Re: Der beste Sean Connery-Bondfilm
Verfasst: 23. September 2018 10:47
Gut nachvollziehbarer Beitrag insgesamt. Hier sehe ich die Sache aber anders. Das Problem für die scheinbare Lustlosigkeit bei Connery ist vermutlich die Lustlosigkeit Bonds, da dieser durch das Drehbuch viel weniger von den besonderen Bondliner bekommt, als noch in TB (oder zT auch in GF). Kurz, das Problem ist nicht Connery, sondern das Drehbuch.craigistheman hat geschrieben: 22. September 2018 20:17 YOLT - Connery zeigt sich über weite Teile des Filmes sehr, fast schon zu routiniert, es fehlt der Funke, die Magie. Natürlich kann er trotzdem in der Rolle überzeugen, beweisen muss er nichts mehr. Die Entstehungsgeschichte des Filmes und Streitigkeiten zwischen ihm und den Produzenten könnten einige Aspekte seiner Performance rechtfertigen, trotzdem dürfte man allgemein nach den sehr starken GF und TB etwas mehr Motivation erwartet haben.
Auch immer schön, diese informativen Beiträge zu lesen. Aus künstlerischer Sicht kann man Connerys Rückkehr für DAF kritisieren, aber wirtschaftlich hat anscheinend kein Weg an ihm vorbeigeführt.AnatolGogol hat geschrieben: 23. September 2018 08:16Roger Moore war ab 1970 vertraglich bei Lew Grade für The Persuaders gebunden, weshalb er für DAF nicht in Frage kam (Guy Hamilton erwähnte, dass man mit Moore liebäugelte, dies aber wegen seiner vertraglichen Situation fallen lassen musste). Lazenbys endgültige Demission erfolgte Anfang 1970, die Suche nach einem Nachfolger zog sich bis Anfang 71 hin, als man sich zwischenzeitlich auf Gavin einschoss. Ich persönlich denke, dass ein DAF ohne Connery wirtschaftlich nicht funktioniert hätte, da der Film hauptsächlich auch wegen der Rückkehr des Schotten beim Publikum zum Renner wurde. Möglicherweise hätte das mit einem echten Star wie Moore auch funktionieren können, nicht zuletzt wegen der Neugierde, wie sich ein beliebter und bekannter Darsteller in der durch Connery geprägten Rolle schlägt. Meiner Meinung nach hätte alles andere aber nicht funktioniert, die von den Produzenten favorisierte Lösung mit Gavin würde ich keine besseren Aussichten an der Kinokasse zugestehen wollen als OHMSS, da trotz Gavins interessanter Vita er zu diesem Zeitpunkt längst keine bekannte Größe für das breite Publikum mehr war und auch vom Typ her kein charismatisches Zugpferd a la Connery (oder Moore). Von daher denke ich, dass Connery genau der richtige Mann für den DAF-Job war und David Pickers Intervention (viel) schlimmeres verhindert hat. Alternativ hätte man das schlingernde Schiff wohl nur mit einem richtig großen Namen a la Burton wieder auf Kurs bringen können (was sich allerdings kaum mit Saltzmans und Broccolis Gagenvorstellungen hätte vereinen lassen - wobei das aber letztlich ja bei Connery 71 dank grosszügiger Mithilfe von UA kein unüberwindbares Hindernis darstellte). Ein weiterer relativer Fehlschlag hätte den bereits angedachten Umstieg ins Fernsehen möglicherweise beschleunigt und der Kinoserie zumindest ein zeitweiliges Aus bescheren können.craigistheman hat geschrieben: 22. September 2018 20:17 Nach Lazenbys Abgang wäre es tatsächlich besser gewesen einen anderen Darsteller zu beschäftigen, am besten gleich Roger Moore.
In 2020 we trust.Henrik hat geschrieben: 23. September 2018 09:40 Übrigens lustig, dass man Moore fallen gelassen hat, weil er 1971 keine Zeit hatte. Heute bekommt man nicht mal mehr einen Film nach vier Jahren hin![]()