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von vodkamartini
Agent
Das ist eine recht treffende Zusammenfassung der jeweiligen Entwicklung. M:I steht für Leichtigkeit, Spektakel, den Sense of Wonder. Gepaart mit einer maximal positiven Aussenwirkung seitens der Macher. Ihr Enthusiasmus wirkt sowohl glaubwürdig wie ansteckend.
Bond steht seit geraumer Zeit für Schwere, Grübelei und betonte Ernsthaftigkeit. Das Lockere war immer ein Kernelement gewesen, auch schon bei Connery, ist aber in der Craig-Ära völlig abhanden gekommen. Die Filme wirkten ähnlich zerknirscht wie der Hauptdarsteller. Das war zu Beginn (CR) noch eine spannende Variante. Mit zunehmender Dauer, noch verstärkt durch die teils ewigen Pausen zwischen den Filmen, wurde diese Masche aber immer ermüdender und im Finale dann geradezu nervtötend mit der albernen Märtyrerwerdung einer Figur, die dafür überhaupt nicht taugt.
Dazu kamen die ständigen Lamentos der Macher, also vor allem Craig und Broccoli, die diese Ära aus meiner Sicht auch am meisten geprägt haben. Dieses Duo ist hautverantwortlich für die zunehmend anstrengende Psychologisierung einer Popkulturikone. Der Erfolg gab ihnen allerdings Recht bzw. bestärkte sie womit man zumindest in dieser Hinsicht den Zeitgeist getroffen hatte.
Sollte man allerdings weiter diesen bierernsten und auf Tiefgang mit Brechstange (den eigentlich sind weder Figur noch Filme sonderlich tierschürfend, wenn man genauer hinsieht) setzen, dann könnten man Probleme bekommen. Man wird sehen, wie die Neuausrichtung ausfallen wird, die Chance ist jedenfalls da.
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