Wie bewertet ihr den Roman Feuerball?

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9/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (17%)
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Insgesamt abgegebene Stimmen: 6

Re: Romanbesprechung: Feuerball

2
Feuerball ist sowohl als Buch als auch als Film sehr gelungen, wobei die Verfilmung viele Elemente aus dem Roman aufgreift. Der Roman wirkt mitunter ein wenig lang, aber dennoch gelungen. Besonders bezeichnend finde ich die Einführung der Figur "Ernst Stavro Blofeld". In diesem Roman wird die herausragende Persönlichkeit Blofelds detailliert beschrieben. Auch seine Organisation SPECTRE wird hier vorgestellt.

Was mal wieder interessant ist: Wie so oft ist Flemings Bösewicht ziemlich untersetzt ;-) LeChiffre, Goldfinger und jetzt auch Blofeld- Ich meine, er wird als 130-Kilo-Mann beschrieben, der eine natürliche Autorität hat. Derlei Menschen von einer solchen Aura würde man höchstens dreimal im Leben begegnen, so Fleming. Also nicht der Filmblofeld, welcher nach Feuerball als durchgeknallter Mann mit Katze und Glatze dargestellt wird, sondern eine ruhige und besonnen agierende Persönlichkeit mit einer unglaublichen Aura. Das ist für mich Blofeld - nicht der Mann mit Katze und Glatze. Christoph Waltz hat diesen Blofeld in der SPECTRE-Konferenz gut verkörpert. Leider verkommt er aber zu schnell zu dem durchgeknallten Blofeld, der im Roman YOLT beschrieben ist. Die minderen Motive der Rache am ungeliebten "Adoptiv-Bruder" machen die Welt im Film SPECTRE (den ich im übrigen für sehr gelungen halte) zu klein. Hier wird die Persönlichkeit Blofelds um einiges geschmälert, die sonst so gelungen von Waltz verkörpert wird.
Wo waren Sie, als ich Sie nicht brauchte?
Lieber etwas misstrauisch, als etwas tot.
Ich habe Sie ganz nass gemacht. - Aber mein Martini ist trocken geblieben.
Ich liebe es, früh auszureiten. - Ich bin ebenfalls Frühaufsteher!
Ein Eispalast – Sie fühlen sich hier sicher wie zuhause!
Einen Wodka Martini bitte. Mit viel Eis, wenn sie haben!

Re: Romanbesprechung: Feuerball (Fleming)

3
Ich bin gerade dabei für meine Reviewreihe "Feuerball" zu lesen.

Was mir auffällt - Weder Adolfo Celi noch Klaus-Maria Brandauer entsprechen der Vorstellung eines Emilio Largo aus dem Buch. Irgendwie kommt mir dieser kantige, erfahrene Italiener und Profischwimmer mit Riesenpranken vor wie eine Mischung aus Michael Phelps und Gianluigi Buffon - Wie seht ihr das ?
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Romanbesprechung: Feuerball (Fleming)

5
Interessant ist ja auch die Darstellung von Blofeld. Bei dieser massigen Statur ist ja auch weder ein Charles Gray, Telly Savalas, Donald Pleasance, Max von Sydow und auch Christoph Waltz absolut nicht die Kragenweite für einen Roman-Blofeld. Er kommt irgendwie eher rüber wie ein glatzköpfiger, gut durchtrainierter Schwergewichtsboxer oder Heavyweight Wrestler.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Romanbesprechung: Feuerball (Fleming)

7
Buchreview zu „James Bond 09: Feuerball“

Im Original „Thunderball“ von Ian Fleming in der Neuübersetzung von Cross-Cult aus dem Jahr 2013 nach der Erstveröffentlichung im Jahre 1961

„James Bond 09: Feuerball“ ist das 9. Bondbuch und der 8. Roman von Ian Fleming

Mein Ranking entwickelt sich von Buch zu Buch in der Nachbetrachtung. Nach folgendem Stand würde ich wie folgt ranken:

1. Moonraker , Casino Royale, Dr. No
2. Liebesgrüße aus Moskau
3. Leben und Sterben Lassen, Feuerball
4. Goldfinger
5. Diamantenfieber

Worum geht es in „Feuerball“ ?:

James Bond muss sich auf Anweisung von M in einem Kurort von seinem maßlosen Lebensstil verabschieden. Im selben Zeitraum wird ein Militärflieger mit 2 Atomsprengkörpern entführt. Zufälligerweise ist ein Mann darin involviert, mit dem Bond bereits in der Kurklinik eine Privatfehde geführt hat. Bond darf sich nach der Kur auf den Weg ins sonnige Bahamas begeben, um die Sprengkörper und den Dieb ausfindig zu machen. Womit er nicht gerechnet hat, ist die effizienteste und gefährlichste Verbrecherorganisation, mit der er es je zu tun hatte.

Kapitelverzeichnis der deutschen Version 2013:

1. Lassen Sie es ruhig angehen, Mr. Bond
2. Shrublands
3. Die Streckbank
4. Tee und Feindseligkeit
5. SPECTRE
6. Veilchenatem
7. Schnallen sie sich besser an
8. Große Flöhe haben kleine Flöhe
9. Mehrfaches Requiem
10. Die Disco Volante
11. Domino
12. Der Mann von der CIA
13. Mein Name ist Emilio Largo
14. Saure Martinis
15. Pappheld
16. Nächtliche Untersuchungen
17. Die rotäugige Katakombe
18. Wie man eine Frau vernascht
19. Als das Küssen aufhörte
20. Zeit der Entscheidung
21. Sehr vorsichtig, sehr langsam
22. Der Beschatter
23. Nackte Kriegsführung
24. Lassen Sie es ruhig angehen, Mr. Bond

Seitenanzahl: 372 / Kapitelanzahl: 24 = Kapitelfrequenz von ca. 15-16 Seiten.

Hauptschauplätze:
Nassau (Bahamas)

Wichtige Charaktere (neben Bond):

Emilio Largo
Ernst Stavro Blofeld
Dominetta „Vitali“ Petacchi / „Domino“
Felix Leiter
Graf Lippe
Guiseppe Petacchi

Was halte ich davon ?


So, endlich komme ich zur Review von Feuerball. Feuerball ist ja mit seiner komplizierten Rechtsstreitigkeit, die zu 2 Verfilmungen geführt hat und lange Zeit dafür gesorgt hat, dass bestimmte Begrifflichkeiten filmisch nicht verarbeitet werden konnten, sicher eine der größten Kontroversen um ein Bondbuch überhaupt – das Allgemein auch eines der Besten überhaupt ist, auch wenn es sich am Ende nicht in meinen Top5-Fleming-Büchern befinden wird.

Wer beide Filme kennt und sich im Anschluss das Buch durchliest, wird vor allem im Terence Young-Film von 1965 die größten Gemeinsamkeiten entdecken, auch wenn im Film vieles in Bezug auf Charaktere und Füllmaterial dazugedichtet wurde. Geringe Details des Buchs kamen ausschließlich im 1983er Irvin Kershner „Sag Niemals Nie“ zum Einsatz. Im Buch selbst kommt es auch rein aufgrund der unterschiedlichen narrativen Möglichkeiten auch zum Einsatz von Material, was es letztendlich so nicht in beide Filme geschafft hat – genau wie manche Details, die im Buch anders gelöst werden.

Das Buch hat sehr viele Komponenten, die mir wirklich gut gefallen. Es ist witzig, spannend, hat eine gute Portion Action (vor allem mit dem Unterwasserkampf am Ende) und auch mit der Verbindung einer Schlüsselfigur in „Domino“ die gewisse Portion Tragik. Die Funktionsweise von SPECTRE als Organisation wurde extrem gut dargestellt, genau wie die beiden gegnerischen Alpha-Männchen des Buchs, Emilio Largo und Ernst Stavro Blofeld, die toll charakterisiert werden.
Der Plot des Buchs mit dem Diebstahl von 2 Sprengkörpern wurde auch nicht nur perfekt geschrieben, genau dieser Plot hat auch die Grundlage für viele spätere Bondfilme geliefert. Mit der Unterwasserwelt von den Bahamas und der Darstellung im Buch spürt man die Liebe eines Ian Fleming zur Karibik.

Das Buch ist spannend, und kann aufgrund der begrenzten Zeit, die Bond bei seinen Ermittlungen bleibt, einen regelrechten Echtzeitcharakter aufblitzen lassen – ähnlich wie bei „Moonraker“

„Feuerball“ bekommt von mir auf der 007er-Skala 007/007 Punkte

Im 10er-System würde ich das ganze auf 09/10 bewerten.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Romanbesprechung: Feuerball - TB (Fleming)

8
Thunderball hat bei mir einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Lange habe ich an diesem Buch gelesen, vermutlich so lange wie noch bei keinem Bond bisher. Allerdings lag dies vor allem am ersten Drittel / der ersten Hälfte, die einfach nicht in Fahrt kommt. Gegen Ende hin wurde es dann deutlich spannender und ich war sehr viel mehr hinterher, das Buch fertig zu lesen. Alles in und rund um Shrublands ist zwar ganz nett, aber als überlange Exposition (die ja nicht mal wirklich was mit dem späteren Bedrohungsszenario zu tun hat), völlig unnötig und hindert den Lesefluss am Entstehen.

Dann aber geht es wirklich los und es wird auch spannend – dank der tollen Beschreibung von SPECTRE (Hallelujah, endlich mal nicht SMERSCH, die gingen mir inzwischen echt auf die Nerven!) und vor allem der großen Bedrohungslage. Atombomben, die die Welt bedrohen, das ist schon was, auch (oder gerade?) in der heutigen Zeit, über 60 Jahre nach Entstehung des Buches.

Die Zeit drängt also. Bond muss ermitteln und tut dies auch sehr schön. In kaum einem Roman bisher hatte Bond so viel herauszufinden und richtige Detektiv-Arbeit zu betreiben. Diese Szenen sind sehr schön beschrieben und es macht Spaß, Bond dabei zu begleiten, wie er nach und nach immer mehr herausfindet, sich anfangs noch nicht sicher ist, aber dann Stück für Stück die Erkenntnis gewinnt: Ja, Largo ist der Übeltäter! Hier ist ein Wissensvorsprung des Lesers natürlich ein beliebtes Stilmittel, aber ich hätte es an der Stelle glaube ich sogar noch besser gefunden, wenn man mit Bond zusammen all diese Dinge herausgefunden hätte, anstatt sie schon zu wissen. (Auch wenn ich als Kenner des Films dann auch schon gewusst hätte, was Phase ist…)

Was dann aber mit der drängenden Frist etwas komisch erscheint, ist Bonds Umgang mit Domino. Natürlich muss er sich intensiv (sonst wäre es ja kein Bond-Roman) mit dem Bondgirl beschäftigen und auch im Kontext der Handlung ergibt es Sinn, dass er, nachdem er herausgefunden hat, dass sie die Schwester des Flugzeugentführers und Largos Geliebte ist, über sie versucht, mehr herauszufinden. Aber gerade gegen Ende des Buches erscheint es etwas fragwürdig, dass Bond, gerade nachdem Fleming noch einmal betont, wie knapp die Zeit ist, erst einmal gemütlich mit Domino baden geht und sich dann mit ihr vergnügt…

Sehr schön beschrieben ist auch die Buddy-Action mit Felix. Leiter ist hier endlich mal wieder nicht als Pinkerton-Detektiv, was ich sowieso nie so ganz mit der Figur in Einklang bringen kann, unterwegs, sondern im Auftrag der CIA inklusive allen Befugnissen. Ein paar Mal wird über seinen Haken am Arm gescherzt, aber ansonsten spielt seine körperliche Versehrtheit keine Rolle. Bond und Felix sind ein gutes Team und die gemeinsamen Szenen sind hier deutlich besser beschrieben und haben auch mehr Gewicht als in den Vorgänger-Romanen.

Der Villain des Romans, Emilio Largo, wird wieder einmal sehr detailliert beschrieben, aber über Flemings ausufernde Beschreibungen lese ich inzwischen halbwegs hinweg, weil ich es mir sowieso nicht merken kann. Er wird beschrieben als Gangster, der genau weiß, was er will und was er tut. Sein Plan ist wasserdicht (haha) und Largo ist sich der Unfehlbarkeit bewusst. Unfehlbar? Nein, natürlich nicht. Bond gelingt es wie immer, die Bösen in die Schranken zu weisen, wenn er auch erst durch Domino im letzten Moment gerettet wird.

Interessant zu sehen ist auch, wie sehr sich die Verfilmung doch vom Roman unterscheidet. Vieles ist gleich, aber man merkt, dass Broccoli und Saltzman beim vierten Film so langsam doch in eine eigene Richtung gingen… Das aber nur nebenbei.

TB ist ein Buch, das, obwohl gar nicht mal so sehr so angelegt, in zwei Hälften geteilt ist, die sehr unterschiedlich in Tempo und Spritzigkeit sind. Doch kämpft man sich durch den ersten Teil erst einmal durch, entschädigt der tolle zweite Teil sehr und macht beim Lesen viel Spaß.
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Re: Romanbesprechung: Feuerball - TB (Fleming)

9
Nico hat geschrieben: 4. Juni 2025 12:37 Aber gerade gegen Ende des Buches erscheint es etwas fragwürdig, dass Bond, gerade nachdem Fleming noch einmal betont, wie knapp die Zeit ist, erst einmal gemütlich mit Domino baden geht und sich dann mit ihr vergnügt…
Prioritäten! :mrgreen: :lol:
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