Für 8/10 ist er mir wissenschaftlich ab der Hälfte zu abstrus und gerade die emotionale Karte spielt Nolan imo wenig überzeugend aus. Zwar packt er eine Unmenge solcher Szenen rein, leider packen die dann wiederum nicht den Zuschauer. Diese typische Nolan-Schwäche wird hier sogar noch deutlicher, weil er es so angestrengt versucht.Maibaum hat geschrieben:Vor Wochen schon.
Er war weitaus besser als befürchtet.
Visuell sein schönster Film der sich dem erwarteten Bilderbombast total verweigert (auch die Musik war insgesamt weniger pompös als erwartet), und auch die Szenen im All genau so zurückhaltend schön filmt wie den wunderschönen Anfang. Und im Gegensatz zu fast all seinen vorheigen Filmen gelingen ihm hier lebendige Charaktere, wobei es natürlich auch hilft daß es auch schauspielerisch meist vom Feinsten ist. Die Geschichte besitzt eine gewisse Komplexität, und ich denke da wird sich noch so einiges entschlüsseln lassen für die dei Spaß haben sich damit auseinanderzusetzen.
Die Schwächen sind allerdings auch nicht zu ignorieren. Manchmal drückt er schon auf die Tränendrüse, und überschreitet dabei die Grenze zwischen Emotionen die man zulassen darf oder muß, und der offensiven Manipulation des Zuschauers. Wobei die Schauspieler das auch hier wieder meist abfedern.
Tja, und dann sind da doch entschieden zu viele Dialoge die die Handlung erklären, das ist schade. Da sollte er einfach mal dem Zuschauer mehr zutrauen, und auch mal riskieren das etliche mit einem großen Hä? aus dem Kino stolpern.
Zu den inhaltlichen Aspekten kann ich noch nicht viel sagen, da müsste ich mich dann noch näher mit Befassen, zumal trotz der vielen Erklärungen noch einiges bleibt um die fantasie zu beschäftigen. Was macht zum Beispiel die Anne Hathaway Figur in der 2. Hälfte des Filmes? Sie scheint kaum noch eine Funktion zu haben, und warum ist sie immer noch alleine auf diesem Planeten? Wenn ich da keine befriedigende Antwort drauf finde , dann wäre da z.B. ein Negativpunkt.
Jedenfalls, Interstellar hat mir gut gefallen, es ist Nolans erwachsenster Film seit Memento, und momentan pegelt er sich erst einmal bei 8/10 ein. Ich gehe aber davon aus daß ein 2. Ansehen da noch mehr bringt.
Seine Erklärbär-Mentalität ist auch wieder einmal in voller Breitseite zu bewundern, was ebenfalls nervt. Für mich um Längen schlechter als "Dark Knight" (ich weiß, den magst du nicht), aber da ich seine sämtichen anderen Filme (Ausnahme "Inception" und "Memento") ohnehin für lediglich gehobenen Durchschnitt halte, ist "interstellar" schon ganz ok. Für mehr als (wohlwollende) 7/10 reicht es aber hier keinesfalls.