Funksoulbrother hat geschrieben:Ich "hasse" den Film "Sin City" - und zwar mit Leidenschaft -, muss ihm aber seine technische Perfektion, durchaus kompetente Schauspielerleistungen und eine wohl konsequente Umsetzung von Frank Millers Vorlage (die ich ebenfalls nicht mag, und da liegt auch sicher der Hauptgrund meiner Abneigung) attestieren, sodass ich ihn mit 3 von 10 Punkten bewerte.
Nichts für ungut aber das geht mir verdächtig in diese Richtung der "Pseudo-Objektivierung" die ich so gar nicht mag. Dieses denken, die Qualität eines Films lasse sich unabhängig vom persönlichen Spassempfinden messen. Ganz schlimm ein paar Leute aus meinem Umfeld, die dann so glorreiche Sachen vom Stapel lassen wie "Harry Potter 3 ist der beste Teil der Reihe, aber ich mag Teil 4 lieber". Oder anders gesagt: wenn ich einen Film leidenschaftlich hasse wieso sollte ich ihm dann für gewisse Aspekte Respekt zollen, wenn er mir trotz dieser Aspekte offensichtlich keinen Spass macht? Ist für mich ein Widerspruch.
Funksoulbrother hat geschrieben:Ich wollte bewusst etwas polemisch fragen, weil es einfach ein seltsames Gefühl ist, z. B. "House of Cards" zu schauen, wenn man weiß, dass Kevin Spacey Minderjährige mutmaßlich sexuell belästigt hat. Noch unangenehmer, wenn sich diese Anschuldigungen als Wahrheit bestätigen sollten.
Ich hätte da überhaupt kein komisches Gefühl, ohne die mediale Überpräsenz solcher Sachen wüsste ich wahrscheinlich gar nichts davon und für einen Filmgenuss kann mir das reichlich egal sein. Das sind Vergehen, die mich in keiner Weise tangieren wenn ich einen Film mit der Beteiligung eines solchen Künstlers schaue. Wenn was ist, dann sollen das der Betroffene und die Polizei/Justiz dort drüben regeln. Ich halte es da wie Vodka und Anatol, insofern dass es theoretisch Grenzen gibt, Überschreitungen ebendieser sind mir aber bisher kaum bekannt.
Übrigens schaue ich ja auch nicht einfach keine alten Filme mehr, weil das Geschlechterrollenverständnis damals aus heutiger Sicht sexistisch war.
Die Forenspeicherplatzverschwendung unseres allerseits "beliebten" Provokateurs, der sich mal wieder dümmer gestellt hat als nötig um Aufmerksamkeit zu kriegen, habe ich aus Ordnungsgründen entfernt.