Welcher ist für euch der beste "Indiana Jones"-Film?

Jäger des verlorenen Schatzes
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (7%)
Indiana Jones und der Tempel des Todes
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (27%)
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8 (53%)
Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (7%)
Indiana Jones und das Rad des Schicksals
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (7%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 15

Re: Indiana Jones

1306
Bei Schindler bin ich voll bei dir, Bridge of Spies ebenfalls. Aber Minority Report gefällt mir von der Kamera inzwischen gar nicht mehr, dieses milchige Überstrahlen stört mich regelrecht. Auch Krieg der Welten und Minority Report wirken durch die Kamera dröger und grauer.

Ich sehe aber beim vierten Indy schon noch andere Probleme als nur die Kamera ;), allerdings eben auch beim fünften, nur wieder andere. Beide schaffen es nicht das Flair der Urtrilogie zu kreieren, aber vielleicht ist inzwischen auch zu viel Zeit vergangen. Die Trilogie stammt aus den 1980er Jahren, da hat sich inzwischen einiges an Sehgewohnheiten, Zeitgeist, Kinolandschaft etc. verändert. Deshalb wirkt selbst ein als Plagiat angelegter Film wie der aktuelle nicht mehr Indy-like.
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https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Indiana Jones

1307
vodkamartini hat geschrieben: 5. Juli 2023 16:31 Aber Minority Report gefällt mir von der Kamera inzwischen gar nicht mehr
Ich fand das beim ersten Gucken richtig hässlich (zugegeben lag es aber auch daran, dass meine schrottige DVD noch einen Knacks hatte, durch den alles noch beschissener aussah), aber ich verstehe, warum Spielberg und Kaminski diesen Stil wollten und es passt zur Erzählung und zur Atmosphäre sehr gut, auch wenn man es nicht mögen oder ästhetisch ansprechend finden muss.
vodkamartini hat geschrieben: 5. Juli 2023 16:31 Ich sehe aber beim vierten Indy schon noch andere Probleme als nur die Kamera ;), allerdings eben auch beim fünften, nur wieder andere. Beide schaffen es nicht das Flair der Urtrilogie zu kreieren, aber vielleicht ist inzwischen auch zu viel Zeit vergangen.
Witzigerweise ist das für mich nicht unbedingt ein Problem. Ein zwanzig Jahre später erschienenes Sequel muss nicht genau so wirken und aussehen wie die drei Vorgänger. Es darf ruhig anders sein, sich anders anfühlen etc., eigentlich ist das sogar besser, als zwanghaft die 80er imitieren zu wollen. Ich fänd es sogar reizvoller, hätten sich Indy 4 und 5 viel weiter von der Urtrilogie entfernt in der Gestaltung. Sie spielen ja auch in anderen Zeiten, reflektieren (zumindest im Fall von Indy 4) eine andere (Kino-)Epoche. Probleme sehe ich bei beiden Filmen in der schwachen Entwicklung der Geschichte und Figuren, gerade bei Indy 5 dann im letzten Drittel, in dem das Drehbuch einfach aufgibt und in den Nonsense-Krawall-Modus umschaltet. So eine große Dummheit gab es in Indy 4 nicht, dafür aber einige kleinere. Ich weiß jedenfalls immer noch nicht, was der Film von mir will, wann immer irgendeine Figur (meistens Mac) den Mund bezüglich Kommunismus, Rote Angst, Kapitalismus, Kalter Krieg etc. aufmacht. Da kommt in der Regel nur dummes Zeug raus.
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Re: Indiana Jones

1308
Hm, zu Minority Report.
Es passt zum Film ja, aber für mich funktioniert es nicht mehr. Das kann man dann vielleicht aunter schlecht gealtert subsumieren, denn im Kino mochte ich den sehr. Ich finde den Look gräßlich, was mich aber nicht in den Film zieht, sondern mich aus ihm bugsiert.

Zu Indy
Das Problem des aktuellen Films ist, dass er eben die 80er, oder besser gesagt den Indy-Ton dieser Filme, imitieren will. Wahrscheinlich auch, weil man das im vierten Film zu wenig hatte bzw. dieser Umstand oft kritisierst wurde, nur hat der eben auch nicht sonderlich gut funktioniert und genießt nach wie vor einen sehr mediokren Ruf.

Die aktuelle Imitation klappt wiederum genauso wenig, denn sie ist sofort als solche zu erkennen und dann muss man sich zu Recht fragen, warum man nicht gleich das Original / die Originale schauen sollte. Das Stichwort ist: überflüssig.
Solche späten Sequels sind immer eine enorm schwierige Geschichte, zumal man nicht wie bei Bond Macher und Hauptdarsteller ausgetauscht hat (obwohl ich auch das nicht hätte haben wollen).
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Re: Indiana Jones

1309
Ja, Teil 4 war da natürlich auch absolut nicht Top und obwohl ich den mehr mag als die meisten, stimme ich dir sofort zu, dass er zu wenig leistet, um nach 19 Jahren das Fortsetzungsdasein zu rechtfertigen. Aber da sind wir wieder bei meinem Punkt von vor zwei Wochen: Teil 4 mag nur ein Imitat sein, aber er stammt von denen, die auch die Originale erschufen und er ist so immer erkennbar ein Spielberg-Film. Teil 5 ist dann nur noch ein Imitat, eine "Fälschung", und das wiegt schwerer für mich.
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Re: Indiana Jones

1312
Ich habe den neuen Indy jetzt auch gesehen, weil ich aber weder ein besonders ausgeprägter Jones- oder Ford-Fan bin noch die ersten vier vorher wiedergesehen habe kann ich ihn etwas schwerer einordnen. Insgesamt und über weite Strecken ist das aber doch ein ganz vergnüglicher Abenteuer-Actioner, der sich, soweit ich mich an die letzten Sichtungen erinnern kann, trotz Regie-Wechsel und dreifachem Alter des Hauptdarstellers ganz gut in die bisherigen Filme einfügen kann. Humor, Charaktere oder Geschichte hauen mich nicht gerade aus den Socken, aber was die Action, Setpieces und den generellen "Flow" angeht, so geht das alles absolut in Ordnung, was hier geboten wurde. Für mich wohl um die 6/10.
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Re: Indiana Jones

1313
Jeder sobsehe ich das auch. Es ist bitter zu sehen wie schlecht der Film an den Kinokassen abschneidet. Vielleicht aver auch gut. Für mich ist das ein Juwel im MCU Allerlei. Muss ja Gott sei dank nicht jeder mögen
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Indiana Jones

1314
Tja, haltet mich jetzt wofür ihr wollt, und ich hätte auch wirklich nicht gedacht, das jemals zu schreiben, aber mir hat Indiana Jones and The Dial of Destiny tatsächlich sehr gefallen, ich betone - sehr gefallen :o

Kurzum, meiner Ansicht nach lebt der Film von der durchwegs tollen Besetzung - allen voran der schönen Chemie zwischen Ford und Waller-Bridge, hinzu kommt ein absolut astreines Pacing, ich habe mich keine einzige Sekunde gelangweilt. Der Film bietet alles, was von einem Indiana Jones-Film nach Traditionsrezept zu erwarten ist: Tolle Locations, furiose Verfolgungsjagden, viel Witz und er kommt überdies mit einer Leichtigkeit um die Ecke, die ich den Beteiligten nicht zugetraut hätte.
Ich kann die negativen Kritiken nicht nachvollziehen, ich wurde bestens unterhalten. Allerdings - und daran liegt's wahrscheinlich auch - bin ich wirklich mit sehr niedrigen Erwartungen ins Kino gegangen.
Erstaunlicherweise fand ich den Auftakt gemessen am Rest tatsächlich am schwächsten, wenn auch immer noch pfiffig gemacht, dafür die Marokko und Sizilien-Szenen, sowie den Tauchgang absolut fantastisch. Ich finde nicht, dass Mangold Spielberg in irgendeiner Form „kopiert“, zumal sich die Rührseeligkeiten erfreulich in Grenzen halten. Mangold ist hier eher angenehm unaufdringlich, etwa so wie Glen bei Bond. Er erfüllt seinen Auftrag, man merkt ihm - so empfinde ich es zumindest - den Spaß an.
Der Plot ist natürlich völlig drüber, aber das darf er auch sein. Ich habe in den letzten 15 Minuten sehr laut gelacht, allen voran als der gute Mads merkt, was läuft.
Negativ aufgefallen ist mir die teils echt fürchterliche CGI, allen voran gegen Filmende, ansonsten zum Glück nicht all zu oft. Das De-Aging funktionierte für mich total gut, ich hatte keinen Uncanny Valley-Effekt oder dergleichen. Von John Williams hätte ich etwas mehr erwartet, zumal ein wirklich prägnantes Thema wie jenes der Lade, des Tempels oder des Graals leider ausblieb. Aber es ist Williams und daher schon mehr oder weniger aus Prinzip gut und ein paar kurze magische Momente gibt es im Score dann doch.
Der Gesamtlook des Filmes ist zwar ein gänzlich anderer als unter Spielberg/Slocombe/Kahn, hat mich im Endeffekt jedoch erfreulich wenig tangiert, da mich das Ensemble und auch die nett getimeten Gags und Anspielungen auf die Spätsechziger wirklich abgeholt haben.
Somit schafft es Dial in meinem persönlichen Ranking straight auf Platz 3 noch vor Crusade.

Ich würde dem Film tatsächlich eine solide 8/10 geben und schäme mich etwas, ihn (aus offensichtlichen Gründen hehe) vorab so schlecht gemacht zu haben. Andererseits, was kümmert mich schon mein Geschätz von Gestern ;)
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."

Re: Indiana Jones

1315
Was deine Einschätzung und Bewertung des Filmes angeht, so sehen wie das sehr ähnlich. Habe das auch fast alles exakt so aufgenommen, bis auf ein paar (unnötige) CGI-Szenen/Patzer und vom etwas übertriebenen Schlussakt abgesehen, war das schon sehr ordentlich. Vor allem die "echten" Szenen und immer wenn Ford dabei ist, war das schon spitze und hat Spaß gemacht.
Bond... JamesBond.de

Re: Indiana Jones

1316
Gernot hat geschrieben: 14. Juli 2023 13:36 Was deine Einschätzung und Bewertung des Filmes angeht, so sehen wie das sehr ähnlich. Habe das auch fast alles exakt so aufgenommen, bis auf ein paar (unnötige) CGI-Szenen/Patzer und vom etwas übertriebenen Schlussakt abgesehen, war das schon sehr ordentlich. Vor allem die "echten" Szenen und immer wenn Ford dabei ist, war das schon spitze und hat Spaß gemacht.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, war die Ratio Indy/Sidekicks, zumal die ja nun wirklich Spitze waren und sich meines Erachtens sehr organisch in die Handlung eingefügt haben. Oder was sagst du? :)
PWB und Ethann Isidore machen einfach Spaß, Harrison Ford sowieso. Und mal ehrlich - wann hatten wir jemals einen Blockbuster dieser Größenordnung, der das Altern der Hauptfigur derart souverän thematisiert und zulässt, ohne, dass die Figur dadurch lächerlich wirkt? Ford spielt das wirklich schön, ein paar Kritiker*innen scheinen da Rolle und Darsteller zu verwechseln. Indy soll ja über weite Teile keinen Bock haben, was das ganze Spektakel noch komischer macht.
Aber ich gebe dir vollkommen Recht, gemessen am Budget, waren einzelne CGI-Shots wirklich eine Frechheit! Allen voran der auf dem Zugdach laufende Indy - das hätte im Rahmen Call of Duty-Sequenz aus der Singleplayerkampagne besser ausgesehen.
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Re: Indiana Jones

1317
Hab den Film jetzt auch endlich gesehen und ich bin froh, dass er gedreht wurde. Endlich ein würdiger Abschluss für die Indy-Reihe nach dem mittelmäßigen KOTCS.

Die Kameraarbeit bzw. das Color Grading hätte etwas besser sein können und Shorty wär vielleicht nochmal schön gewesen, aber im großen und ganzen bin ich schon sehr zufrieden mit dem Rad des Schicksals. Auch der Humor war wieder top und die Musik sowieso.

Nach der heutigen Sichtung sieht mein Indy-Ranking jetzt so aus:

1. TLC
2. ROTLA
3. TOD
4. DOD
5. The Young Indiana Jones Chronicles
6. KOTCS
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Indiana Jones

1318
Am Freitag noch ein zweiter Besuch für mich mit einem Freund. War echt schwierig irgendwen für den Film zu motivieren trotz diverse Freunde im richtigen Alter die allesamt die Originale lieben
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Indiana Jones

1319
Puhh, das ist alles bitter für die Kinos. Die Inside Kino Prognosen sind von ursprünglich ohnehin bereits schlappen 1,5 mio kontinuierlich gesunken auf nur noch 1,1 mio.
Noch schlimmer bei MI, wenn kein Druckfehler vorliegt, dann werden da nach zum Auftakt erwarteten 2 mio in Woche 2 auch nur noch 1,1 mio prognostiziert. Das wäre ja ein Desaster ...

Re: Indiana Jones

1320
ja das ist alles sehr bitter und es reiht sich ein in andere Serien die mal als sichere Bank galten.
wobei im Falle von MI, da hat seit Teil 2 keiner 2 mio Besucher gehabt, sonder deutlich weniger, als wüsste ich nicht woher die 2 mio Prognose kommen sollte.

Gleichzeitig könnte Barbie ein großer hit werden. Gott weiß warum

Wenn man mal überlegt, dass vermutlich 200 Mio ins Marketing von MI gesteckt wurden, dann wäre es VIEL besser wenn man sich das alles sparen würde und stattdessen jedem Besucher das Kinoticket 4 EUR günstiger machen würde. Nur mal so als Denkanstoß.
Hollywood gibt unendlich viel Geld aus um Filme zu produzieren, die scheinbar keiner sehen will, und gibt dann noch mal so viel Geld aus, um die Letzten zu bewegen ins Kino zu gehen, wo sie dann Preise bezahlen müssen die so hoch sind, dass sie beim nächsten mal doch lieber auf Streaming warten
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