Mein lieber danielcc, wie so oft hast du dir leider nicht die Mühe gemacht, meinen Beitrag sorgfältig zu lesen.
Denn schließlich attestiere ich IMDB ja eben genau jene Kriterien, auf die du in deiner Antwort eingehst. Es handelt sich um einen reinen Beliebtheitsbarometer - von daher verstehe ich nicht ganz, wieso du behauptest, ich würde das Prinzip von persönlicher Bewertung nicht verstehen?
Zudem verwirrst du mich etwas mit der Aussage, filmisches Handwerk sei nur subjektiv zu bewerten, denn genau das Gegenteil ist meiner Ansicht nach der Fall. Trifft meinen Geschmack, trifft nicht meinen Geschmack - das ist subjektiv. Aber es gibt durchaus Kriterien wie Ausstattung, Licht, Kameraarbeit, Spiel etc., also das, was auf der Leinwand zu sehen ist, die ganz klar darauf verweisen, ob Menschen am Werk waren, die etwas von ihrer Arbeit verstehen oder nicht.
Dass ein Film, der sehr viel Hype generiert hat, erstmal mit Wohlwollen aufgenommen wird, dürfte auf der Hand liegen. Und da NTTD trotz einiger polemischer Entscheidungen ja vieles richtig macht, ist dieses Wohlwollen auch nicht Fehl am Platz. Daher wird es interessant sein zu sehen, wie sich NTTD bei Neuevaluierung schlagen wird, wenn sich das Franchise umorientiert hat. DAD stieß im übrigen zunächst auch auf große Beliebtheit, es ist ein Irrglaube anzunehmen, der Film sei in irgendeiner Weise zerrissen worden. Er passte voll und ganz in den Actionkontext seiner Zeit, die schon damals miese CGI-Arbeit mal außen vor gelassen.
Eine letzte Frage noch: Wo ist NTTD mutig? Nomi ist ein reines gesellschaftliches/politisches Statement, aus dem nichts handlungstragendes gemacht wird - an keiner Stelle des Filmes treibt dieser Charakter auch nur das geringste voran. Bond mit Kind stellt einen Bruch mit einem slebstauferelgten Tabu dar, ist aber letztlich nur ein Device, um alle Einsätze in den daruaffolgenden Actionszenen zu erhöhen. Bonds Tod reiht sich in den gegenwärtigen Trend ein, Hauptcharaktere am Ende der Handlung für eine größere Sache zu opfern, hier geht es um das Überleben seiner Familie - fair enough, wäre für mich auch eine große Sache.
Aber wo ist da Mut zu erkennen? Viele Fans und auch nicht-Fans sind völlig zurecht darüber erbost, wie hinkonstruiert und doch beliebig die Ereignisse im letzten Akt des Filmes von Statten gehen, und wie idiotisch sich Bond in der PTS gegenüber Madeleine verhält. Mich stört das alles nicht, denn für mich funktioniert der Film, so wie er ist. Ich mag ihn trotz seiner amerikanischen Sentimentalität sogar recht gerne. Doch kann ich die Kritik an der teils schlampigen Umsetzung dieser Ideen voll und ganz nachvollziehen.
Re: Erste Presse-Reaktionen, -Reviews & Bewertungen zu NO TIME TO DIE
211"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."