Re: Nachrichten Thread (Politik, Doku, Wissen)

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Wie steht ihr eigentlich zum Fall um "Harvey Weinstein" ? Was sagt ihr zum aufgedeckten Skandal, der unaufhaltsam seine Kreise zieht und immer weitere Enthüllungen zu bieten hat ?

Aus meiner Sicht ist das natürlich schockierend und ist meines Erachtens "vermutlich" auch nur einer von vielen "noch unaufgeklärten" Skandalen über sexuelle Belästigungen von Frauen im Hollywoodzirkus und ein Indiiz für einen gelebten und praktizierten Sexismus, für den jetzt ein Harvey Weinstein als Mit- und Haupttäter nun stellvertretend büßen muss. Nicht nur, dass er aus der "The Weinstein Company" und der "Academy of Motion Pictures Arts and Sciences" geflogen ist, er hat dem Ansehen von Hollywood und auch nachhaltig dem Namen "Weinstein" geschadet - Und dafür wird vermutlich auch künftig "The Weinstein Company" und diverse Unterfirmen dieses Produktionsgiganten aus dem Markt Hollywoods ausscheiden. - Natürlich wird man sich die Frage stellen, warum man diese Sache so lange gedeckt hat (und wer !), aber dass es irgendwann mal öffentlich gemacht ist, ist klar gewesen.

So wie ich die Sache sehe und Hollywood beurteilen kann, wird man in spätestens 10 Jahren ein Drehbuch auf dem Tisch haben, der sich in Form eines Biopic-Drama-Thrillers mit diesem Thema auseinandersetzt und auch so als großen Film vermarkten wird. Ob so etwas dann als Denkmal/Abrechnung für Weinstein oder auch als Faustschlag ins Gesicht der "Opfer" sehen wird - will ich hier noch nicht beurteilen.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Nachrichten Thread (Politik, Doku, Wissen)

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So sehr ich die Kritik an der AfD auch teile und demnach auch nachvollziehen kann, so frage ich mich doch, ob diese Art der Kritik eine angemessene Antwort ist. Die AfD spricht von "Kartellparteien", auf der anderen Seite sind die etablierten Parteien geradezu geschlossen gegen die AfD. Das bestätigt dann aber auch, nennen wir es mal die Vorurteile der AfD-Anhänger gegenüber den etablierten Parteien.
Aber ich habe auch keine angemessene Antwort darauf. Joachim Herrmann hat das mal gut auf den Punkt gebracht: Ständig geht es darum, die AfD zu kritisieren. Das ist angebracht, keine Frage, aber wenn darunter letztendlich die AfD profitiert, ist das schon etwas komisch. Andererseits kann man vieles nicht einfach so stehen lassen.

Ich bin da auch etwas Zwiespalten: Ich lehne eine Dämonisierung der AfD ab, man sollte sich trotzdem damit auseinandersetzen und die Ängste der Menschen nicht übersehen. Aber wenn ich darauf hinweise kann man das auch anders deuten.

PS: Ich bin überrascht über das gute Abschneiden der SPD in Niedersachsen. Tatsache ist, ob man es glaubt oder nicht, in der Vergangenheit stand ich tatsächlich der SPD nahe. Das hat sich geändert, vor allem aufgrund der aktuellen niedersächsischen Landesregierung.

Re: Nachrichten Thread (Politik, Doku, Wissen)

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Henrik hat geschrieben:So sehr ich die Kritik an der AfD auch teile und demnach auch nachvollziehen kann, so frage ich mich doch, ob diese Art der Kritik eine angemessene Antwort ist. Die AfD spricht von "Kartellparteien", auf der anderen Seite sind die etablierten Parteien geradezu geschlossen gegen die AfD. Das bestätigt dann aber auch, nennen wir es mal die Vorurteile der AfD-Anhänger gegenüber den etablierten Parteien.
Wäre es dir lieber, wir hätten "österreichische Verhältnisse" und die AfD wäre ein natürlicher Koalitionspartner für Union und SPD?
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Nachrichten Thread (Politik, Doku, Wissen)

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Samedi hat geschrieben:Bei der AfD ist das eben so eine Sache...
Na, offenbar ist der Herr von der FDP ja nicht in der Lage, sich wie ein Erwachsener zu benehmen. Für mich ein Eigentor. Gerade wenn die AfD sich despektierlich anderen Parteien gegenüber verhält, müssen die restlichen Parteien diesem Trend Seriösität und Disziplin entgegen setzen. Mit solchen "Witzeleien" macht man die derzeitige Diskussionskultur nur schlimmer und das ist nichts, was man unterstützen sollte. Unsachliche Behauptungen und Brüll-Attacken ohne Substanz sollte die FDP lieber der AfD überlassen.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Nachrichten Thread (Politik, Doku, Wissen)

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Casino Hille hat geschrieben:Na, offenbar ist der Herr von der FDP ja nicht in der Lage, sich wie ein Erwachsener zu benehmen. Für mich ein Eigentor. Gerade wenn die AfD sich despektierlich anderen Parteien gegenüber verhält, müssen die restlichen Parteien diesem Trend Seriösität und Disziplin entgegen setzen. Mit solchen "Witzeleien" macht man die derzeitige Diskussionskultur nur schlimmer und das ist nichts, was man unterstützen sollte. Unsachliche Behauptungen und Brüll-Attacken ohne Substanz sollte die FDP lieber der AfD überlassen.
So sehe ich das auch. Deshalb habe ich bei solchen Diskussionen auch immer ein leicht schlechtes Gewissen. Eine Beteiligung an einer solchen Diskussion kann als das Gegenteil gedeutet werden.

Re: Nachrichten Thread (Politik, Doku, Wissen)

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Einerseits bemühe ich mich zwar darum, auf einen vernünftigen Dialog hinzuweisen. Von Pauschalverurteilungen als 'Nazis' oder ähnlichem halte ich nichts, womit man sich quasi einem sachlichen Dialog komplett verweigert (sollte klar sein, wem das hilft). Ähnlich verhält es sich auch mit den von Hille kritisierten Punkten. Das Problem dabei ist nur, dass es einigen offenbar ungeheure Freude bereitet, die AfD zu verunglimpfen wo es nur geht. Der Hinweis darauf, dass das eher kontraproduktiv ist, wird zum Teil aber auch als Symphatiebekundung verstanden, weshalb man es auch nicht befolgen müsste.
Das 'Beste' (hängt natürlich von der Perspektive ab) wäre es meiner Meinung nach, wenn das Thema quasi gar nicht mehr besonders betrachtet wird. Es ist doch folgendermaßen: Die AfD ist eindeutig sehr rechtspopulistisch und mehr und offenbar auch stolz darauf (weil man so auf sich aufmerksam machen kann). Wie wäre es stattdessen, wenn man das Verhalten als ganz normal betrachten würde? Eine Anti-Establishment-Politik würde so wesentlich schlechter funktionieren. Wen sich jemand von den etablierten Parteien nicht betrachtet, ausgegrenzt fühlt, dann wählt er unter Umständen die AfD. Nur wird die AfD ja gerade von den etablierten Parteien ausgegrenzt, bestätigt den Wähler also in allen (Vor-)Urteilen. Und trotz Zustimmung bei einigen (oder auch vielen) Wählern findet sie wohl auch die meisten Anfeindungen. Ich weiss, dass ich mich hier gewissermaßen auf dünnes Eis begebe, das ist wohl keine verbreitete Meinung. Trotzdem ist es nicht verkehrt, darüber nachzudenken.