1940
von craigistheman
Agent
Ich sehe in QOS auch keine narrativen Schwächen, es ist alles da. Nur wird den ZuschauernInnen nicht alles auf offensichtliche und gefällige Weise serviert. Sie sind sicherlich mehr gefordert als bei der Sichtung von SF, wo alle Sachverhalte x-Mal wiederholt werden. Mir gefällt die rohe Erzählweise eines QOS besser, aber ich kann auch verstehen, dass einem das für leichte Unterhaltungskost auf Dauer zu ungemütlich und unentspannt ist. Und genau das ist es vielleicht nach all den Jahren, QOS ist kein gemütlicher Film, aber ein verdammt guter, wenn man ihm eine Chance gibt.
Ich schätze Paul Haggis und Marc Forster hätten ohne Autorenstreik und Zeitdruck einen sehr viel geschliffeneren Film abliefern können. Die Frage ist nur, ob er dadurch so interessant geworden wäre, weil er eben auch von seinen Ecken und Kanten, und seiner rasanten Geschwindigkeit lebt.
Jedenfalls wissen wir jetzt, dass der Schnitt, der ja für viele hier problematisch ist, zu 100% auf Forsters Kappe geht, der sich für einen Actiongetriebenen Erzählstil entschieden hat, um die angebliche Ideenarmut des Scripts zu maskieren. Witzigerweise empfinde ich den Nachfolger, der 4 jahre in der Mache war, als deutlich uninspirierter und narrativ schwächer.
Wenn es eine Person gibt, die ich mir zurückwünschen würde, dann wäre es Paul Haggis. Das trio Haggis, Purvis, Wade funktioniert meines Erachtens sehr gut, ich könnte mir aber vorstellen, dass Haggis bereits alles ausgeschöpft hat, was ihn an Bond interessiert.