Casino Hille hat geschrieben: 3. Mai 2022 16:10
craigistheman hat geschrieben: 3. Mai 2022 14:54
Und nein, sorry der MI6 ist nicht Bonds Familie. Bond hat und braucht keine Familie. Das ist ein Nebenprodukt der sentimentalen Craiger ab SF
Das mag an und für sich sicherlich stimmen, allerdings: OHMSS zeigt bei Bonds Hochzeit ebenfalls, dass sich M, Moneypenny und Q aufrichtig für ihren James freuen, Q gibt ihm noch einen freundschaftlichen Rat, Moneypenny verdrückt ein paar Tränchen und nickt Bond zu … Und in LTK hast du auch einen Q, der auf mehr als nur rein kollegialer Ebene mit Bond arbeitet. Zumindest eine gewisse Verbundenheit der MI6-Crew untereinander wurde bei Bond schon häufig angedeutet, nur bei Craig eben verstärkt ausgebaut.
Alles Szenen, auf die ich für meinen Teil gut hätte verzichten können, vor allem Q in LTK. Der passt da für mich überhaupt nicht rein, und dient meines Erachtens eher dazu, das Publikum daran zu erinnern, dass es gerade einen James Bond-Film sieht.
Aber auch M auf der Hochzeit in OHMSS, nachdem er Bond vorab einen Stock nach dem anderen in die Räder steckt, sich gar weigert Tracy zu befreien, obwohl der MI6 ohne ihr Wirken nicht einmal wüsste, wo sich Blofeld aufhält... Schon zynisch, dass er dann auf deren Hochzeit herumtanzt, aber gut... Fair enough.
Ich will meinen Bond auf sich allein gestellt sehen, einen skeptischen, schlecht gelaunten M, ein paar witzige Schlagabtausche, einen Moneypenny-Moment, eine Q-Szene und das reicht mir. Oder die Figuren sind wirklich fester Bestandteil des Plots, was ich aber immer etwas riskant finde. Moneypenny und Tanner z.B. könnten Rivalen sein und gegenseitig Konkurrenz machen, was dann irgendwann zu einer unvorgesehen Wendung führt. So stehen sie in der Tat nur in der Landschaft herum. Irgendwie empfand ich die Q-Szene at home in NTTD als irrsinnig anstrengend, da gefühlt hundert Dinge gleichzeitig passieren und verhandelt werden. Hab beim ersten Mal sehen nichtmal gerafft, dass Q sein Coming Out-Moment hat, habe es einfach überhört.