Euer Favorit unter seinen Filmen?

Amores Perros (Keine Stimmen)
Powder Keg von The Hire (Keine Stimmen)
21 Gramm (21 Grams) (Keine Stimmen)
Babel (Keine Stimmen)
Biutiful (Keine Stimmen)
Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (67%)
The Revenant
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (33%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 9

Re: Alejandro González Iñárritu

226
Mr.Chrismas Jones hat geschrieben:
Das was Terrence Malick macht: Filme wo überhaupt nichts passiert, sondern der Schwerpunkt nur auf die Bilder und Umgebung gesetzt wird und die Charaktere und Story einem total egal sind.
Mir sind die z.B. nicht egal, ganz im Gegenteil. Und in Tree of Life passiert mehr als in den vielen anderen Filmen. Sonst würde der natürlich mir auch keinen Spaß machen.

Re: Alejandro González Iñárritu

227
danielcc hat geschrieben:Warum setzt man eine stark stilisierte Inszenierung ein wenn man eine Geschichte über den Kampf Mensch mit Natur erzählen will ?
Die einfachste Antwort wäre schon die Gegenfrage "warum nicht?". Warum nicht andere Bilder finden als üblich?

Momentan denke ich das der Film auch weniger von dem Kampf des Menschen mit der Natur als positive Ausdauerleistung erzählt, sondern von der Zerstörung der Natur durch die fortschreitende Zivilisation, von der Unfähigkeit der meisten Weißen mit ihr zu leben, und von dem Verlust der Identität der Indianer. Und genau dafür machen dann auch die Rückblenden und die Traumbilder sehr viel Sinn. Denn wenn man nach einem Schlüssel für den Film sucht muß man natürlich da anfangen wo er Film von der Norm abweicht, wo er einen Erzählüberschuss produziert, also Bilder die die vordergründige Handlung nicht unbedingt benötigt.

Und dann finde ich den Film jetzt auch nicht so übermäßig stilisiert, zumindest nicht nach einmaligem Ansehen.

Interessant ist auch daß Einige, die den Film nicht so gelungen fanden, dann später feststellten daß sie der Film trotzdem nicht losgelassen hätte, sie sich noch Tage danach in Gedanken mit dem Film auseinandergesetzt hätten. Meist ein Zeichen dafür daß da mehr ist als es auf den ersten Blick scheint.

Die Charaktere fand ich jetzt beim ersten Anschauen auch nicht allzu aufregend, und dem Schlußkonflikt Leo/Hardy stand ich sehr gleichgültig gegenüber, aber das kann sich bei einem 2. Ansehen unter Umständen total ändern. Muß aber nicht.

Re: Alejandro González Iñárritu

228
danielcc hat geschrieben:Warum setzt man eine stark stilisierte Inszenierung ein wenn man eine Geschichte über den Kampf Mensch mit Natur erzählen will ?
Weil es doch genau darum geht. Interpretationsansätze habe ich übrigens in meinem Review genug geliefert (und Maibaum hat die ja jetzt auch fast alle wiederholt). Ich halte The Revenant auch nicht für ein Meisterwerk, aber es war ein sehr unterhaltsamer Film, der natürlich seine Probleme darin hat, dass ein Mitfiebern mit Glass durch die distanzierte Erzählweise unmöglich gemacht wird, aber dafür hat man auf der Metaebene sehr vieles, was eh interessanter ist als der lahme Hauptplot, und womit man sich beschäftigen kann. Ich gebe euch Recht, dass Glass zu viele zu krasse Situationen überlebt, grundsätzlich ist es aber schon richtig, ihm solche Szenen zuzugestehen, denn genau DAS will der Film eigentlich erzählen, es geht nicht um Glass, seinen Rivalen oder diesen Überlebenskampf, dass ist Beilage. Und natürlich muss die Inszenierung stark stilisiert sein, denn nach The Revenant ist der Mensch ein Fremdkörper in der Natur (oder meinetwegen die Natur ein Fremdkörper in einem zivilisatorischem Miteinander), also muss da ein großer Verfremdungseffekt auftauchen.

Ganz ehrlich: Aus inszenatorischer Sicht macht The Revenant da nur sehr wenig falsch. Was er falsch macht, ist der Hang zur Übertreibung, die Ausdehnung irrelevanter Main-Plot-Elemente (die ganzen Szenen mit Hardy sind hart am mäandern und überflüssig wie ein Kropf, da die zentrale Geschichte ja eh nicht sonderlich gewichtig ist) und die relativ platte Symbolik, die in den surrealistischen Momenten eingebaut ist. Wenn man sowas macht, dann muss da mehr dahinterstecken.
https://filmduelle.de/
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Re: Alejandro González Iñárritu

229
Maibaum hat geschrieben:
Mr.Chrismas Jones hat geschrieben:
Das was Terrence Malick macht: Filme wo überhaupt nichts passiert, sondern der Schwerpunkt nur auf die Bilder und Umgebung gesetzt wird und die Charaktere und Story einem total egal sind.
Mir sind die z.B. nicht egal, ganz im Gegenteil. Und in Tree of Life passiert mehr als in den vielen anderen Filmen. Sonst würde der natürlich mir auch keinen Spaß machen.
Tree of Life ist für mich die größte Scheiße die es gibt. Da fand ich sogar Trashfilme wie "Titanic 2" besser, der war wenigstens noch so halbwegs unterhaltsam und hatte so was wie eine Story.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."

Re: Alejandro González Iñárritu

232
Casino Hille hat geschrieben:aber dafür hat man auf der Metaebene sehr vieles, was eh interessanter ist als der lahme Hauptplot, und womit man sich beschäftigen kann.
Mag durchaus sein, aber mich hat auch der "lahme Hauptplot", also die Rachestory gegen Hardys Fitzgerald, in seiner Erzählweise absolut gefesselt. Es gibt also durchaus auch die Möglichkeit, The Revenant auf der einfachsten Ebene vollends zu geniessen.

Maibaum, wo siehst du den Film ungefähr auf einer Zehn Punkte Skala?
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Re: Alejandro González Iñárritu

233
Ja, natürlich gibt es die Möglichkeit (und man kann The Revenant durchaus anrechnen, diese offen zu halten, muss aber nicht und tu ich ganz persönlich dann auch eher nicht), die Beschreibung "lahm" war dann auch eine rein subjektive Äußerung meinerseits auf den Film und (wie im Review dargelegt) ist diese auch mein Hauptproblem mit The Revenant, den ich viel besser genießen könnte, wenn er seine Mainstory entweder stärker in den Vordergrund stellen (so das sie zum wirklich zentralem Element wird) oder noch viel intensiver rausstreichen würde, damit der Rest noch besser zur Geltung kommen kann. Dieser Widerstand zwischen Fisch und Fleisch, der bei anderen Filmen sehr reizvoll sein kann, offenbart hier für mich dramaturgisch eklatante Störungen.
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Re: Alejandro González Iñárritu

235
Mr.Chrismas Jones hat geschrieben: Tree of Life ist für mich die größte Scheiße die es gibt. Da fand ich sogar Trashfilme wie "Titanic 2" besser, der war wenigstens noch so halbwegs unterhaltsam und hatte so was wie eine Story.
Und für mich die totale Faszination, ein faszinierender Bilderrausch. Beim 2. Ansehen auch erst so richtig faszinierend.

Re: Alejandro González Iñárritu

236
Maibaum hat geschrieben:
Mr.Chrismas Jones hat geschrieben: Tree of Life ist für mich die größte Scheiße die es gibt. Da fand ich sogar Trashfilme wie "Titanic 2" besser, der war wenigstens noch so halbwegs unterhaltsam und hatte so was wie eine Story.
Und für mich die totale Faszination, ein faszinierender Bilderrausch. Beim 2. Ansehen auch erst so richtig faszinierend.
Ich konnte ihn noch nicht mal zu ende sehen. Was für ein Schrott!!! :x
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."

Re: Alejandro González Iñárritu

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Mr.Chrismas Jones hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:
Mr.Chrismas Jones hat geschrieben: Tree of Life ist für mich die größte Scheiße die es gibt. Da fand ich sogar Trashfilme wie "Titanic 2" besser, der war wenigstens noch so halbwegs unterhaltsam und hatte so was wie eine Story.
Und für mich die totale Faszination, ein faszinierender Bilderrausch. Beim 2. Ansehen auch erst so richtig faszinierend.
Ich konnte ihn noch nicht mal zu ende sehen. Was für ein Schrott!!! :x
Tja, und trotzdem jetzt schon ein moderner Klassiker ...