Re: Bond 26 - News & Gerüchte...

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Die Rechnung auf der vorherigen Seite ist etwas kompliziert. Wenn man davon ausgeht, dass jeder Bondfilm für sich profitabel ist, dann gilt natürlich: mehr Filme, mehr Profit!

Allerdings zeigen insider Informationen aus den damaligen leaks, dass ein Bondfilm Spitz auf Knopf gerechnet ist. Soll heißen: Spelen sie mal nur etwas weniger ein, ist der Profit dahin, Meine Theorie (und beweisen kann das niemand): Wenn wir alle 2 Jahre einen hätten, die zwangsläufig genau so teuer wie heute sein müssten, würde das Interesse langsam nachlassen. Die Welt ist einfach anders als 1965.
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Re: Bond 26 - News & Gerüchte...

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danielcc hat geschrieben: 24. Oktober 2023 14:02 Wenn wir alle 2 Jahre einen hätten, die zwangsläufig genau so teuer wie heute sein müssten, würde das Interesse langsam nachlassen.
Unsinn! "The Creator" dieses Jahr ist rein von der Qualität der visuellen Effekte einer der besten Blockbuster 2023, hat unglaublich tolle Aufnahmen aus mehreren Ländern, ist übrigens pickepacke voll mit CGI-Shots und hat trotzdem nur 80 Millionen Dollar gekostet. Der Grund für die aktuelle Hollywood-Krise ist eben genau der, dass alle davon ausgehen, diese Mega-Kinoevents müssten zwanghaft Kosten jenseits der 200 Millionen verursachen.
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Re: Bond 26 - News & Gerüchte...

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Die absolut wahnwitzigen Produktionskosten kamen aber doch auch erst mit SP. Es mussten ja immer mehr und mehr bekannte Gesichter vor die Kamera gestellt werden und Craigs Gage ist ja auch stetig gewachsen. CR hat damals 150 Mio gekostet, SP 250 Mio. Und da kann keiner sagen, dass das alles inflationär bedingt ist. Welcher der Darsteller in CR war (abgesehen von Dench) wirklich eine Größe zum damaligen Zeitpunkt? In SP gabs Waltz, Scott, Harris, Bautista, Fiennes, Wishaw, Seydoux. Alle durch internationale und große Produktionen bekannt. Und das schlägt sich natürlich auch auf das Budget aus. Ich behaupte, dass man heutzutage mit noch unbekannten Gesichtern auch einen erstklassigen Bond zaubern könnte, der weniger als 200 Mio kostet. Wenn’s dann noch eher in Richtung Spionage-Thriller ohne großen Actionanteil geht, vermutlich auch um die 150 Mio.
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Re: Bond 26 - News & Gerüchte...

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danielcc hat geschrieben: 24. Oktober 2023 10:17 Ich kann nicht beurteilen ob Bond heute bei jungen Leuten weniger bekannt ist als vor 10, 20, 30 oder 40 Jahren. Aus meinem Umfeld kennt ihn jeder, und dazu gehören auch ein paar sehr junge Leute, Jugendliche und Kinder. Selbst wenn die noch keine Filme gesehen habe, kennt jeder Bond, als Marke, als Kult.
Ich wage mal zu behaupten, dass mein"Umfeld" an Kindern und Jugendlichen exorbitant größer ist als deins, wenn wir von vergleichbaren Parametern der letzten 20 Jahre sprechen noch um ein Vielfaches mehr.

Ich mache gerne thematische Einführungen und Ähnliches mit Bond. Mir ist es in den letzten 3-4 Jahren häufiger passiert, dass entweder nur 1-2 oder sogar gar niemand je einen Bondfilm gehen hatte. Erst vor 2 Wochen war bei einem Bild von Craig im Smoking keiner in der Lage mir zu sagen, wer das denn ist.

Als ich mit einer Truppe immerhin 15-16 Jährigen in NTTD im Kino war, hatte bis auf 2 noch nie jemand einen Bondfilm gesehen.

All dies war vor 20 Jahren noch ganz anders gewesen. Woran das nur liegen mag. Trotz astronomischem Box Office und den ultrageilen Craig-Filmen? Ich bin ratlos.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Bond 26 - News & Gerüchte...

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Patrice hat geschrieben: 24. Oktober 2023 14:28 ….CR hat damals 150 Mio gekostet, SP 250 Mio. …. mit noch unbekannten Gesichtern auch einen erstklassigen Bond zaubern könnte, der weniger als 200 Mio kostet. Wenn’s dann noch eher in Richtung Spionage-Thriller ohne großen Actionanteil geht, vermutlich auch um die 150 Mio.
Da liegt ja die Krux für mich begraben: ich bin in erster Linie Bondfan und erst in zweiter Linie Filmfan. JEDER Bondfilm ist mir lieber als 97% aller anderen Filme. Für mich müssen es nicht die Riesenspektal sein. Ich freue mich sogar über einem schwachen Bond sehr. Und ich gehe soweit zu behaupten, dass niedrige Budgets kombiniert mit guten Ideen zu einer höheren Gewinnspanne führen. Nicht umsonst schlage ich mich regelmäßig mit Design to Cost Themen rum. Gib Zielkosten vor, die einzuhalten sind. Dann müssen alle kreativ werden, wie sie ihre Budgets einhalten und ja, dann muss man irgendwo auch Abstriche machen und Entscheidungen treffen.

Nur mal als Beispiel: in CR hat ein Schneider aus London über 50 weiße Hemden für Craigs Tuxedo Look gemacht. Spezielle Varianten für den Pokertisch, Kämpfe etc. Diese Detailverliebtheit ist ja schön, aber wäre CR nur 1% schlechter wenn in der ein oder anderen Szene das Hemd mal nicht perfekt gesessen hätte?
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Re: Bond 26 - News & Gerüchte...

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Revoked hat geschrieben: 24. Oktober 2023 16:24 Nur mal als Beispiel: in CR hat ein Schneider aus London über 50 weiße Hemden für Craigs Tuxedo Look gemacht. Spezielle Varianten für den Pokertisch, Kämpfe etc. Diese Detailverliebtheit ist ja schön, aber wäre CR nur 1% schlechter wenn in der ein oder anderen Szene das Hemd mal nicht perfekt gesessen hätte?
War das nicht Product Placement oder sind da wirklich Kosten für EON entstanden?
#London2025

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Re: Bond 26 - News & Gerüchte...

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Vodka, das bezweifele ich nicht, was dein Umfeld angeht - logischerweise :-)

Ich habe mich mal an meine Schulzeit erinnert: Es gab mich, und 1-2 andere die Bond toll fanden. Bondfilme hatten wir aber nur im TV oder VHS gesehen. jeder in der Klasse kannte Bond, aber kaum jemand war ein "Fan" wie wir 2-3. Es war um 1993. Wir waren also mitten im Bond-Loch.
Doch wie gesagt: Bond kannte jeder, und als es dann 1995 so weit war, waren alle Kinos auch um Mitternacht voll. So war es dann auch bei CR und auch bei SF.

Jetzt sind wir wieder in einem Loch.

Im Übrigen: Liegt es denn an Craig oder EON oder den großen Kinoabständen, dass deine Schüler noch nie einen Bond gesehen haben??? Ich würde mal behaupten, heute wie zu jeder Zeit sehen die allermeisten Menschen Bond im TV (fast jede Woche!) oder auf Streaming Plattformen. Wenn da die Schüler nicht schauen, hat das aber andere Gründe.

@Hille: OK, natürlich müssen die Filme nicht 250 mio kosten. Das ist ein Problem an sich, hat aber nichts mit der Regelmäßigkeit der Filme zu tun. Es ist doch so. EON wollen Bond als Premium Event Kino. Es muss nicht alle zwei Jahre sein, sondern sie kommen halt wenn es soweit ist. Sie wollen, dass Bond sich niemals abnutzt. Bond ist Marathon, MCU ist Sprint. Klar, kann man über die Qualität der Resultate streiten, doch ich sehe zumindest absolut keine Anzeichen dafür, dass sie mit ihrer Strategie falsch liegen. (genau so wenig wie Bond's Filmtod in NTTD dem Franchise in irgendeiner Weise geschadet hat)
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Re: Bond 26 - News & Gerüchte...

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danielcc hat geschrieben: 25. Oktober 2023 10:06 EON wollen Bond als Premium Event Kino. Es muss nicht alle zwei Jahre sein, sondern sie kommen halt wenn es soweit ist. Sie wollen, dass Bond sich niemals abnutzt. Bond ist Marathon, MCU ist Sprint. Klar, kann man über die Qualität der Resultate streiten, doch ich sehe zumindest absolut keine Anzeichen dafür, dass sie mit ihrer Strategie falsch liegen.
Falsch liegen sie vielleicht nicht, aber dennoch birgt dieses Vorgehen auf lange Sicht Risiken. Was ich mich immer frage: Wo ist Bond eigentlich ein Premium Event Kino? Actiontechnisch setzen die Filme schon lange keine Maßstäbe mehr, geschweige denn formal, trick- und effektetechnisch oder gar inhaltlich. Auch die Zeiten des prägnanten Production Design (Ken Adam), das mal ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal der Serie war (1960er/70er), sind lange vorbei.

Ein neuer Bondfilm bleibt immer nur "der neue Bondfilm", egal wann er herauskommt und wie lange an diesem gearbeitet wurde. Und wenn man sich die Frequenzen anderer Marken (nicht nur im Filmbusiness) ansieht, glaube ich nicht, dass das die Gefahr besteht, dass das Publikum von Bondfilmen übersättigt werden könnte. Dafür haben sich die Sehgewohnheiten zu sehr verändert.

Ich finde auch nicht, dass sie alle 2 Jahre einen neuen Film machen müssten. Aber schon alle 3 bis 4 Jahre, sonst geht der serieller Charakter der Reihe, der für die Wahrnehmung enorm wichtig ist, verloren. Craig ist jetzt seit 18 Jahren Bond und hat 5 Filme gedreht. Und erst ist schon jetzt derjenige mit der längsten Amtszeit (zuvor Moore mit 14 Jahren). Man kann nicht erwarten, dass künftige 007-Darsteller auch solange dabei bleiben wie Craig. Bleibt es bei den Pausen und längeren Warteseiten hat man nur noch Amtszeiten mit 2 bis 3 Filmen, oder irgendwann stand-alone-Filme, wo jedes Mal ein völlig neuer 007 ran darf.

Und generell gilt: Man kann sich auch nicht zu rar machen. Überspannt man den Bogen, ist man irgendwann out und dringt nicht mehr zum Publikum durch. Deswegen mein Platzhirsch-Appell: Wenn man sich eine wichtige Position erarbeitet hat, muss man sie auch regelmäßig wieder behaupten. Und ich denke, das wird auch passieren. Bisher ist der zweite Film eines neuen 007 immer zügig nach dem Debüt erschienen, um diesen in der Rolle zu bestätigen.

Re: Bond 26 - News & Gerüchte...

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Danke, das sind exakt auch meine Gedanken. Wieso sollte Bond so viel mehr Event als andere Filme sein? "Der neue Bond kommt bald!", sagen die Leute dann. Super, das könnten sie ohne Probleme auch alle 3 Jahre sagen, ohne dass es sich abnutzen würde. Funktioniert bei zig anderen Reihen, bei denen ich überhaupt nicht verstehen will, was an denen weniger "eventig" sein sollte, als bei Bond, doch auch.
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Re: Bond 26 - News & Gerüchte...

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Ja, danke. Nummer4Fonda gibt hier im Thread ziemlich genau wider, was meiner Meinung nach zutrifft.

Ich denke der Event-Charakter funktioniert sogar wesentlich besser, wenn eben alle 2-4 Jahre verlässlich ein weitgehend einsteigerfreundlicher Bondfilm kommt, wie es halt früher der Fall war, als wenn mit langen und vagen Pausen der Marke "der letzte Film ist zwei Jahre her, aber es gibt noch keinen Plan, wir müssen uns ja erst irgendwann Mal zusammensetzen und die Reihe neu erfinden" Filme zustande kommen, die dann irgendeine Universe-Chronologie mit Charakteren von vor fünfzehn Jahren (White, Vesper etc.) zu knüpfen versuchen. Der Unterschied findet dann statt, wenn die Pausen zu Phasen der völligen Ungewissheit werden (und da spielt eben ein Faktor wie "Bond kann sterben" durchaus eine Rolle, nicht zuletzt weil er neu ein Denken in eigenständigen Kontinuitäten und Inkarnationen erfordert - wobei das eigentlich schon mit dem CR-Reboot angefangen hat). Im Idealfall sollte die Frage wann der neue Bondfilm kommt gar keine grosse Sache sein, weil man eben in einem gewissen Produktionsrhythmus damit rechnen kann, dann wären zweieinhalb oder dreieinhalb Jahre auch kein grosser Unterschied mehr.

Aber diesen Status des verlässlichen und unermüdlichen Serienformats (nur unterbrochen von 1989-1995) scheint Bond zu verlieren, und da darf man sich auch die Frage stellen, wie gut man damit bei einem jungen, schnelllebigen Publikum, das zig andere Unterhaltungsformate und "Franchises" zur Verfügung hat, in Touch bleibt. Zu sagen: wenn Eon irgendwann, wenn sie gerade Lust haben, einen Bondfilm produziert dann ist das aufs Neue ein Event und die Zuschauerschaft steht bei Fuss" ist mir mittel- bis langfristig zu kurz gedacht. Und dass sich Bond eben von diesem verlässlichen Serienformat entfernt sollte man auch im Kopf behalten.
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Re: Bond 26 - News & Gerüchte...

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Skyfall war ein Event-Film, da kam vieles zusammen. Aber wurden Spectre und No Time To Die wie Events wahrgenommen? Wenn man die zeitlich kurz darauf erschienenen Star Wars: The Force Awakens und vor allem Spider-Man: No Way Home betrachtet, dann waren die für mich sehr viel Event-lastiger als die entsprechenden Bond-Pendants – was sich in den Einspielergebnissen auch wiederfindet.
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Re: Bond 26 - News & Gerüchte...

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Nummer4Fonda hat geschrieben: 25. Oktober 2023 15:52 ….sonst geht der serieller Charakter der Reihe, der für die Wahrnehmung enorm wichtig ist, verloren. Craig ist jetzt seit 18 Jahren Bond und hat 5 Filme gedreht. ….
Absolut. Und da hakt es bei mir auch wieder: EON folgt dem Trend baut die Filme erstmals (teils mehr/ weniger schlüssig) aufeinander auf und etabliert einen seriellen Charakter eigentlich erst mit DC. Und dann wird wieder nichts getan, um die Serie aufrecht zu erhalten. Wieviel % der Zuschauer wussten, dass NTTD direkt auf SP aufbaut oder gar QOS auf CR? 10% vielleicht. Die Leute müssen bei der Frequenz doch logischerweise annehmen, dass die Filme stand alone wie früher sind.

Da können sie noch so erfolgreich sein: eine klar Linie ist nicht drin. Es sei denn, die Linie ist Erfolg, egal wie.
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