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von HCN007
Agent
iHaveCNit: Ghostbusters: Legacy (2021) – Jason Reitman - Sony Pictures
Deutscher Kinostart: 18.11.2021
gesehen am 18.11.2021 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 1 – Reihe 8, Platz 8 – 20:15 Uhr
Ivan Reitmans „Ghostbusters“, der auch von den Hauptdarstellern Dan Aykroyd und Harold Ramis geschrieben worden ist, hat sich zu einem Kultfilm entwickelt, den, dessen Fortsetzung und die Animationsserie ich noch ganz dunkel in Erinnerung hatte und mir vor allem die ersten beiden Filme Anfang der Woche noch einmal nachgeholt habe, damit ich für den neuesten Film einigermaßen vorbereitet gewesen bin. Ich weiß, dass es hart klingen mag, aber der Film aus 2016 mit unter anderem Kristen Wiig und Melissa McCarthy ist für mich eine etwas desaströse Angelegenheit, deren fast toxische, falsch verstandene Diversität, die einem auch immer wieder den Rachen reingeschoben worden ist und der relativ dümmliche Humor sehr viele Schritte in die falsche Richtung sind. Doch manchmal braucht es ein paar Schritte in die falsche Richtung, damit die nächsten Schritte in die richtige Richtung gegangen werden können. Und wie der Vater, so der Sohn denke ich mir in diesem Falle, denn Ivan Reitmans Sohn Jason, der damals noch seinem Vater über die Schulter geschaut hat, übernimmt bei dem aktuellen Film die Regie. „Passing the torch“ … könnte man an dieser Stelle sagen, denn sowohl bei Regie als auch dem Film wird die Fackel übergeben – und das großartig.
Von Geldsorgen geplagt ist für die alleinerziehende Mutter Callie der Todesfall ihres Vaters und das damit verbundene Erbe ein kleiner Hoffnungsschimmer, so dass sie mit ihren Kindern Phoebe und Trevor in eine Kleinstadt in Oklahoma fährt. Während sie das heruntergekommene und abgelegene Haus untersuchen und Anschluss in der Stadt finden, kommen sie dem Geheimnis von Callies Vater immer näher, genau wie dem Geheimnis eines ganz großen Spuks, der sich scheinbar in einer stillgelegten Mine abseits der Stadt abspielt.
Ich hatte bei dem Film und auch im Kino meinen Spaß. Die Stimmung im Saal war großartig, denn auch ein Teil sehr großer Ghostbusters-Fans mit unfassbar detailgenauer Kostümierung hat dazu beigetragen. Ein Ecto-1 war vor dem Kino ausgestellt und auch „Slimer“ und ein „Stay Tuft“ haben sich im Kinofoyer die Ehre gegeben. Gerade diese Fortsetzung und Fackelübergabe ist eine großartige Mischung, die die Location von der Großstadt New York diesmal in die ländliche Region Oklahomas verlegt, die sich für ein solches Abenteuer perfekt eignet, da die eingefangenen Bilder großartig sind und auch zeitgemäß anfühlen. Insgesamt fühlt sich die Inszenierung auch im Hinblick auf die Einbindung visueller Effekte, auch wenn diese trotz allem noch leicht comichaft künstlich wirken, von allen Ghostbusters-Filmen bisher am natürlichsten und rundesten an. Die Hauptcharaktere hier von der jungen McKenna Grace und Finn Wolfhard verkörpert machen die Sache großartig und auch die ganzen Nebencharaktere angefangen von Logan Kims „Podcast“ bishin zum von Paul Rudd verkörperten Lehrer Gary Grooberson runden das Ensemble des Films großartig ab und machen das Ganze zu einer runden Sache. Gerade wenn es um Fanservice und Nostalgie geht ist es natürlich immer wichtig, dass sich das Ganze nicht erzwungen, sondern natürlich anfühlt und hier ist das perfekt gelungen, bis zu einem Moment, bei dem man sogar ein wenig emotional mitgenommen werden kann. Der einzige kleine Wermutstropfen an dem ganzen Fanservice und der Nostalgie ist dann doch die Tatsache, dass man sich bei dem, was den letztendlichen Showdown ausmacht ein wenig mehr Varianz gegenüber dem Erstling hätte zutrauen dürfen. Gerne auch in einer weiteren Fortsetzung. „Ghostbusters Legacy“ bzw. „Afterlife“ im Original ist ein kleines Highlight des Filmjahres 2021.
„Ghostbusters: Legacy“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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