Elektra King, warum musste sie sterben?

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"Du kannst keine Frau töten die du geliebt hast."
Bond eilt ihr nach, die Treppe hinauf.
Schließlich oben angekommen, sieht er Elekra sich selbstsicher auf einem Bett räkeln. Er ziehlt auf sie.
"Du kannst mich nicht töten!", sagt sie und lacht im frech ins Gesicht. Mit wutverzerrtem Gesicht drückt Bond ab. "Ich treffe immer!"
Bond merkt nicht dass M hinter ihm steht und die Szene beobachtet hat. Sie sieht wie er sich fast zärtlich über die tote Elektra beugt und ihr mit seiner Hand sanft über die Wange streicht.

War es richtig Elektra zu erschießen? Natürlich sie hatte es verdient, und hat Bond ständig provoziert, aber hatte Bond in diesem Fall das Recht von seiner Lizenz gebrauch zu machen?
Man könnte so agumentieren, dass dies notwendig war um Bond ständigen Konflikt mit sich selbst zu verdeutlichen. Durch diese Szene wird gezeigt, was für Probleme sich in solch einem Job auftun. Es ist eine Hilfe um den Charakter James Bond wirklich zu verstehen und zu begreifen wie stark er sein muss um zu entscheiden was er zu tun hat. Auch die Sanftheit, mit der er die tote Elektra berührt, zeugt von seinem inneren Konflikt.

Andererseits hat Bond aber auch eine gewisse Vorbildfunktion. Genau genommen bestand in diesem Fall kein Grund zu töten. Es hätte sicher gereicht sie in Gewarsam zu nehmen.


Meiner Meinung hat er nicht unbedingt das richtige getan, aber es war wichtig um seine Rolle zu definieren und wenigstens ein bisschen von seinem Inneren zu zeigen, so wie es in Ian Flemmings büchern gemacht wird, im Film aber viel zu selten

Ich bin sehr gespannt über eure Meinung.
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Also ich nehme an Bond wollte halt keine Schwäche zeigen! Schon gar nicht vor einer Frau, die ihn bis auf's Blut provoziert, hinterhältig und falsch ist und sogar versuchte ihn qualvoll zu töten. Sie hat ja auch einen "Freund" auf dem Gewissen. Und das ist ja bekantlich Sukovsky. Ausserdem: Kam jeh ein Schurke, den Bond gestellt hat lebend davon? Abgesehen mal von Blofeld!
Obwohl ich es nicht schön finde, dass eine meiner Lieblingsschauspielerinnen so einen Abgang in einem Film hat. :?
Aber man kann das ja genau so sehn wie mit der Szene in TSWLM, auf dem dach von dem Haus in Kairo, wo Fekesch (oder so ähnlich) an der Dachkante steht, droht runterzufallen und sich noch an Bond's Kravatte festhält. Bond will da ja Infos von ihm, die er auch bekommt, ihn dann aber runterstößt anstatt zu retten und in Gewahrsam zu nehmen. Warum :?: :!: :?:
I'am the man with the golden gun! And I shoot everyone! ;-)
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Francisco(Jay) Scaramanga hat geschrieben:
Aber man kann das ja genau so sehn wie mit der Szene in TSWLM, auf dem dach von dem Haus in Kairo, wo Fekesch (oder so ähnlich) an der Dachkante steht, droht runterzufallen und sich noch an Bond's Kravatte festhält. Bond will da ja Infos von ihm, die er auch bekommt, ihn dann aber runterstößt anstatt zu retten und in Gewahrsam zu nehmen. Warum :?: :!: :?:
Eins vorweg: Der hieß Sandor.
Da hast du Recht, ich sehe da auch keinen Grund. Noch undeutlicher finde ich aber die Szene in DN, in der Bond Dent fragt, für wen er arbeitet. Er sprciht den Satz nicht zuende, nimmt die Waffe und schießt---leer. Bond erschießt ihn. Warum? Er hätte ihn doch noch einmal fragen können, oder?
Honey hat geschrieben:"Du kannst keine Frau töten die du geliebt hast."
Oscar Wilde hat einmal gesagt: "Wir töten das, was wir lieben."

Nr.4
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Zuerst möchte ich einmal sagen, dass ich diese Szene oben im Turm eine der stärksten in einem Bondfilm finde. Bond steht vor einer schweren Entscheidung. Diese Frau, die vor ihm steht, hat er einmal geliebt. Und nun? Nun ist sie für Bond die Fieseste und Hinterhältigste. Sie hat versucht Bond umzubringen und, noch schlimmer, Bond hat sich in ihr getäuscht. Welch eine Schande für einen Mann wie James Bond! Da beruht auch der Hass des Egoismuses in sich.
Doch wahrscheinlich war der Mord im Bruchteil einer Sekunde entschieden. Wenn ich mich recht erinnere, fordert Bond Elektra da auf, Renard zurückzurufen. Sie reagiert nicht, wiederholt nur, dass Bond nie eine Frau umbringen könnte. Provokation pur. Er schreit sie an. Jetzt ist schon ein Damm gebrochen. Das war das erste Mal, dass Bond eine Frau so anschreit. Sie nimmt das Funkgerät... und befiehlt Renard, dass er tauchen soll. Dann ist's zum Bond geschehen. Er drückt ab. Der Körper fällt auf's Bett. Bond sieht seine Chefin, ihren Blick. Sofort bereut er seine Tat.

Doch wenn man sich so vorstellt: Wäre es besser gewesen, wenn Elektra überlebt hätte?
Zum Einen für Elektra: Elektra hätte wahrscheinlich lebenslänglich gekriegt. Sicher kein schönes Leben. Hat es Bond also für sie getan? Sozusagen Beihilfe am Suizid.
Zum Anderen für den Film: Eine lebende Elektra hätte wahrscheinlich ihrem Charakter (und somit dem ganzen Film) geschadet. Und so wurde auch viel mehr über den Charakter Bond's bekannt.

Also: Meine Antwort auf die Frage, ob Elektra wirklich sterben musste: Ja!
Grow up, 007°''!
“You know, James Bond’s mother is Swiss. That will make it all worthwhile.” Marc Forster

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Bond hat die Antwort in GE gegeben:

"Ich muß töten um am leben zu bleiben!"

Das hat er in Cuba am Strand gesagt, als er mit Natalya in den Sonnenuntergang schaute.

Bond mußte sich entscheiden: Der Auftrag oder Elektra.....Und er hat sich entschieden. Ich glaube es war richtig. Die Frau war, egal ob Stockholm-Syndrom oder nicht, von Renard total besessen....Sie hätte bestimmt einen Ausweg gefunden, um Bond nochmals gefährlich zu werden....

In dem Business in dem er arbeitet haben Gefühle keine Chance! Wenn Gefühle stärker werden als der Auftrag, so sollte Bond seinen Job aufgeben! Nur hat er sich für den Auftrag und gegen Elektra entschieden...

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001 hat geschrieben:Die Frau war, egal ob Stockholm-Syndrom oder nicht, von Renard total besessen....
Das hat eben Bond am Anfang auch gedacht. Nur war es umgekehrt. Renard war von Elektra besessen. :idea:
Grow up, 007°''!
“You know, James Bond’s mother is Swiss. That will make it all worthwhile.” Marc Forster

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007°'' hat geschrieben:
001 hat geschrieben:Die Frau war, egal ob Stockholm-Syndrom oder nicht, von Renard total besessen....
Das hat eben Bond am Anfang auch gedacht. Nur war es umgekehrt. Renard war von Elektra besessen. :idea:
Na das sehe ich anders, vieleicht weil ich das anders interpretiere. Wenn ich mir die beiden ansehe, als die sich in Instanbul wieder begegneten, dann komme ich auf ein anderes Ergebnis

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001 hat geschrieben:In dem Business in dem er arbeitet haben Gefühle keine Chance! Wenn Gefühle stärker werden als der Auftrag, so sollte Bond seinen Job aufgeben! Nur hat er sich für den Auftrag und gegen Elektra entschieden...
Das lässt sich auch sehr schön im Film OHMSS erkennen, Bond gibt seinen Job auf, als er Tracy heiratet, er entscheidet sich für seine Gefühle und gegen seinen Beruf:

Bond: "Dann muss ich mir halt einen anderen Beruf suchen!"

Eine der Schlüsselszenen in den Bondfilmen, die seinen Charakter sehr klar zeichnen, Bond ist bereit den Job als "Terrier" aufzugeben, wenn er die richtige findet! Bei TWINE ist das nun einmal nicht so, er entscheidet sich hier, wie du richtig sagst gegen Elektra!
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"Sie sind nicht mein Typ!"
"Klug?"
"Single!" (Casino Royale 2006)

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Also zuersteinmal denke ich, dass ihr bei eurer Interpretation ein paar Sachen vergessen habt.
In TWINE reicht Bond Elektra das Sprechgerät, damit sie Renard aufhält - sie sagt "Tauch ab" und das ist ihr Todesurteil.

Ihr redet hier schön von in Gewahrsam nehmen - ja wer soll das denn tun ?
Ich meine, Bond ist ein alleine operierender Geheimagent, der trägt keine Handschellen mit sich rum und hat auch nicht 5 Handlanger, die alle, mit denen er mal in Kontakt war festnehmen und nach GB rüberschiffen !
Ihr vergesst auch, dass Bond das Uboot verpasst hätte, wenn er elektra da noch mühsam festgenommen hätte !
Das nur zum praktischen !

Jetzt zum filmischen - Bond ist eine skrupellose Figur, Miranda drüct das schon richtig aus, wenn sie sagt "Erst töten, dann die Fragen stellen".
Bond muss töten, wie hier schon richtig bemerkt wurde, um am leben zu bleiben, aber, Bond tötet nur die Bösen.
Elektra hat ihn mehrfach töten wollen, hat mit ihm gespielt, ihn verarscht - und dennoch gibt Bond ihr eine Chance.
Es ist die stärkste Szene in TWINE - eine der wenigen - und es ist ein Wendepunkt in der Bondserie.
Bond hat vorher nie eine Frau kaltblütig erschossen und nur eine in notwehr getötet (Xenia in GE) wenn man mal von NSNA absieht.
Diese Szene war ungeheuer wichtig, es ist ein Schockmoment, aber den braucht es, da der Rest relativ belanglos dahinplätschert.
Hätte Bond Elektra nicht umgebracht, hätte er sich lächerlich gemacht, ein furchtbarer Charakterschaden.
Musste Elektra sterben - ja !
Oder habt ihr schonmal erlebt, dass ein Villain einen Bondfilm überlebt, und das glaubwürdig war?

Dann möchte ich noch anmerken, dass, wie hier schon richtig bemerkt wurde, eindeutig Elektra der Villain ist !
Wer das nicht begriffen hat (das sind die meisten Fernsehzeitschriften etc.) sollte sich den Film nochmal anschaun !
Renard ist nichts als ein armer Hund, ein Handlanger, den Elektra eiskalt benutzt um ihre Vision durchzusetzen.
Warum ist Renard nur Handlanger ?
1. Er macht das nicht aus persönlichem Interesse - wie auch, er verliert sein Leben dabei
2. Er macht das für Elektra
Renard ist jemand, und das tritt in den hinterdrund, der nicht alleine operiert.
Er arbeitet für Hintermänner - auch Elektra wird er für einen der Konkurrenten von King entführt haben !
Es kann ihm egal sein, wann er stirbt, und das ist das Problem bei der Figur, die uns einen halben Film lang als Villain präsentiert wird, bis klar wird, dass er nur ein armer, bemitleidenswerter Hund ist, der nach Elektras Liebe heischend, obwohl er nichts mehr fühlen und dementsprechend nicht mehr viel mit elektra anfangen kann, in den Tod geht, der eh auf ihn wartet.
Er sprciht den Satz nicht zuende, nimmt die Waffe und schießt---leer. Bond erschießt ihn. Warum? Er hätte ihn doch noch einmal fragen können, oder?
Also die Szene läuft ein bisschen anders.
Dent nimmt die Waffe, aber er schießt nicht !
Bond blufft nämlich nur
, in wirklichkeit ist es nähmlich keine 6-Schüssige Smith&Weston.
In Wirklichkeit hat die Waffe 7 Schüsse - Dent hätte Bond also noch problemlos erschießen können !
Dann wird die Situation und Reaktion auch absolut plausiebel.
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007°'' hat geschrieben: Dann ist's zum Bond geschehen. Er drückt ab. Der Körper fällt auf's Bett. Bond sieht seine Chefin, ihren Blick. Sofort bereut er seine Tat!

Meiner Meinung nach bereut er die Tat nicht weil er Ms Blicke sieht, denn M sieht in eher teilnahmevoll und verständisvoll aber auch ein wenig mitleidig an, so als wolle sie sagen:"007, ich weiß wie sieh sich jetzt fühlen, aber ich hätte genauso gehandelt."
Bond bereut es, weil es ihm eben doch etwas bedeutet hat. Ihm wird klar, dass in seinem Beruf eigentlich Gefühle keine Rolle spielen dürfen, es aber nie gelingt sie vollständich zu ignorieren.
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Ich weiß jetzt auch nicht so, wo ihr das mit dem bereuen her habt ?!

Also Ms Blick auf Elektra (Sie schaut imo nicht zu Bond) sieht traurig aus, weil sie etwas mit den Kings verband, weil sie, wie sie selbst in TWINE bemerkt hat, Muttergefühle hat.

(Da muss man sich fragen, ob dass ein/eine M überhaupt zugeben darf, überhaupt hat die Figur M in TWINE trotz des großen Parts sehr gelitten)

Bond hingegen bereut nichts - er hat diese Frau geliebt (körperlich und ein stück weit auch menschlich) aber er hat sich wieder für den Beruf entschieden, wie so oft schon zuvor und dass Bond eine Tote nochmal küsst ist ja nicht das erste mal.

So entschlossen wie er dann weiter macht und wenn man danach sein Gesicht sieht - das sieht nicht besonders geplagt aus...
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007 hat geschrieben:
Er sprciht den Satz nicht zuende, nimmt die Waffe und schießt---leer. Bond erschießt ihn. Warum? Er hätte ihn doch noch einmal fragen können, oder?
Also die Szene läuft ein bisschen anders.
Dent nimmt die Waffe, aber er schießt nicht !
Bond blufft nämlich nur
, in wirklichkeit ist es nähmlich keine 6-Schüssige Smith&Weston.
In Wirklichkeit hat die Waffe 7 Schüsse - Dent hätte Bond also noch problemlos erschießen können !
Dann wird die Situation und Reaktion auch absolut plausiebel.
Meiner Meinung war das aber ein Filmfehler! Denn man hört, dass Dent abdrückt, aber es ertönt nur das Klicken.
Ich weiß jetzt auch nicht so, wo ihr das mit dem bereuen her habt ?!
Och, das habe ich einfach so interpretiert. Und Bond muss ein Mann sein, der sofort wieder umstellen kann. Er muss sofort wieder den Ernst der Lage begreifen.
001 hat geschrieben:
007°'' hat geschrieben:
001 hat geschrieben:Die Frau war, egal ob Stockholm-Syndrom oder nicht, von Renard total besessen....
Das hat eben Bond am Anfang auch gedacht. Nur war es umgekehrt. Renard war von Elektra besessen. :idea:
Na das sehe ich anders, vieleicht weil ich das anders interpretiere. Wenn ich mir die beiden ansehe, als die sich in Instanbul wieder begegneten, dann komme ich auf ein anderes Ergebnis
Das hat 007 schon richtig erklärt. Und diese Szene in Istanbul, da spielt Elektra natürlich nur. Wieo sonst könnte sie ihm glaubhaft machen, dass er das alles für sie tun soll?
Grow up, 007°''!
“You know, James Bond’s mother is Swiss. That will make it all worthwhile.” Marc Forster

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007°'' hat geschrieben:
Ich weiß jetzt auch nicht so, wo ihr das mit dem bereuen her habt ?!
Och, das habe ich einfach so interpretiert. Und Bond muss ein Mann sein, der sofort wieder umstellen kann. Er muss sofort wieder den Ernst der Lage begreifen.
Wie schon gesagt drückt Bonds Verhalten meiner Meinung nach eindeutig Reue aus. Denn, wie auch schon gesagt, hat es ihm der Sex anscheinend doch etwas bedeutet.(Er sagt zwar im Film es hätte ihm nichts bedeutet, aber das war gelogen, da er nicht zugeben konnte, dass es doch so war.
Und M bemitleidet ihn, da sie auch denkt, dass er richtig gehandelt hat und seinen Schmerz durchaus mitfühlen kann.!!!!!
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"Reue ist meistens Zeitverschwendung, Gentlemen, genau wie Schadenfreude...." (Thomas Crown)

Nein, Reue ist das nicht, Bond kann seine Aktionen genug durchdenken, das war keine Kurzschlussreaktion, die man bereut oder etwa eine Sache wo er lang überlegen musste.

Trauer vielleicht, dass es soweit kommen musste - das könnte man darin sehen, aber Reue würde Bond seine "Autorität", seinen Charakter kosten, man könnte ihn wie Kerry als eine Person hinstellen die nicht weiß was sie wirklich will.

Bond hat ihr 2 Optionen gelassen - zurückrufen oder nicht zurückrufen und er hat sich genau überlegt wie er reagiert.
Als dann das "Kommando" kam brauchte er nur noch umschalten und ausführen.

Bond ist genau genommen nicht mehr als ein gefühlloser Killer der alles für seinen Auftrag tut - aber er ist auf der seite der Guten, er kämpft gegen das Böse und so sind seine Aktionen zu verantworten - Gefühle für eine Person hat Bond in den Bondfilmen höchst selten ausgedrückt - Elektra war keine Person die eine so innige Beziehung mit Bond hatte dass er Reue empfinden müsste oder mit sich hadern würde.
In den letzten Filmen ist Bond menschlicher geworden, nicht ganz Perfekt, ein bisschen Trauer manchmal, etwas losgelöst vom Terminator-Image - aber es geht in TWINE nicht soweit dass er total zusammenbrechen würde.

Bester Beleg dafür ist, dass Bond in gewohnter Manier ohne große Emotionen mit Christmas im Bett liegt und seine Scherzchen macht, die düstere Stimmung, die für eine zehntelsekunde aufgekommen ist, wird überhaupt nicht weitergeführt, im Gegensatz zu LTK und OHMSS - wo Bond am Ende ein gebrochener Mann ist !

Nein - Reue - da bin ich mir vollkommen sicher - war das nicht.
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Ich stimme Dir voll und ganz zu 007, denn du bringst es auf den Punkt und ich möchte Deinen Beitrag noch um ein Beispiel aus Ronin erweitern:

- Sie haben Angst um Ihre eigene Haut, was?
- Ja schon, sie bedeckt meinen Körper.


Wenn ich in dieser Branche wäre, würde ich vermutlich auch so argumentieren. Carmen musste sterben, denn wie könnte ich jemand am Leben lassen, der mich schon mehrmals umbringen wollte und es vermutlich wieder will. Vielleicht liegt das an meinem Ur-Instinkt als Mann, aber an Bonds Stelle hätte ich vermutlich auch abgedrückt.

Let live an let die. Leben lassen und sterben lassen. Töten oder getötet werden. Ohne Fragen abzudrücken, denn eine Frage könnte für das eigene Leben zuviel sein ... Gnade gegenüber einem Feind könnte für das eigene Leben zuviel sein. Ich erinnere mich an "Der Soldat James Rayn" als sie den Nazi laufen liessen und dieser nachher wieder gegen sie gekämpft hat. Vielleicht kann man Fragen nach Bonds Charakter und Handlungen mit dem letzten Satz aus Ronin beantworten:

Keine Fragen, keine Antworten, das ist das Gesetz unserer Branche... man akzeptiert es und macht weiter... vielleicht ist das Lektion Nummer drei ...
"Bergsteigen und Klettern kann das volle Spektrum der Höhen und Tiefen eines Lebens in wenige Tage, manchmal wenige Stunden komprimieren. - Meine glücklichsten Tage waren die, an denen ich alles zurückgelassen habe und mein Verständnis der Dinge neu definiert habe, die wirklich wichtig sind."

Steve House