Casino Hille hat geschrieben:Interessant, dass du dir die erste Frage überhaupt gestellt hast.
Sybok ist ein fanatischer Fundamentalist, er ist ganz ehrlich und aufrichtig von seiner Sache überzeugt und ist auch überzeugt davon, dass alle anderen, die dieselbe Erleuchtung erfahren wie er, sich seiner Sache anschließen würden. Dementsprechend will er in dem Sinne Kirk und den anderen beiden gar nichts böses, sondern ihnen klar machen, dass er kein Antagonist ist und sie für seine Sache begeistern, auch weil er nichts persönlich gegen sie hat. Dass die Crew ihm hilft, kann man sicherlich darauf zurückführen, dass in ihrem Zustand Syboks Anliegen wie das einzig richtige scheint und sie Kirk und die anderen davon überzeugen wollen, dass Sybok eigentlich gar nichts böses will.
Da steige ich nicht ganz durch. Du sagtest doch, es wäre nur eine "temporäre" Heilung. Ein so intellektueller Mensch (pardon Vulkanier) wie Sybok ist sich dessen fraglos bewusst, also dass es nur ein Mittel zum Zweck ist. Dann verstehe ich nicht, warum es ihm so wichtig ist das Trio zu "heilen". Er weiss ja eh, dass es nicht von Dauer sein wird (bis sein Hokus Pokus vorbei ist oder sie Gott gefunden haben), warum also der Aufwand?
danielcc hat geschrieben:
Da wird das kleinste Haar in einer Suppe erwähnt, während man beim allseits akzeptierten "Meisterwerk" Teil 2 nicht mal nach Haaren sucht bzw. nicht mal die Suppe sehen will.
Aber doch nur, weil es Spass macht so ins Detail zu gehen. Die Kritikpunkte sind doch im wesentlichen keine Detailaspekte, sondern gravierende Sachen wie Dramaturgie, uneinheitlicher Stil, schwache Effekte, enttäuschendes Finale.
danielcc hat geschrieben: Was bietet denn Khan? Warum hinterfragt niemand, dass sich die ganze Übermenschlichkeit (überlegene Intelligenz!!!) einzig und allein in körperlicher Stärke und dem primitivsten Gedanken "Rache" äußert?
Der Aspekt mit dem zweidimensionalen Denken finde ich auch eine der wenigen Schwächen des Drehbuchs. Aber auch hier gilt: ST II ist so gut wegen der wesentlichen Elemente, kleinere kosmetische Fehler fallen da nicht ins Gewicht. Ein Diskussion, warum ein angeblich so intelligenter Charakter wie Khan sich so emotional verhält und dadurch so "dumm" wäre aber durchaus interssant.
danielcc hat geschrieben:
Sehe grade Hilles Erklärung zu Syboks Motivation. Genauso ist es! Sehr gut geschrieben und zeigt, wie top aktuell dieser Film auch grade heute wieder wäre.
Das gleiche kann man wohl über den IS sagen. Die meinen alle, dass sie das einzig richtige tun, und das Ziel muss es sein, ungläubige zu überzeugen, ihnen die Augen zu öffnen, oder zu töten - auf ihrem Weg zu Gott.
Wie schon in einem früheren Post gesagt, die großen Motive und Gedankengänge sind nicht mein Kritikpunkt, die finde ich auch gut. Es sind die erwähnten handwerklichen Probleme, die den Film ins Mittelmaß ziehen.
danielcc hat geschrieben:Danke Hille.
Ich finds schade. Der FIlm der durch und durch Star Trek ist und sich nicht scheut wirkliche Sci Fi zu sein, wird so stark kritisiert weil man Logik und Schlüssigkeit vermisst.
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Wie gesagt sind das nicht die Hauptkritikpunkte. Noch einmal: es sind die handwerklichen Probleme, die den FIlm nicht besser sein lassen, nicht der philosophische Ansatz (der in seiner Umsetzung aber auch nicht ohne Fehl und Tadel ist). Aber eine Star Trek-gerechte Grundthematik allen ist ja auch noch kein Freifahrtschein bzw. gleicht alle vorhandenen Schwächen per se aus.
Casino Hille hat geschrieben:Das fand ich auch immer merkwürdig. Gerade im Kontrast zu Teil 4, der am ehesten einer Veralberung der Figuren nahekommt
wo veralbert IV denn seine Figuren? Es ist doch ein Riesenunterschied, ob man über die Anpassungsschwierigkeiten einer Expedition aus der Zukunft lacht oder über die Figuren selbst, weil sei out-of-charcter-Clownereien absolvieren müssen.