Re: Regie & Stil

2161
Samedi hat geschrieben: 2. September 2018 11:34
craigistheman hat geschrieben: 2. September 2018 06:53 Bei dem derzeitigen Prestigewahn EONs, würde es mich nicht wundern, wenn sie nicht bereits auch Michael Haneke einen Regieposten angeboten hätten.
Das Streben danach, weiterhin gute Filme zu produzieren ist also "Prestigewahn"? Bei manchen Vorwürfen wundere ich mich wirklich...
Und das nennt man, seinem Gegenüber das Wort im Munde umdrehen, mein lieber Samedi. Mal ganz davon abgesehen, dass namenhafte Regisseure, Schauspieler, Autoren oder sonstige Crew-Mitglieder kein garant für einen guten Film sind, wie man anhand von SP bestens erkennen kann. Man hätte auch ohne Mendes fortfahren können, statt auf ih zu warten. Wäre der Scheck nicht so groß, würde dieser seine zweite Arbeit für EON mit Sicherheit bereuen, von den SF-Lorbeeren bei Kritik und Publikum fehlte jede Spur.
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."

Re: Regie & Stil

2162
craigistheman hat geschrieben: 2. September 2018 12:14 Mal ganz davon abgesehen, dass namenhafte Regisseure, Schauspieler, Autoren oder sonstige Crew-Mitglieder kein garant für einen guten Film sind.
Ich würde mal behaupten, dass nichts ein "Garant" für einen guten Film ist, aber was genau ein guter Film ist, muss sowieso jeder für sich selbst entscheiden. Sieht man ja auch hier im Forum wie unterschiedlich die Filme gesehen werden.

Dass es EON, Craig und Mendes jedoch geschafft haben, neue Publikumsschichten für Bond zu begeistern und insgesamt auch ein besseres Ergebnis zu erzielen als vorher, deutet ja schon mal darauf hin, dass dieses Streben nach guten Filmen für viele tatsächlich Erfolg hatte.

Wenn man also mit bestimmten Regisseuren, Komponisten oder Schauspielern nicht einverstanden ist, kann ich das nachvollziehen, aber den Produzenten "Prestigewahn" vorzuwerfen, finde ich eben etwas kurios. Es wäre eher schlimm, wenn die Produzenten eines Films oder einer Reihe nicht am Prestige ihres Produkts interessiert wären. Und inwiefern ich dir hier das Wort im Munde umgedreht habe, wo du doch genau das mit dem Prestigewahn selbst geschrieben hast, das musst du mir auch erstmal erklären.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Regie & Stil

2163
Na ja, aber ich sehe da auch ganz nüchtern einen Unterschied. Weg vom guten Filmhandwerk wie in den ersten 40 Jahren hin zu deutlich ambitionierteren Filmen, die auch abseits der Fangemeinde ernst genommen werden. Ob man das nun Prestigewahn nennt, ist mir wurscht, aber prinzipiell gab es da bei EON schon eine Entwicklung und auch wenn Haneke nie einen Bond machen wird, ist der Gedanke immerhin heute deutlich weniger abwegig als vor 15 Jahren.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Regie & Stil

2164
Es ist eben wirklich eine stetige Entwicklung und es ist auch so, dass es jetzt Regisseure gibt, die sich vor 20 wohl noch nicht hätten vorstellen können, einen Bondfilm zu drehen und jetzt aber schon. Es liegt also nicht daran, dass EON früher in der Hinsicht Scheuklappen gehabt hat, sondern daran, dass die Palette an für Bond zur Verfügung stehenden Regisseuren inzwischen um einiges breiter geworden ist.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Regie & Stil

2165
Samedi hat geschrieben: 2. September 2018 13:17 Es ist eben wirklich eine stetige Entwicklung und es ist auch so, dass es jetzt Regisseure gibt, die sich vor 20 wohl noch nicht hätten vorstellen können, einen Bondfilm zu drehen und jetzt aber schon. Es liegt also nicht daran, dass EON früher in der Hinsicht Scheuklappen gehabt hat, sondern daran, dass die Palette an für Bond zur Verfügung stehenden Regisseuren inzwischen um einiges breiter geworden ist.
Ja, weil sie seit Forster und Mendes, aber auch seit Haggis Beteiligung an CR, anders über das Bond-Franchise denken. Und dann wäre ja auch noch Craig, der nur einwilligte, als man ihm versicherte, man gehe mit dem Charakter andere Wege.
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."

Re: Regie & Stil

2166
craigistheman hat geschrieben: 3. September 2018 13:38
Samedi hat geschrieben: 2. September 2018 13:17 Es ist eben wirklich eine stetige Entwicklung und es ist auch so, dass es jetzt Regisseure gibt, die sich vor 20 wohl noch nicht hätten vorstellen können, einen Bondfilm zu drehen und jetzt aber schon. Es liegt also nicht daran, dass EON früher in der Hinsicht Scheuklappen gehabt hat, sondern daran, dass die Palette an für Bond zur Verfügung stehenden Regisseuren inzwischen um einiges breiter geworden ist.
Ja, weil sie seit Forster und Mendes, aber auch seit Haggis Beteiligung an CR, anders über das Bond-Franchise denken. Und dann wäre ja auch noch Craig, der nur einwilligte, als man ihm versicherte, man gehe mit dem Charakter andere Wege.
Und wo genau siehst du jetzt das schlechte daran, dass gute Regisseure jetzt einen besseren Eindruck vom Bond-Franchise haben als vor CR?
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Regie & Stil

2167
Samedi hat geschrieben: 3. September 2018 14:27
craigistheman hat geschrieben: 3. September 2018 13:38
Samedi hat geschrieben: 2. September 2018 13:17 Es ist eben wirklich eine stetige Entwicklung und es ist auch so, dass es jetzt Regisseure gibt, die sich vor 20 wohl noch nicht hätten vorstellen können, einen Bondfilm zu drehen und jetzt aber schon. Es liegt also nicht daran, dass EON früher in der Hinsicht Scheuklappen gehabt hat, sondern daran, dass die Palette an für Bond zur Verfügung stehenden Regisseuren inzwischen um einiges breiter geworden ist.
Ja, weil sie seit Forster und Mendes, aber auch seit Haggis Beteiligung an CR, anders über das Bond-Franchise denken. Und dann wäre ja auch noch Craig, der nur einwilligte, als man ihm versicherte, man gehe mit dem Charakter andere Wege.
Und wo genau siehst du jetzt das schlechte daran, dass gute Regisseure jetzt einen besseren Eindruck vom Bond-Franchise haben als vor CR?
Gar nicht. Damit wollte ich dir zeigen, dass sich renomierte Autoren-/Regisseure mittlerweile für Bond interessieren, weil andere namhafte Kandidaten vor ihnen bereits am Zug waren, und im Idealfall gezeigt haben (oder auch nicht), dass im Bond der Craig-Ära mehr steckt, als seichte Samstagabend-Kost. Zumindest hätten sie es gerne so.
Und das liegt daran, dass EON seit rund zwölf Jahren ganz gezielt bei solchen Kalibern anfragt, weil sie davon ausgehen, es erhebe die Filme qualitativ. Außerdem sind große Namen gut fürs Image und das Einspielergebnis, weil die meisten Zuschauer_innen denken, es kann ja nur gut sein, wenn der oder die involviert ist. Also da besteht schon ein ganz gezieltes Interesse am Prestige großer Namen.
Dabei hat die Vergangenheit mehrfach gezeigt, dass handwerklich begabte, aber sonst weitaus weniger bekannte Regisseure, z.T. einen besseren Job machen, weil sie eben für das Franchise und das Publikum arbeiten, statt sich künstlerisch verwirklichen zu wollen.
Deswegen spreche ich augenzwinkernd von "Prestigewahn", weil es mir so vorkommt, als stelle EON die Berühmtheit der Regieanwerter über ihre Fähigkeit Bond und alles was dazu gehört zu inszenieren. Und in diesem Punkt werden mir mit Sicherheit einige hier zustimmen.

So, ich hoffe das ist jetzt klar.
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."

Re: Regie & Stil

2168
craigistheman hat geschrieben: 3. September 2018 14:45
Samedi hat geschrieben: 3. September 2018 14:27 Und wo genau siehst du jetzt das schlechte daran, dass gute Regisseure jetzt einen besseren Eindruck vom Bond-Franchise haben als vor CR?
Gar nicht.
Das freut mich. :D
craigistheman hat geschrieben: 3. September 2018 14:45Damit wollte ich dir zeigen, dass sich renomierte Autoren-/Regisseure mittlerweile für Bond interessieren, weil andere namhafte Kandidaten vor ihnen bereits am Zug waren, und im Idealfall gezeigt haben (oder auch nicht), dass im Bond der Craig-Ära mehr steckt, als seichte Samstagabend-Kost.
Das musst du mir nicht zeigen, das wusste ich auch vorher schon. :wink:
craigistheman hat geschrieben: 3. September 2018 14:45 Also da besteht schon ein ganz gezieltes Interesse am Prestige großer Namen.
Ich hab ja nicht behauptet, dass dieses Interesse nicht besteht, nur glaube ich nicht, dass dieses Interesse bei EON ganz was neues ist und ich glaube wie gesagt auch nicht, dass es was schlechtes ist. Und weil es nichts schlechtes ist, würde ich auch nicht von einem "Wahn" sprechen.
craigistheman hat geschrieben: 3. September 2018 14:45 Dabei hat die Vergangenheit mehrfach gezeigt, dass handwerklich begabte, aber sonst weitaus weniger bekannte Regisseure, z.T. einen besseren Job machen, weil sie eben für das Franchise und das Publikum arbeiten, statt sich künstlerisch verwirklichen zu wollen.
Wenn die Bondreihe eines gezeigt hat, dann dass man vorher nie weiss, was bei einem bestimmten Regisseur rauskommt. Dabei ist es erstmal egal, ob das ein "begabter Handwerker" oder ein "Prestige-Regisseur" ist. Und auch wenn ein Regisseur bereits einen Bond gedreht hat, kann man trotzdem noch positive oder negative Überraschungen erleben.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Regie & Stil

2171
Samedi hat geschrieben: 15. September 2018 04:05
Gernot hat geschrieben: 14. September 2018 17:06 Bart Layton hat den Variety Artikel bestätigt und scheint derzeit in Kontakt mit EON zu sein.

https://www.list.co.uk/article/103917-b ... -director/
Das wäre schon eine sehr kuriose Wahl, aber er ist wohl so ein "Handwerker" wie sich das viele hier wünschen.
„Wenn die Bondreihe eines gezeigt hat, dann dass man vorher nie weiss, was bei einem bestimmten Regisseur rauskommt. Dabei ist es erstmal egal, ob das ein "begabter Handwerker" oder ein "Prestige-Regisseur" ist. Und auch wenn ein Regisseur bereits einen Bond gedreht hat, kann man trotzdem noch positive oder negative Überraschungen erleben.“
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."

Re: Regie & Stil

2172
craigistheman hat geschrieben: 15. September 2018 11:54
Samedi hat geschrieben: 15. September 2018 04:05
Gernot hat geschrieben: 14. September 2018 17:06 Bart Layton hat den Variety Artikel bestätigt und scheint derzeit in Kontakt mit EON zu sein.

https://www.list.co.uk/article/103917-b ... -director/
Das wäre schon eine sehr kuriose Wahl, aber er ist wohl so ein "Handwerker" wie sich das viele hier wünschen.
„Wenn die Bondreihe eines gezeigt hat, dann dass man vorher nie weiss, was bei einem bestimmten Regisseur rauskommt. Dabei ist es erstmal egal, ob das ein "begabter Handwerker" oder ein "Prestige-Regisseur" ist. Und auch wenn ein Regisseur bereits einen Bond gedreht hat, kann man trotzdem noch positive oder negative Überraschungen erleben.“
Zu dem von mir gesagten stehe ich und es freut mich, dass du dir meine Worte zu eigen machst. :D
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Regie & Stil

2173
Das ist eine mögliche Sichtweise. ;)

Ich wollte aber eher auf deine "Überraschung" bez. des Engagements eines "Handwerkers" mit deinen eigenen Worten reagieren.
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."