich der ehemals (aus Otoh Gunga) verbannte NickRivers?

Ja, aber Hille ist an der Reihe, ihn, sagen wir mal zu einem neuen Account zu ermutigen.

Gernot hat geschrieben: 25. September 2021 18:26 es wird wohl darauf hinauslaufen, dass bald vor den alten Bondfilmen ein Warnhinweis gezeigt werden muss. Soweit sind wir schon gekommen.

Du wurdest erhört.

https://www.welt.de/kultur/kino/article ... typen.html
https://rp-online.de/panorama/fernsehen ... -104544697
https://www.spiegel.de/panorama/james-b ... bbe5528afd

Ja, es ist leider keine Überraschung... Und leider ist es auch noch lange nicht das Ende, fürchte ich. Danke für das Zitat von vor 2 Jahren

Es gibt eine Alterseinstufung für die Filme. Es gibt auch eine "Bringschuld" für den Zuseher (m/w ), wenn er sich ein Werk ansieht, es intellektuell und emotional richtig einordnen zu können. Bzw. soll man ja durch einen Film auch geistig gefordert werden und vielleicht danach auch darüber diskutieren, man muss ja nicht alles gut finden.

Wenn's intellektuell nicht geht oder es nicht gefällt, kann man ja abschalten oder das Kino verlassen.

Der Knaller ist, einem Film wie YOLT wegen Connerys Maskerade als Japaner die Reproduktion "rassistischer Klischees" zu unterstellen. Sollen Agenten sich nicht tarnen? Muss ein Spion etwa den Vorwurf kultureller Aneignung fürchten? Aber nun gut, Fukunaga hatte uns vor zweieinhalb Jahren ja schon auf die zweifelhafte Natur der alten Vergewaltigerfilme aufmerksam gemacht. Die kann man heute nur noch in seinem Whiskeyzimmer schauen … oder so ähnlich.