Re: Zuletzt gesehener Film

11071
Ich bin wohl mittlerweile der Einzige, der Fassbender noch tatsächlich mag. Das ist ein guter, teilweise sehr guter Darsteller, den ich auch gerade in Black Bag wieder genossen habe - in einer übrigens recht schweren Rolle. Er muss ja schließlich meistens fast gar nicht spielen, sein Gesicht verbleibt meist eingefroren, nur die Augen dürfen seine Gedankengänge kommunizieren oder bestenfalls andeuten. Und da fand ich ihn, wie auch Cate Blanchett, sehr intensiv und meinetwegen kann der solche Parts dreimal pro Jahr spielen.
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Re: Zuletzt gesehener Film

11072
Bei mir ist es nicht inzwischen, ich mochte ihn nie sonderlich. Er hat etwas Angestrengtes auch immer etwas leicht Unsympathisches in seiner Ausstrahlung (ist natürlich rein subjektiv), sonderlich charismatisch ist er auch nicht. Aber sein Typ passt auf viele Rollen und im besagten Thriller spielt er wirklich sehr gut. Auch in Inglorious Basterds mochte ich ihn.
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Re: Zuletzt gesehener Film

11074
ich habe den auch mal mehr gemocht, dachte er wird ein ganz Großer. Jetzt wirkt er mir aber auch manchmal einfach zu verbissen. Es macht fast keinen Unterschied mehr ob er Magneto/Erik Lehnshers, oder David/Walter in Alien, oder bei Tarantino oder in Black Bag spielt. Er ist immer irgendwie zerknirscht und ernst
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Re: Zuletzt gesehener Film

11075
Naja, er ist halt kein Strahlemann-Typ (passt auch nicht zu ihm) und spielt eigentlich seit Anfang an ernste und leicht düstere Parts. Spricht doch nichts gegen. Sehe aber nicht, dass er sich da verändert hat die letzten Jahre.
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Re: Zuletzt gesehener Film

11076
Casino Hille hat geschrieben: 13. Oktober 2025 21:36 und spielt eigentlich seit Anfang an ernste und leicht düstere Parts. Spricht doch nichts gegen. Sehe aber nicht, dass er sich da verändert hat die letzten Jahre.
Wohlwollend betrachtet: ja. Weniger wohlwollend: Fassbender spielt irgendwie die immer gleiche Note. Das aber auf hohem Niveau. "Wandlungsfähigkeit" ist keine Eigenschaft, die ich mit ihm verbinde, aber er hat ein Händchen für gute Rollen. Der emotionslose Androide aus "Alien" ist eigentlich eine Paraderolle für ihn.
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Re: Zuletzt gesehener Film

11077
Die wenigsten Darsteller verbinde ich mit enormer Wandlungsfähigkeit, einige der größten Filmstars hatten davon sogar ziemlich - um nicht zu sagen erschreckend - wenig. Marlene Dietrich, John Wayne, Errol Flynn, Humphrey Bogart, Katharine Hepburn, Steve McQueen, Cary Grant, George Clooney, Marilyn Monroe, Bruce Willis, Judy Garland, Harrison Ford usw. spielen in den allermeisten ihrer Rollen nur Variationen ihrer etablierten Persona. "Die immer gleiche Note auf hohem Niveau" wäre ziemlich genau das, was mir zu all denen einfällt, und vermutlich hilft es bei der Star-Werdung auch, wenn man in all seinen Rollen erkennbar bleibt und die Leute irgendwann wissen, was sie von einem erwarten können. Und ich sehe da kein großes Problem mit. Ein toller Schauspieler muss nicht alles spielen können, sondern wissen, was zu ihm passt. Gerade im Film, in dem eine andere Form von Realismus gegeben ist als im Theater, kann niemand wirklich alles spielen.
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Re: Zuletzt gesehener Film

11078
Casino Hille hat geschrieben: 14. Oktober 2025 10:37 Die wenigsten Darsteller verbinde ich mit enormer Wandlungsfähigkeit, einige der größten Filmstars hatten davon sogar ziemlich - um nicht zu sagen erschreckend - wenig. Marlene Dietrich, John Wayne, Errol Flynn, Humphrey Bogart, Katharine Hepburn, Steve McQueen, Cary Grant, George Clooney, Marilyn Monroe, Bruce Willis, Judy Garland, Harrison Ford usw. spielen in den allermeisten ihrer Rollen nur Variationen ihrer etablierten Persona. "Die immer gleiche Note auf hohem Niveau" wäre ziemlich genau das, was mir zu all denen einfällt, und vermutlich hilft es bei der Star-Werdung auch, wenn man in all seinen Rollen erkennbar bleibt und die Leute irgendwann wissen, was sie von einem erwarten können. Und ich sehe da kein großes Problem mit. Ein toller Schauspieler muss nicht alles spielen können, sondern wissen, was zu ihm passt. Gerade im Film, in dem eine andere Form von Realismus gegeben ist als im Theater, kann niemand wirklich alles spielen.
So ist es.
Und ein gutes Casting bedeutet, den passenden Schauspieler für die richtige Rolle zu besetzen.

Re: Zuletzt gesehener Film

11079
Die größten Filmstars sind ja nicht zwangsläufig auch die besten Schauspieler. "Starqualität", Ausstrahlung, Charisma - das haben Leute wie George Clooney oder Harrison Ford, auch Kevin Costner natürlich, aber ob sie, handwerklich betrachtet, auch zu den besten ihres Fachs gehören, bezweifel ich.
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Re: Zuletzt gesehener Film

11080
ollistone hat geschrieben: 14. Oktober 2025 13:48 Die größten Filmstars sind ja nicht zwangsläufig auch die besten Schauspieler. "Starqualität", Ausstrahlung, Charisma - das haben Leute wie George Clooney oder Harrison Ford, auch Kevin Costner natürlich, aber ob sie, handwerklich betrachtet, auch zu den besten ihres Fachs gehören, bezweifel ich.
Schwer zu sagen, denn es gibt ja genug Rollen, die vor allem eine bestimmte Ausstrahlung samt entsprechendem Charisma brauchen. Ich bezweifle, dass Roger Moore in seinem Leben je so handwerklich überragend darstellerisch agiert hat wie Robert De Niro in "Taxi Driver", aber gleichzeitig hätte De Niro in The Spy Who Loved Me der Bond-Rolle nicht das geben können, was Moore ihr gegeben hat. Damit wäre dann schon mal mindestens eine Rolle in einem Film gefunden, in der Moore in meinen Augen De Niro klar vorzuziehen und somit überlegen ist.

Ist Clint Eastwood ein darstellerischer Laurence Olivier? Keine Ahnung, aber Olivier hätte niemals die Coolness spielen können, die Eastwood als Dirty Harry an den Tag legt. Coolness kann man nämlich nicht einfach vortäuschen. Man ist cool oder man ist es nicht. Da hilft Olivier auch seine unnachahmliche Wandlungsfähigkeit nicht weiter, am Ende braucht es einen Eastwood, will man einen Dirty Harry haben. Schauspiel ist manchmal "so tun als ob", aber manchmal ist es auch "gekonnt seien".
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Re: Zuletzt gesehener Film

11081
Ich für meinen Teil werfe Fassbender gar nichts vor, und glaube auch nicht, dass er sich verändert hat. Er war von Anfang an so und das ist auch OK. Es geht mir nur darum, dass man sich ein wenig an ihm satt sehen kann, weil es halt alles immer so verklemmt, düster, verbissen wirkt. ich muss aber auch sagen, ich kenne nur die Aliens, die X Men, I.B., Steve Jobs, und Black Bag mit ihm.
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Re: Zuletzt gesehener Film

11082
Ich bin auch der Meinung, dass viele der ganz großen Stars - z.B. Jimmy Stewart, Bogart, Wayne, Heston etc. - im Prinzip immer denselben oder zumindest einen sehr ähnlichen Typ spielen, der irgendwie auch ein wenig ihrer eigenen Persönlichkeit ähnelt. Und das ist für manche Filme und Rollen auch absolut gut so. Hilles Vergleich mit Eastwood oder Moore ist sehr gut, denn z.B. De Niro oder Day Lewis könnten keine der beiden Rollen so spielen.

Bei Fassbender ist es wie mit vielen Schauspielern, man sieht sie gerne, oder eben nicht. Ich bin kein großer Fan von ihm, war es nie, aber er stört mich auch. nicht. Nur ist er eben absolut kein Kriterium mir einen Film anzusehen (weil er dabei ist). Davon unabhängig kann man ihr Spiel mögen oder als gehoben ansehen, aber super objektiv ist in der Kategorie nur sehr wenig.
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Re: Zuletzt gesehener Film

11083
Für mich ist einer der wenigen (unter den großen) Darstellern den ich wirklich als wandlungsfähig wahrnehme Anthony Hopkins. Der hat zwar sicherlich auch ein paar ähnliche Rollen gespielt aber eben auch völlig andere - und ist für mich immer gut.
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Re: Zuletzt gesehener Film

11084
Casino Hille hat geschrieben: 13. Oktober 2025 18:02 Ich bin wohl mittlerweile der Einzige, der Fassbender noch tatsächlich mag.
Ich mag ihn ja auch, vor allem durch meine geliebten Inglourious Basterds und X-Men First Class, aber er ist halt nicht besonders wandlungsfähig und gleichzeitig als Persona weniger interessant als etwa die hier als Beispiele aufgeführten Eastwood oder Moore. Vielleicht tragen auch Make-up und Frisur dazu bei, also dass er in den meisten Filmen praktisch gleich aussieht und ausserdem meistens auch gleich klingt. Dazu kommt noch, dass ich um 2016 oder 2017 rum ein bisschen die Nase voll hatte von ihm, als er von Marvel bis Malick in gefühlt jedem Film aufkreuzte. Aber danach hatte er eine Pause (oder einen Karriereknick?) und ich war richtig positiv überrascht von Next Goal Wins. Womöglich ist das sogar meine liebste Rolle von ihm und auch tatsächlich mal etwas anders.
vodkamartini hat geschrieben: 2. Oktober 2025 22:07 Im Kino: One Battle after another

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Den konnte ich gestern nachholen und bin auch mit 8-9 Punkten dabei. Was für ein wilder Ritt, bei dem es auch viel zu lachen gibt, der aber auch jederzeit ernstgenommen werden kann. Die von dir aufgeführten Gegensätze fiebrig/entspannt, rasant/entschleunigt und wuchtig/intim treffen den Nagel auf den Kopf. Ich würde das fast schon als filmischen Jazz bezeichnen, auch Jonny Greenwoods überragender Score ist in Teilen dissonant jazzig und begleitet unter anderem eine längere Passage im Mittelteil pausenlos, wobei die Bilder und Szenen genauso "jazzig" zu fliessen scheinen. Höhepunkt ist die Actionszene am Schluss, ich glaube sowas habe ich in dieser Form noch nie gesehen. Diese Achterbahnfahrt über die Strasse, die fiebrige Ruhe, das war echt grossartig.

Aber wenn wir schon dabei sind: DiCaprio ist auch locker zu drei Vierteln seiner Karriere seine Screen-Persona, die immer mal wieder etwas variiert wird, den Darsteller (vielleicht passt das für solche Typen besser als "Schauspieler") aber jederzeit erkennen lässt. Vor allem sein "Huh?" am Ende jedes zweiten Satzes unterscheidet sich nie. In OBAA passt er aber super rein und rockt gekonnt die Hütte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

11085
GoldenProjectile hat geschrieben: 14. Oktober 2025 18:37 Höhepunkt ist die Actionszene am Schluss, ich glaube sowas habe ich in dieser Form noch nie gesehen.
Ja, das fand ich auch irre. Im Jahr 2025 fällt Paul Thomas Anderson noch eine neue Idee ein, wie man so eine Autojagd filmen kann. Sensationell und allein deshalb ein Film, den man gesehen haben sollte; auch wenn der Film - wie jeder von PTA - natürlich reflexartig sofort zum tollsten Teil seit der Entdeckung des Feuers hochgejubelt wurde und dem bei näherer Betrachtung vielleicht nicht ganz standhält.
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