Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Letzteres denke ich auch. Von daher finde ich es auch gut, dass nach Connery SPECTRE erst einmal keine Rolle mehr gespielt hat. Und ich hoffe auch, dass es dabei bleibt, auch wenn ich die Rückkehr von SPECTRE damals begrüßt habe.

Problematisch wird es vor allem bei Silva mit einem Untergebenen von Blofeld. In CR und QOS sehen wir ja schon, dass zwischen den verschiedenen Antagonisten (also Le Chiffre, White und Greene) eine gewisse Verbindung besteht. Dass sie nun alle Mitglied bei SPECTRE sind, kommt da auch nicht völlig überraschend. Ob man damals schon mit SPECTRE geplant hat? Wie die Organisation nun heisst, ist zweitrangig, aber man merkt, dass die alle unter einer Decke stecken.

Die Verbindung zu Silva passt da hingegen nicht so recht rein, denn in SF sehen wir überhaupt keine Verbindung zu den beiden Vorgängerfilmen. Wir sehen einen Bösewicht, einen verstoßenen MI6-Agenten, der aus Rache den MI6 attackiert. Und rein zufällig ist er auch Mitglied bei SPECTRE, wie die Bösewichte der Vorgängerfilme, mit denen sich Bond kurz zuvor ebenfalls zufällig angelegt hat. Und ehrlich gesagt bin ich damals (2012) noch nicht einmal davon ausgegangen, dass CR/QOS einerseits und SF andererseite im selben Universum spielen. Ist das der Bond, dessen Partnerin kurz zuvor in Venedig umgekommen ist? So wirkt der Film nicht auf mich. Ich finde uach, dass Craig die Rolle hier ganz anders spielt. Und ich denke auch nicht, dass man bei der Produktion von SF irgend eine Kontinuität oder Verbindungen zu den Vorgängerfilmen im Hinterkopf hatte. Man merkt, dass das nachträglich zusammengeflickt wurde.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Schlimmer noch, SF distanziert sich soweit es nur geht von seinen Vorgängern. Silvas Implikation ist eine rein persönliche. Ihn jetzt im Nachhinein zum SPECTRE-Mitarbeiter zu machen, beißt sich mit der gesamten Haltung der Figur als Freigeist und Freelancer, der sich seine eigenen "Geiheimmissionen" aussucht.
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Eigentlich nicht. Wenn er sich seine eigenen Geheimmissionen aussucht könnte er sich doch sehr wohl solche von Spectre aussuchen.

Ich will es nicht schön reden, aber man kann es schon so sehen.
Auch bei einem Dr. No ist es schwer vorstellbar, dass er für einen Hampelmann wie den YOLT-Blofeld arbeitet...
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Mr.Chrismas Jones hat geschrieben: Gestern 15:27 Der größte Hampelmann war doch eher Waltz als Blofeld.

Also ich kann mir schon vorstellen, dass Dr. No für einen Blofeld wie aus YOLT arbeitet. Mehr aber noch für den Blofeld aus OHMSS.
Das schreibst du natürlich ganz unvoreingenommen ;)
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

5377
danielcc hat geschrieben: Gestern 15:09 Eigentlich nicht. Wenn er sich seine eigenen Geheimmissionen aussucht könnte er sich doch sehr wohl solche von Spectre aussuchen.

Ich will es nicht schön reden, aber man kann es schon so sehen.
Auch bei einem Dr. No ist es schwer vorstellbar, dass er für einen Hampelmann wie den YOLT-Blofeld arbeitet...
Hmm... Nein, Silva war in SF ganz klar als Einzelgänger dargestellt und so geplant. Dazu noch der Fokus auf "seine Mutter" M. Die Verbindung mit SP/Blofeld wurde erst mit SP hinzugedichtet.

Das ist das Paradoxe an SF, so gut er gemacht ist, so erfolgreich er auch war (aufgrund der vielen "klassischen" Bond-Elemente) - er hat vieles, was man mit den ersten Craig-Bonds erarbeitet hat, einfach über den Haufen geworfen oder komplett ignoriert. Mendes hat eigentlich fast einen anderen Bond gezeigt als man mit Craig in CR & QOS begonnen hat.
Bond... JamesBond.de

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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danielcc hat geschrieben: Gestern 23:33 Ja schon klar dass das so gedacht war.
Ich sage nur: Silva sagt er entscheide welche Aufträge er annimmt, und es spricht nichts dagegen, dass er auch welche von SP annimmt.
Das ist sicher richtig, aber seine Motivation in SF war ganz klar eine persönliche. Er mag in der Vergangenheit Aufträge für Spectre erledigt haben, aber seine Handlungen in SF sind ganz klar nur auf seinem Mist gewachsen. Und SPECTRE versucht ja gerade das mit Blofeld zu verknüpfen, bzw. explizit Ms Tod. Und das ist entweder Unsinn im Drehbuch, oder Blofeld behauptet einfach etwas, was überhaupt nicht stimmt.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Gernot hat geschrieben: Gestern 23:28 Das ist das Paradoxe an SF, so gut er gemacht ist, so erfolgreich er auch war (aufgrund der vielen "klassischen" Bond-Elemente) - er hat vieles, was man mit den ersten Craig-Bonds erarbeitet hat, einfach über den Haufen geworfen oder komplett ignoriert.
Lag vermutlich daran weil QOS nicht besonders gut ankam, sowohl bei den Bond-Fans als auch bei den normalen Kino-Gängern. Man konnte nicht so weiter machen. Selbst in der Doku "Being James Bond - Daniel Craig" waren Craig und die Produzenten nicht zufrieden was aus QOS wurde. Der Autorenstreik war halt sehr ärgerlich. Bin auch immer wieder überrascht warum viele SP so schlecht sehen, ich find nämlich bis zum letzten Drittel (ab der Folterszene ca.) ist dass der beste Craig-Bond.

P.S: Ich guck trotzdem QOS gerne

Re: Daniel Craigs Nachfolger

5381
Ich hätte es ja am besten gefunden, wennn man zwar auf chronologisch aufeinander aufbauende Filme macht, so wie es jetzt zwischen SF und SP der Fall ist, aber das heisst ja nicht, dass auch der Villain aus SP hinter allem stecken muss, was in SF geschehen ist.

Wir sehen zu Beginn, dass M (also die verstorbene) SPECTRE auf der Spur war, und Bond vor ihrem Tod den Auftrag erteilt hat, Sciarra eine Kugel zu verpassen. Wovon Bond aber erst nach ihrem Tod erfährt. Sie war also schon zu SF-Zeiten hinter SPECTRE her. Dass man im zerstörten Skyfall-Anwesen persönliche Gegenstände gefunden hat, die Bonds Kindheit mit Oberhauser zeigen sollen, ist auch ein klarer Verweis auf SF.

Solche Querweise auf andere Filme finde ich gut, das kann man häufiger so machen und passt in SP auch alles. Ich habe hier auch schon häufiger geschrieben, dass ich es gut gefunden hätte, in AVTAK Anya Amasova zurückzuolen statt irgend eine russischen Agentin einzufüren, die Bond angeblich kennt, von der wir aber nie zuvor etwas gehört haben.

Was aber wenig Sinn ergibt, ist, Silva zu einem SPECTRE-Mitglied zu machen.
Hätte es in SP viel verändert, wenn man Silva nicht zu einem SPECTRE-Mitglied gemacht hätte? Nicht wirklich. Blofeld hätte Bond dann zwar nicht damit provozieren können, dass er hinter M's Tod steckt, aber das spielt im Film doch sowieso keine Rolle. Das hätte dem Film nur gut getan, denke ich.

Oben wurde gesagt, dass Silva Aufträge von SPECTRE annimmt. Das kann schon stimmen, aber in SF wird gesagt, dass er immer für den meistbietenden tätig wird. Er ist Selbstständiger, wenn man das so sagen kann. Er erfüllt vielleicht mal Aufträge für Spectre. Vielleicht hat er auch mal Aufträge für Electra King erfüllt ...
In SF wird aber gesagt, dass er Mitglied bei SPECTRE ist, und damit verträgt sich das nicht, was in SF gesagt wird. Man muss sich das so vorstellen: Der Waltz-Blofeld sitzt auf seinem Stuhl in etwas erhöhter Position, so wie in TB, und vor ihm am Tisch sitzen Le Chiffre, Greene, White, Silva und Patrice. So muss man sich das vorstellen, was in SP gesagt wird. Er ist Mitglied bei SPECTRE, genau wie Dr. No oder Largo. Passt das? Wenn man sich die Ereignisse in SF anschaut muss ich sagen nein.

Und wie dernamenlose schon gesagt hat: Blofeld macht sich selbst für Ms Tod verantwortlich. Das muss bedeuten, dass Blofeld Silva den Auftrag gegben hat, den MI6 anzugreifen. Was wenig Sinn ergibt, wenn man sich Silvas Motivation anschaut. Dass Silva daneben noch Aufträge von SPECTRE annimmt (kann ja durchaus sein, dass das so ist), macht Blofeld noch lange nicht zum Drahtzieher hinter Ms Tod.