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Ja sie haben vor allem in den letzten Zeilen das Dilemma, in dem Bond aufgrund seiner historischen, beinahe 50-jährigen Entwicklung steht, auf den Punkt gebracht.
Scheinbar wurde ein guter Bogen zwischen Revolution und Evolution des Bond-Genres gespannt.
Ich bin selbst auch schon wahnsinnig gespannt, werde mir den Film am Freitag in München ansehen.

mfg KNOX

"Standard und BBC"

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Habe die Kritik im Standard heute früh gelesen. Ich fand die Kritik auch gut für "Casino Royale", weil der Standard gerade bei Filmen immer etwas zu meckern und kritisieren hat. Der Verfasser des Artikels kritisiert vor allem die Pierce Brosnan-Filme. :)

Im BBC lief ein "Special" über "Casino Royale" und der gesamten Bondfilm-Geschichte. Der Beitrag war sehr gut und mit Interviews von Sean Connery und Roger Moore garniert. Was mir nicht gefallen hat war, dass Timothy Dalton als farblos und langweilig dargestellt wird. Das selbe stand im "Spiegel" letzter Woche. In einer TV-Zeitschrift wurde Timothy Dalton als zu nett beschrieben. Ich denke, dass viele VerfasserInnen solcher Artikel die Bondfilme gar nicht gesehen haben. :x
Plenty O'Toole: I'm Plenty!
James Bond: But of course you are!
("Diamonds Are Forever", 1971)

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Hier das CR-Review von Antenne Bayern:

"Der ist doch unmöglich!"
Oder: "Ein blonder Bond? Ne!"
Oder: "Mit der Visage könnte er höchstens den Bösewicht spielen!" So in der Art waren die ersten Kommentare auf die Nachricht, dass Daniel Craig der neue James Bond ist. Was wurde nicht alles geschimpft und gelästert. Jetzt können Sie sich selbst ein Urteil bilden: Denn ab sofort ist er in "Casino Royale" in den bayerischen Kinos zu sehen – Vorhang auf für den neuen James Bond:

Selten in meinem Leben habe ich mich so getäuscht. Als ich hörte, dass Daniel Craig der neue James Bond werden sollte, habe ich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er diesen Mythos des charmanten, coolen und typisch britischen Geheimagenten im Auftrag Ihrer Majestät auch nur annähernd so überzeugend verkörpern könne wie seine Vorgänger Pierce Brosnan, Roger Moore oder Sean Connery. Und was soll ich sagen? Er nimmt es locker mit einem Sean Connery auf. Er bringt James Bond endgültig ins neue Jahrtausend und erschafft einen neuen Agenten, was schon dadurch deutlich wird, dass er zwar in der Gegenwart spielt, aber der Film in Schwarz-weiß damit beginnt, dass sich Bond erst mal seine Doppelnull verdienen muß. Und dass er einen Knochenjob hat. Im wahrsten Sinne. Einen, bei dem er Knochen brechen muß. Der neue Bond ist härter – ja, vielleicht brutaler, aber auch so cool, wie er in der heutigen Zeit sein muß. Und gleichzeitig so verletzlich, wie man es heute erwartet. Wir wollen keinen Bond mehr sehen, der ein charmantes Lächeln aufsetzt, wenn er gefoltert wird. Der neue Bond schreit und stöhnt und presst dazwischen trotzdem noch einen flotten Spruch heraus.

Als frischgebackener 007 muß Bond gegen den Bankier der Terroristen dieser Welt im Poker antreten. Le Chiffre (Mads Mikkelsen) hat bei einem fehlgeschlagenen Attentat Millionen verloren und muß jetzt alles auf ein Blatt setzen: Er lädt 10 Männer zum Poker ins Casino Royale in Montenegro, denn er ist ein ausgezeichneter Spieler und wenn er die 150 Millionen, die im Jackpot sind gewinnt, ist er aus dem Schneider. Bond schleust sich ein und versucht, Le Chiffre nicht zum Zug kommen zu lassen. Und tatsächlich sind die rund 40 Minuten Pokerspiel die spannendsten im ganzen Film. Natürlich lässt es Bond auch dieses Mal wieder ordentlich krachen und knallen. Aber er wird auch richtig weich und gefühlsduselig, denn Bond-Girl Vesper Lynd (Eva Green) verdreht ihm nicht nur den Kopf – sie bricht ihm auch das Herz. Und am Ende verstehen wir endlich, warum James Bond in Zukunft Gefühle aus dem Spiel lassen wird. Und wir freuen uns wie die Schneekönige auf Bond Nummer 22, der im Herbst 2008 in die Kinos kommen soll. Denn so was Gutes wie "Casino Royale" haben wir schon lange nicht mehr gesehen!


Quelle: http://www.antenne.de
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

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das hört sich schon mehr nach siegfried tesche an...:

http://oe1.orf.at/inforadio/70419.html?filter=5
oe1.orf.at hat geschrieben:Cool und abgeklärt
Wer Daniel Craig heute befragt, muss gut vorbereitet sein. Seine Antworten sind schnell und sehr kurz. Sie kommen fast immer wie aus der Pistole geschossen - irgendwie passend zum Film. Was war die komplizierteste Szene von "Casino Royale"? - "Eine der schwierigsten Szenen war die Verfolgungsjagd zu Fuß, aber sie war auch sehr befriedigend", sagt er.

Und die Kritik im Vorfeld? Über Häme vor allem britischer Zeitungen, er könne nicht Auto fahren, habe bei einem Kampf Zähne verloren und sich auf den Bahamas einen Sonnenbrand geholt, lacht er inzwischen. Auch auf die Website www.craignotbond.com reagierte er nicht: "Ich habe darauf nicht reagiert. Wie hätte ich das auch machen sollen? Ich konnte nur weiterarbeiten und den Film machen."

Daniel Craig wirkt cool und abgeklärt. Auch erscheint er so, als wenn er jede Frage schon einmal gehört hat. Kein Wunder! Seit Anfang Oktober macht er schon Werbung für den Film, bereiste im Vorfeld Skandinavien und die USA, traf die Queen bei der Welturaufführung in London und gab drei Tage lang in der britischen Hauptstadt Interviews.

Gerade war er in Paris und Madrid, ehe er sich kürzlich in Berlin den Fragen der Journalisten stellte. Kann man den trainierten Antwortprofi noch überraschen? Wie wäre es mit der Frage: Was würde er Romanautor Ian Fleming fragen, wenn er die Gelegenheit dazu hätte? Daniel Craig stockt. Zum ersten Mal überlegt er etwas länger, weicht sogar ein bisschen zurück: "Das ist eine harte Frage. Die hat mir noch niemand gestellt. Ich würde ihm dafür danken, dass er so einen wundervollen Charakter kreiert hat. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal an dieser Figur versuchen würde. Es war eine große Herausforderung für mich."

Selbstzweifel Craigs
Daniel Craig kann stolz auf seine Arbeit sein. Wochenlang trainierte er, um körperlich fit zu sein, auch wenn er oben ohne ein bisschen so aussieht wie ein zu kurz geratener Arnold Schwarzenegger. Fünfmal pro Woche ging er in ein Fitnessstudio. Er las alle Fleming-Romane, studierte seinen Erstling "Casino Royale" aus dem Jahr 1953 sehr intensiv, schreckte aber dann doch davor zurück, sich eine Hardcover Erstausgabe zu kaufen als er den Preis von mehreren tausend Pfund hörte. Ein Taschenbuch musste reichen.

Für die Testaufnahmen musste sich der britische Schauspieler ausgerechnet früheren Szenen aus den Connery Filmen stellen. Dem Mann also, der die Figur so sehr definierte, dass alle Nachfolger sich bis zum heutigen Tage mit ihm messen lassen müssen. Er drehte Liebes- und Kampfszenen aus "Liebesgrüße aus Moskau" aus dem Jahr 1963 - ein Bondklassiker und Connerys zweiter Film, der allgemein als einer der besten gilt.

Begegnung mit Brosman
Der Liverpooler versuchte sogar mit Connery Kontakt aufzunehmen, doch zu einem Gespräch kam es nicht. Dafür unterhielt er sich mit Pierce Brosnan über dessen Erfahrungen: "Ich sprach mit Pierce. Er war sehr nett und sagte zu mir: okay, tu es!"

Das wird ihm viel Selbstsicherheit gegeben haben, denn lange Zeit überlegte er, ob er die Rolle überhaupt annehmen sollte. Noch während der Dreharbeiten zu dem Steven Spielberg Thriller "München" diskutierte er mit einem seiner Partner darüber. Der Australier Eric Bana war selbst als Bondkandidat gehandelt worden, erinnert sich an das Gespräch und Craigs Zweifel - vor allem in Bezug darauf, ob es denn ein gutes Drehbuch wird - doch es habe ihn schließlich überzeugt.

Austauschbare Akteure
Heute muss man wohl sagen, dass alle Bedenken unbegründet waren. Craigs darstellerische Leistung wird von den Kritikern respektiert und gelobt und von den Fans geliebt. Aber er weiß natürlich, dass auch er nur ein austauschbarer Akteur in einer Serie ist, die von den Bondmachern streng organisiert wird und für die James Bond immer der Star sein wird, aber niemals der Mann, der ihn spielt. Und wenn es Craig eines Tages so geht wie Brosnan im letzten Herbst? - ein Anruf, und das war es dann! Craig zögert und denkt nach: "I don`t know!"

Craig will wohl einfach noch nicht darüber nachdenken und seinen momentanen Erfolg noch ein bisschen genießen. Mads Mikkelsen steht schon jetzt in den Startlöchern. Den berühmten Satz hat er schon geübt - wenn auch auf Dänisch. Nach eigener Aussage macht er im Smoking eine gute Figur, fahre schnell Auto, nur mit den Frauen gehe ich nicht so um wie Bond.
Bond... JamesBond.de

SWR3 Review

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SWR3 Kinomän Jo Müller schrieb
http://www.swr3.de/info/kino/kino.php?w ... 1164210203

Casino Royale

Filminformationen
Titel Casino Royale
Bewertung 6 von 6 Elchen
Wertung von Jo Müller

Kinostart 23.11.2006

Der Film ist die große Überraschung dieses Kinojahres. Was hat man nicht vorher auf Daniel Craig eingeprügelt: blond, kann nicht Auto fahren – und was kommt dabei heraus? Ein Film der Spitzenklasse.

Was die Macher hier hingelegt haben, ist wirklich erstaunlich: Alles ist komplett neu. Sowohl der Vorspann, als auch die berühmte Pre-Title-Sequenz: alles neu gestylt, völlig neu aufgearbeitet. Die Macher sind mit einem Selbstbewusstsein an das neue James-Bond-Konzept gegangen, das einen schlichtweg umhaut.

Auch James Bond selbst ist nicht ganz der Alte geblieben. Er ist nicht der smarte Gentleman-Agent, sondern ein Berufskiller im Dienste ihrer Majestät. Es macht ihm richtig was aus, Menschen umzubringen. Es gibt eine fantastische Sequenz, als er jemand in einem Treppenhaus ermordet. Sein Hemd ist blutbespritzt, er geht hoch ins Badezimmer, sieht sich im Spiegel an – und man sieht ihm an: Er ist gequält, gehetzt, hat Probleme mit seinem Ego. Das alles wird hervorragend gespielt von Daniel Craig, der vollkommen anders als zum Beispiel Roger Moore kein ewiger Clown, sondern ein knallharter Typ ist – deswegen ist auch der Film knallhart und hat wahnsinnig viel an Action und Spannung zu bieten. Bond ist menschlich geworden.

Ian Fleming hat James Bond seinerzeit auch nicht als Clown geschrieben. So interessiert es den neuen Bond zum Beispiel nicht, ob sein Martini geschüttelt oder gerührt ist. Ian Flemings Bond ist einer, bei dem es ums nackte Überleben geht. All die Bond-Gimmicks, die wir bisher kennen, sind vollkommen überflüssig. Auch Rituale wie die, dass am Schluss der Superschurke in seine Höhle gestellt wird – das gibt es alles nicht mehr. Es geht in diesem Bond wirklich ums Eingemachte. Ob der Wodka Martini geschüttelt oder gerührt ist? Das ist doch schurzpiepegal.
Bild

"Das Spiel kann gefährlich werden!"
"Nur wenn sie das falsche Blatt haben."

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Gernot hat geschrieben:das hört sich schon mehr nach siegfried tesche an...:

http://oe1.orf.at/inforadio/70419.html?filter=5
oe1.orf.at hat geschrieben:Cool und abgeklärt
.... Auch auf die Website www.craignotbond.com reagierte er nicht: "Ich habe darauf nicht reagiert. Wie hätte ich das auch machen sollen? Ich konnte nur weiterarbeiten und den Film machen."....
Die Seite www.craignotbond hat reagiert und ist scheinbar offline gegangen.
This site is under construction.
:lol: Warum nur? Die hatten sich doch alle erdenklichen Mühen gegeben, Daniel Craig als ungeeigneten Darsteller für diese Rolle hinzustellen.
Scheinbar wurden die Herrschaften eines besseren belehrt und stellten deswegen ihre Hetzkampagnen ein.

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Die Site gibt es noch, allerdings heißt sie jetzt http://www.danielcraigisnotbond.com und ist noch genauso ärmlich, wie vorher... Diese Dummköpfe stellen es jetzt sogar als ihren Triumph hin, dass Happy Feet in den USA besser gestartet ist, als CR :lol: Manchmal kann ich über solche Menschen nur den Kopf schütteln...
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"Sie sind nicht mein Typ!"
"Klug?"
"Single!" (Casino Royale 2006)

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Habe mal kurz diese Seite angeklickt und überflogen. Das ist doch wirklich krank was diese Herrschaften da ablassen. Da spricht doch bloß nur der Neid aus deren Hassparolen. Die Kleinen können und werden auch nichts dran ändern können, dass Daniel Craig der neue James Bond ist.