Ich kann deinen Ärger hier nachvollziehen, das ist praktisch die gleiche Situation wie seinerzeit bei JJ Binks, bei dem Lucas ja auch nach der massiven Ablehnung eingeknickt ist und ihn nur noch sporadisch in den Teilen 2 und 3 hat auflaufen lassen. Die persönlichen Angriffe gegen die Darstellerin sind natürlich auch völlig daneben.Casino Hille hat geschrieben: 24. August 2020 10:29 Die Darstellung von Rose hat mich wirklich geärgert. Ja, viele Fans mochten sie nach The Last Jedi nicht und das ist in Ordnung. Aber was auch passiert ist: Kelly Marie Tran (die Schauspielerin, die wenig für den Charakter von Rose kann) wurde im Netz von einer laut schreienden Minderheit aufs heftigste rassistisch angegangen – so sehr, dass sie ihre Social Media Kompetenz komplett beenden musste (übrigens nicht das erste Mal bei Star Wars Fans, die auch schon Jake Lloyd, Ahmed Best und Hayden Christensen die Pest an den Hals wünschten). Ihr dann nur diesen 90 sekündigen Alibi-Auftritt im neuen Film zu geben, hat ein unschönes Geschmäckle. Da hätte es andere Lösungen geben müssen.
Dennoch sehe ich diesen speziellen Fall etwas anders wie du, da ich die Rose-Figur komplett weggelassen hätte. Einer meiner Hauptkritikpunkte an den neuen SW-Filmen ist, dass es einfach zu viele Figuren gibt. Das hat zur Folge, dass dies zum einen zu Lasten der Hauptfiguren geht, die nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die ihnen eigentlich zugestanden werden sollte. Und zum anderen bleiben die kleineren Figuren blass und konturlos. Rose ist da ein gutes Beispiel, die in TLJ eigentlich nur dazu dient, dass Finn auch etwas zu tun hat (ähnlich wie zB die maskierte Tante in Epi 9 als figürlicher Sparringspartner für Poe). Und das ist dann schon kurios, weil einerseits Figuren wie Rose keine eigene charakterliche Markanz zugestanden wird, andererseits Figuren wie Finn aber ebenfalls darunter leiden, weil sie in diesen konstruierten Konstellationen auch nichts hinzugewinnen.
Und es gibt eine ganze Reihe Figuren in den neuen Filmen, die einfach nie wirklich zur Geltung kommen und sich profilieren können, ich denke da beispielsweise an Gleesons und Grants imperiale Offiziere, die GOT-Supertrupplerin, Landos mutmaßliche Tochter oder Derns Flottenkommandantin (oder was immer sie war). Da blieb bei mir praktisch nix hängen, die Figuren waren lediglich da und erfüllten im besten Fall eine dramaturgische Funktion, konnten sich darüberhinaus aber nie eine wie auch immer geartete Eigenständigkeit erwerben. Ich halte diese Figureninflation für einen echten Makel, hier waren die alten Filme deutlich kompakter, da man außer den 5-6 Kernfiguren nie anderen Charakteren groß Aufmerksamkeit schenkte (und wenn doch, dann waren es solche Larger-than-Life-Charaktere wie Chewie, Boba Fett oder Jabba, die bereits kraft ihrer Erscheinung für figürliche Markanz sorgten und die im Gegensatz zu den angeführten neuen Figuren auch weitgehend dialoglos blieben). In der neuen Trilogie hat man Rey, Finn, Poe, Ben, zumeist 2 der 3 Hauptfiguren der alten Trilogie und darüber hinaus pro Film mindestens nochmal 3-4 weitere Figuren der zuvor angeführten und kritisierten Sorte (und dabei habe ich die Droiden noch nicht mal mitgerechnet). Also fast das doppelte und das kann auch mit der längeren Laufzeit der neuen Filme (die eh gefühlt nicht für zusätzliche Charakterentwicklung genutzt wird) nicht aufgefangen werden. Ich hätte mir daher gewünscht, dass man die vier Haupt-Figuren noch mehr ins Zentrum gestellt und die diversen zum Teil auch recht prominent besetzten kleineren Figuren weitgehend weggelassen hätte (wobei ich gerade merke, dass ich mir genau das auch bei den letzten beiden Bondfilmen gewünscht hätte).