Casino Hille hat geschrieben:Invincible1958 hat geschrieben:Je mehr Filme man gesehen hat, je mehr man sich mit der ganzen Kunst des Geschichtenerzählens auseinandergesetzt hat, desto höher werden die eigenen Ansprüche an einen Film
Aber das liegt wohl mehr am allgemeinen Reifeprozess, als an der Beschäftigung im Film und Theatergeschäft.
Zum Teil ja.
Aber wer sich nicht wirklich fürs Filmemachen interessiert und sich nur vom TV berieseln lässt, der findet auch ARD-Schmonzetten wie "Traumhotel" oder das ZDF-Traumschiff spannend.
Das hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit dem Kulturanspruch, den man im Laufe des Lebens entwickelt oder eben nicht.
Nicht jeder 30-jährige hat in den Jahren von 18 bis 30 zahlreiche Filmklassiker nachgeholt und sich mit dem US-Independent-Kino beschäftigt oder dem Film Noir oder dem Neuen Deutschen Film um Fassbinder etc.
Genauso ist nicht jeder Mensch gleichviel belesen, und kann über Literaturgeschichte diskutieren.
Und nicht jeder kann einen Rothko von einem Picasso unterscheiden.
Das hängt damit zusammen, ob man die Künste und die Kultur eben als interessant und wichtig betrachtet, oder einfach nur als "Unterhaltung für nebenbei".
Ich kenne Leute, die haben noch nie einen Film gesehen, der älter ist als ihr eigenes Geburtsjahr. Die gucken auch nur etwas Neues, und wenn es ein halbes Jahr alt ist, dann ist es alt und nicht mehr interessant.