Ich habe in die Umfrage nur ihre eigenen Drehbücher mit aufgenommen, die sie auch selbst als Regisseure und Produzenten realisierten und reine Produktionsbeteiligungen wie Romance & Cigarettes sowie den Episodenfilm Paris je t'aime ausser Konkurrenz gelassen.
- Blood Simple
- Arizona Junior
- Miller's Crossing
- Barton Fink
- Hudsucker - Der grosse Sprung
- Fargo - Blutiger Schnee
- The Big Lebowski
- O Brother, where are thou? - Eine Mississippi-Odyssee
- The Man who wasn't there
- Ein (un)möglicher Härtefall
- Ladykillers
- No Country for Old Men
- Burn after Reading - wer verbrennt sich hier die Finger?
- A Serious Man
- True Grit
Ich selber habe noch nicht viele Filme de beiden gesehen, mein nächstes Projekt ist zweifellos No Country for Old Men, der unbedingt in die nächste Amazon-Bestellung muss.
Burn after Reading
BaR ist teilweise wirklich ein unterhaltamer Film, teilweise aber auch überhaupt nicht. Früher habe ich gedacht dass mir manche Teile des Films nicht lägen, weil dir Humor zu schwarz ist. Mittlerweile liebe ich gut gemachten Schwarzen Humor und weiss, es liegt daran dass einiges an dem Film einfach zu unhumorig ist.

Storytechnisch bleibt Burn after Reading ziemlich auf der Strecke. Man merkt einfach zu oft, dass die Geschichte hier nur Mittel zum Zweck ist, nämlich um die schrägen Charaktere agieren zu lassen. Nachdem alle Beziehungsfäden gesponnen sind und alle absurden Situationen erzeugt passiert einfach nicht mehr allzu viel. Das Ende hat dann zwar wieder ein paar Lacher ("Was ist denn da eigentlich genau passiert?"-"Keine Ahnung, aber es darf nie wieder vorkommen!"), bleibt aber insgesamt hinter dem guten Anfang zurück.
Seine Stärken hat der Film mit den Charakteren und deren Besetzung. Auf diesern Ebene funktioniert die Idee "Ein Haufen Idioten gerät in die blödesten Verwicklungen" noch, und vor allem Brad Pitt ist in vielen Szenen einfach grossartig und zum Schreien komisch.
Meine Wertung: Ausreichende 6 / 10 Punkte für eine Komödie mit Qualitätsschwankungen, in der noch mehr Potential gesteckt hätte.
True Grit
Dieser Film spielt für mich schon in einer ganz anderen Liga und gehört sogar allgemein zu meinen Lieblingen. Ich kenne weder den Roman noch dessen erste Verfilmung, finde aber dass True Grit ein gut gemachter Genremix ist der wie aus einem Guss wirkt und sein Niveau fast (aber eben nicht ganz) bis zum Abspann halten kann. Die Geschichte ist spannend und dramatisch, Hailee Steinfeld einfach grossartig in ihrer Rolle und auch Bridges und Damon verschmelzen mit ihren Figuren und bleiben stark. Die Beziehungen zwischen den Charakteren sind und entwicklen sich glaubhaft. Zuletzt haben mir auch Brolin und Pepper als Villains gefallen. Begleitet wird das ganze von prachtvollen Landschaftsaufnahmen und schön anzusehenden Kulissen (Fort Smith).
Schön auch der im Gegensatz zu Burn after Reading sehr subtile Humor, der vor allem den Anfang der Geschichte auflockert. Ich nehme an dass die Coens hier die Geschichte allgemein etwas humorvoller widergeben als sie im Roman, beziehungsweise der ersten Filmadaption ursprünglich angelegt war. Trotzdem gelingt es True Grit, nie zur Komödie oder gar Parodie zu werden, der Film ist auch als Western, als Kriminalgeschichte und als Drama immer ernst zu nehmen! Und das gefällt mir.
Ein Wort zum Schluss: für mich zieht er die Wertung leider deutlich runter. Klar, das ist eine Romanadaption, aber trotzdem ... irgendwie will dieses Anhängsel so überhaupt nicht zum Rest des Films passen und macht von daher einen ziemlich erzwungenen Eindruck. Ein offenes Ende, das nicht offenbart ob dem Mädchen jetzt etwas passiert ist oder nicht, wäre zwar gewagt gewesen aber in meinen Augen die bessere Option.
Im Fazit komme ich auf 10 Punkte, von denen ich einen für das Ende abziehe, und dann wiederum einen halben Bonus gebe, weil mir der Film halt am Herzen liegt und auch an den einen oder anderen schönen Abend erinnert. Somit komme ich auf 9.5 / 10 Punkte.