Wie findet ihr SPECTRE?

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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3811
Ich bin vielleicht mittlerweile echt der Letzte hier im Forum, der Lea Seydoux eigentlich ganz gerne mag und mit ihr vor allem in Spectre gar nicht so große Probleme hat. Was der Beziehung von Bond und Madeleine das Genick bricht, ist, dass es eben eine große Liebe sein soll - was ich in Spectre noch nie gespürt oder verstanden habe. Wäre sie in No Time To Die gar nicht mehr aufgetaucht, hätte ich das auch keine Sekunde hinterfragt. Sie ist doch in Mendes' Film eine klassische 08/15 Bondine, die am Anfang noch etwas aufmuckt und dann irgendwann dem Charme von 007 erliegt und mit ihm in die Kiste hüpft.

Spectre sollte ja ein Rückbezug zum klassischeren Bond sein (bei Einbehaltung von allem, was Skyfall auszeichnete), und obwohl das in weiten Teilen ziemlich misslungen ist, ist Madeleine als Classic-Bond-Girl für mich eigentlich völlig in Ordnung. Seydoux und Craig haben leider kaum sexuelle Chemie, okay, geschenkt. Die hatten andere Bonds mit anderen Girls auch nicht oder glaubt jemand an den überspringenden Funken zwischen Old Rog und Stacey Sutton? Klar, es ist immer ein bisschen doof, aber für mich kein Drama. Madeleine ist eh so der Bond-Girl Typ "hübscher Blickfang mit etwas Handlungsrelevanz" und, nun ja, sie hat etwas Handlungsrelevanz und hübsch finde ich sie auch. :lol:

So abwegig oder "180 Grad Kehrtwende" ist ihr Verhalten im Zug doch auch gar nicht oder? Sie findet Bond natürlich von Anfang an gutaussehend und attraktiv, weil halt jede Frau so über Bond denkt, ist aber wegen ihres toten Vaters und der aktiven Todesangst noch sehr kratzbürstig. Später im Hotel betrinkt sie sich und der Film deutet an, jetzt könnte da was gehen, aber Bond bleibt respektvoll und lässt sie ihren Rausch ausschlafen. Im Zug ist sie dann gelöster, man erzählt sich gegenseitig was aus der Vergangenheit und jetzt kann sie ihn auch anflirten und dann mit ihm ins Bett hüpfen. Ist nicht mega-brillant geschrieben oder so, aber auch nicht viel mieser als andere Betthüpferl der Reihe.

Dumm ist halt, dass sie irgendwann plötzlich total in ihn verliebt sein soll und er aber auch in sie. Wo das herkommt, keine Ahnung. Wo Mendes und Co. denken, das es herkommt, auch keine Ahnung. No Time To Die macht dann auch dummerweise damit weiter und konstruiert sich da die große Liebe zusammen, die es nie gegeben hat. Und sobald es eine echte Romanze sein soll, ist die erotische Flamme unterm Gefrierpunkt zwischen Blondchen Maddie und ihrem Sugardaddy Craig dann auch ein elementares Problem.
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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3812
Jo, 100% zu Hille. Ich mag Seydoux und finde sie in SP völlig in Ordnung. Dann hatte ich das vorher auch etwas falsch verstanden, Daniel. Dass die Rolle Madeleine sich im Zug inzwischen stark gewandelt hat und Seydoux das dementsprechend umsetzt, ist klar. Ich dachte, du meintest, sie würde in ihrem Spiel plötzlich etwas ganz anderes zeigen als die Rolle hergibt.
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3813
Moment, ich mag Sedoux sehr und anders als fast alle anderen finde ich sie auch mit Craig zusammen gut.
Aber der Umschwung im Zug ist schon krass - und wie gesagt - wirkt das eher wie eine Traumsequenz im Zug. Nach dem Motto "Bond träumt von Vesper aber sie kommt in Gestalt von Madeleine".

Und ja, ich hätte es auch besser gefunden, wenn der alberne Showdown mit endlosem Liebesschwur nicht wäre. Das ist albern und passt nicht, wird überhaupt nicht so vorbereitet. Wenn man das vorhatte, hätte vorher mehr sein müssen.
Überhaupt der Showdown, ja mei, da ist alles schlecht was schlecht sein kann. man merkt den Zeitdruck sogar an den Locations. Wenn Bond und M und co mit Maddie auf dieser nassen Straße stehen, oder im Tunnel gerammt werden. NICHT davon war so im Drehbuch als mit dem Dreh gestartet wurde, und man merkt, dass das alles keine Locations sind, die eigentlich in einem Bondfilm sein sollten. Beleuchtung, Dialog, Inszenierung - alles ist das furchtbar.

Aber hey, die Hotelszene mit der betrunkenen Madeleine und der Maus ist wunderbar
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3814
Ich mag sie generell als Darstellerin nicht und finde sie auch nicht sonderlich attraktiv, aber das ist nicht das Problem, Craig ist ja auch nicht attraktiv und es gibt durchaus noch mehr Bondgirls die ich ähnlich sehe. Das Problem ist, dass es keinerlei Chemie zwischen den beiden gibt, das ist alles behauptet, da knistert rein gar nichts. Das dann zur größten Liebe in Bonds Leben aufzuplustern, ist natürlich ein massives Problem. Das ist je nach Haltung lächerlich oder ärgerlich, in jedem Falle aber komplett misslungen.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3815
vodkamartini hat geschrieben: 1. Oktober 2025 20:19 …. Das dann zur größten Liebe in Bonds Leben aufzuplustern, ist natürlich ein massives Problem. Das ist je nach Haltung lächerlich oder ärgerlich, in jedem Falle aber komplett misslungen.
Das ist aber ein NTTD Problem. Keiner wurde gezwungen Maddie im nächsten Film zu bringen.
Und wenn, dann wäre der einzig wahre und gute Plottwist gewesen, dass sie wirklich „eine Tochter von SPECTRE“ ist und sie auf der Insel neben Safin auch Bond (zumindest versucht) zu entsorgen.
Ich bin mehr, als ich scheine
In mir steckt alle Kraft und Stärke der Welt

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3816
Das sehe ich ähnlich wie Revoked. Zu SP-Zeiten habe ich Madeleine eher als 08/15-Bondgirl gesehen und nicht in die selbe Schublade gesteckt wie Vesper und Tracy. Erst in NTTD hat man dann versucht, da noch viel mehr draus zu machen.

Ja, es gibt schon Andeutungen in SP. Ich denke da an die Zugszene und die Bohrerfolter. Aber die Liebesbeziehung zwischen den beiden sehe ich eher in NTTD und noch nicht in SP.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3819
Jetzt verade vor exakt 10 Jahren saß ich in der SP-Vortstellung. Ich habe wohl nicht gedacht, dass ich in diesem Zeitraum nur einen weiteren neuen Bondfilm sehen werde. Naja


Zum Film: Mit der Zeit hat er abgebaut, ich finde ihn aber immer noch besser als sein Ruf. In vielen Dingen erinnert er auch wieder mehr an die akten Zeiten, etwa mit Q, der auch andere Gadgets entwickelt als in SF, von denen ersten beiden Craig-Filmen ganz zu schweigen. Allgemein wirkt der Film nicht so auf modern gemacht wir CR und QOS, was ich bei SP sehr schätze. Allgemein waren die beiden Mendes-Film für mich ein Schritt in die richtige Richtung, nachdem man sich unter Craig zunächtd sehr von den Ursprüngen entfernt hatte. Die Brofeld-Geschichte ist eine Schnapsidee, sie macht mir den Film aber auch nicht kaputt.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3820
SP bricht letztlich unter dem eigens aufoktroyierten Gewicht seiner Handlung zusammen, vor allem der vieldiskutierte letzte Akt ist auf allen Ebenen eine Bankrotterklärung.
Wer die geleakten Script-Entwürfe kennt, weiß, was dieser Film noch alles hätte werden können (Stichwort White und Blofeld in der Fremdenlegion, "Les Spectres de Pierres", Parkour on Ski). Leider durften Mendes und Logan ihren Film nicht so umsetzen wie angedacht, es wäre gewiss ein etwas anderer, zweifellos persönlicher aber dafür interessanterer Bond geworden als das, was wir gekriegt haben.
Dennoch - wirklich "herausragend" war SP indes zu keinem Zeitpunkt, weder in der Konzeptionsphase noch in der Umsetzung. Zu groß scheint der Druck auf die Beteiligten gewesen zu sein, dem Film diesen Retro-Charakter (damals in sämtlichen Lifestyle-Bereichen zu vernehmen, vor allem aber in der Mode und in der Musik) einzuverleiben, wo doch alle offensichtlich Lust auf etwas ganz anderes hatten. Natürlich dürfte der Ansporn, den astronomischen Erfolg SFs zu toppen sein übriges getan haben. Vermutlich war bei einigen hinter der Kamera einfach die Luft raus.
So wirken die obligatorischen Reminiszenzen an vergangene Bond-Ären bestenfalls gimmickhaft. Ja - Craig ist in der Rolle zweifellos angekommen und glänzt sogar an der einen oder anderen Stelle (PTS, M-Szene mit C, Zug), aber der humoristische Einschlag Richtung Moore liegt ihm zum Beispiel überhaupt nicht. Ab SP forciert er, versucht Bond als Vehikel für eine spielerische Bandbreite zu nutzen, über die er meiner Ansicht nach einfach nicht verfügt. Dieser Trend findet in NTTD seinen Höhepunkt, wo man sich teils nicht sicher ist, ob er nicht gerade seinen Benoit Blanc mimt (im Blofeld-Verhör).
Mendes bemüht sich um eine tonale Leichtigkeit, die kontraproduktiv zu der Oppulenz und Prätention seines Inszenierungsstils agiert. Einiges verkommt so zur Farce. Das schöne SPECTRE-Meeting in Rom wird mit einem "Tatsch it"-auffordernden Blofeld aufgelöst, der an sich spekatkuläre Krater entpuppt sich als Genius-Bar, die Bedrohung durch terroristische Anschläge ist zu keinem Zeitpunkt spürbar, stattdessen ist der weinerliche Franz Ungustl neidisch auf den kleinen blauäugigen Waisen...
Dann die Action: Bis auf eine spektakulär inszenierte PTS, die wohl das halbe Budget gefressen haben dürfte und dem tollen Zugkampf hat SP nichts interessantes zu bieten. Während die Autojagd Showcase-artig vor sich hinplätschert, kommt die an sich schöne Idee einer Schneeflugzeug-Jagd durch die österreichischen Alpen derart routiniert und spannungslos um die Ecke, dass man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl bekommt, Bond und Madeleine seien auch nur ansatzweise gefährdet. Die Alibi-Schießerei im Krater ist eine Farce.
Auch leidet SP an einem heterogenen Star-Ensemble, das sich auf dem Papier gut verkauft, auf der Leinwand jedoch nichts nennenswertes zu tun bekommt. Während Monica Belluccis Cameo-haftiger Auftritt in eine recht billige Sexnummer mit Trailer-Sprüchen mündet, will auch der Funke zwischen Seydoux und Craig nicht überspringen. Natürlich geht das vor allem auf die Kappe einer verschlimmbesserten, recht miserablen Schreibe, allerdings wäre es auch verklärend zu behaupten, Craig und Seydoux würden in irgendeiner Weise auf der Leinwand harmonieren. Unfähig so etwas wie eine glaubhafte Vulnerabilität in den Zwischentönen zu vermitteln, entpuppt sich Seydoux, die möglicherweise überbewertetste französische Schauspielerin der letzten 15 Jahre schlicht als Fehlbesetzung für den Part. Waltz wird vielversprechend etabliert, um ab dem letzten Drittel des Filmes lediglich den Hanswurst Landa abzuspulen, nur ohne Tarantino-Script.
SP verschießt sein Pulver leider bereits in der fulminanten PTS, die bis auf Thomas Newmans lustlose Aneinanderreihung bereits aus dem Vorgänger bekannter Motive durch und durch Bond in Sachen Scope und Einsatz transpiriert. Danach mangelt es dem Film schlicht an inszenatorischen Höhepunkten, die über das schlechte Script und die Abwesenheit eines spürbaren Bedrohungsszenarios hätten hinwegtäuschen können.
"The Dead... Are alive." - nö, nicht wirklich.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3821
Ich sehe manches anders. Für mich ist SP in der ersten Hälfte vielleicht sogar den ersten beiden Dritteln hervorragend inszeniert. Da sind so viele schöne Übergänge, schöne Bilder, elegante Aufnahmen,... ich kann da den Film ganz ohne Ton schauen und es ist ein Genuss für die Augen.
Man merkt, wie Mendes hier von vorne bis zu einem gewissen Punkt alles wunderbar optisch und stilistisch durchgeplant hat - doch leider gilt das alles nicht für die Story, die dann auch im dritten Akt brutal "zurückschlägt" und dann im Nachhinein natürlich auch den ganzen Film inhaltlich beschädigt.
Wirklich schwierig sind die humoristischen Einlagen, vor allem aber weil sie alle nicht zum Ton des Films passen wollen (vor allem die affigen Kleinigkeiten während der total düsteren und erhabenen Auto-Ballett Einlage).

Die Action finde ich eigentlich ganz gut: Die PTS ist groß, der Kampf im Zug ist fantastisch (!!!), die Autoverfolgung mag ich für ihre Andersartigkeit (mal ehrlich: Dutzende, crashende Autos und wilde Schnitte hat man doch schon unendlich oft gesehen), die Schnee-Action leidet sehr unter dem trüben Wetter, ist aber wie ich finde wunderbar spannend inszeniert (inkl der passenden Musik).

Man würde vermutlich anders über SP denken, wenn das letzte Drittel schlüssig geworden wäre. Nun ja, der Prozess in der Pre-Production war da einfach chaotisch.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3822
Ich meine mich ja erinnern zu können dass ursprünglich die Idee im Raum stand einen 2-Teiler zu machen, allerdings wurde die Idee wieder verworfen. Und ich kann mich da nur wiederholen, der letzte Part in London ist einfach katastrophal, der Showdown hätte in der Wüste stattfinden müssen, dass hätte man noch viel weiter ausdehnen können incl. nochmaliges Aufeinandertreffen mit Hinx. Stattdessen geht da alles viel zu einfach, Bond schießt sich dermassen einfach den Weg frei. Bis dahin ist der Film ja wirklich stark.

Noch ein Wort zu Newman, einiges hat er ja aus SF recycelt, manches ergab ja auch Sinn, zB als M (Judi Dench) als Tape abgespielt wird, das gleiche Theme als sie in Bonds Armen starb. Aber andere Dinge passen überhaupt nicht. Das Tokio Meeting hat den exakt selben Score wie aus SF (Bond und Severine in Macau), ich kann mir dass nur so erklären, dass ursprünglich gedacht war das Meeting ohne Musik ablaufen zu lassen, und erst im letzten Moment wollte Mendes dass noch unterlegen, und hat halt auf SF zurückgegriffen, weil keine Zeit mehr war da was neues aufzunehmen.
Ähnlich der Hauseinsturz in der PTS, der exakt gleiche Score als Silva in London flieht

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3823
Ein Aspekt, auf den ich in meiner Kritik nicht eingegangen bin, ist Hoyte van Hoytemas tolle Kameraarbeit. Ich würde Daniel hinsichtlich der Schönheit mancher Bildkompositionen zustimmen, wenn das abscheuliche Colorgrading nicht wäre. Dafür ist allerdings Mendes verantwortlich zu machen, der einen Pastiche-artigen Effekt wollte. Absurd - wenn man bedenkt, wie farbenfroh die alten 60er Technicolor-Bonds doch waren! In SP spielt es keine Rolle, wo wir gerade sind. Mexiko, Rom, Österreich, Marokko, London - alles badet in diesen entsättigten gelbtönen. Besonders Mexiko leidet darunter. Da hat man einen der fulminantesten, spektakulärsten und stylischsten Auftakte der Reihe, ca 5000 bunt verkleidete Komparsen und fährt mit der Farbwalze drüber... Das kann eigentlich nicht sein.
Zuletzt geändert von craigistheman am 29. November 2025 15:57, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3824
Berni hat geschrieben: 29. November 2025 14:35 Noch ein Wort zu Newman, einiges hat er ja aus SF recycelt, manches ergab ja auch Sinn, zB als M (Judi Dench) als Tape abgespielt wird, das gleiche Theme als sie in Bonds Armen starb. Aber andere Dinge passen überhaupt nicht. Das Tokio Meeting hat den exakt selben Score wie aus SF (Bond und Severine in Macau), ich kann mir dass nur so erklären, dass ursprünglich gedacht war das Meeting ohne Musik ablaufen zu lassen, und erst im letzten Moment wollte Mendes dass noch unterlegen, und hat halt auf SF zurückgegriffen, weil keine Zeit mehr war da was neues aufzunehmen.
Ähnlich der Hauseinsturz in der PTS, der exakt gleiche Score als Silva in London flieht
Tatsächlich hatte Newman deutlich weniger Zeitdruck als bei SF, was die Angelegenheit für mich noch frustrierender macht. Ich denke eher, dass Mendes aufgrund der turbulenten Produktionshistorie zunehmend das Vertrauen in seinen Film verlor, was ihn zu merkwürdigen Spagaten veranlasst hat. So ist SP als klare Fortsetzung zu SF gedacht, inhaltlich und tonal bezieht sich der Film immer wieder auf den Vorgänger. Dementsprechend ist auch Newmans Copy/Paste-Score Ausdruck des Klammerns am Erfolg des Vorgängers. So wurde es jedenfalls von Mendes kommuniziert.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3825
Das Kritik an den wiederverwendeten Motiven haben ich nie richtig verstanden. Das passiert bei Barry auch ständig! es gibt zig Momente in den 60er/70er Filmen wo ich immer denke "das ist doch aus einem anderen Film!"

Zum Finale:
Der komplette dritte Akt muss noch während der Dreharbeiten überarbeitet worden sein, und zwar komplett, angefangen mit der Folterszene! Daher wirkt alles ab da auch lustlos, uninspiriert, es gibt keine guten Kulissen oder Drehorte,...
Man hätte den Film entweder im Villain Lair beenden können. Hier hätte ich es mal total spannend gefunden, wenn Bond durch die Folter wirklich vorübergehend nichts sehen kann, und er beim Schießen und bei der Flucht auf Madeleines Hilfe und Führung angewiesen wäre. Das hätte auch symbolisch für eine engere Bindung der beiden gesorgt, und wäre eine Innovation im Franchise gewesen.

Alternativ hätte Bond im jetzt umgesetzten London Showdown noch mal auf Hinx treffen müssen als er versucht Madeleine zu befreien. Dann wäre der Countdown auch spannender gewesen, wenn Hinx ihn bei der Suche nach ihr aufhält. Bond hätte ja auch wieder keine Chance gegen Hinx haben können, sich dann aber mit Madeleine durch diese Sturz in die Bänder retten können
"It's been a long time - and finally, here we are"