Hallo,
Ich hab mir grad die Blu-Ray von OHMSS angeschaut, meiner Meinung ja ein echt sehr gelungener Film! Jetzt habe ich in verschiedenen Quellen im Internet gelesen, dass der Film, der nun eine Dauer von 2,2 Stunden hat, zunächst in einer 170-minütigen Fassung vorlag und dann auf Drängen von UA um eine halbe Stunde gekürzt wurde. Weiß jemand, ob es diese ursprüngliche Fassung mit 170 Minuten irgendwo zu sehen gibt, oder wurde diese erst gar nicht veröffentlicht?
Re: Der Extended Cut von OHMSS
3afaik wollte man noch in london außenaufnahmen drehen (nach dem portugal, vor dem schweiz plot).
dann wäre der film eben >170 minuten lang geworden und man hat diese idee dann verworfen.
sogar die auf der br fassung (und ultimate dvd) vorhandene einbruchszene in bern war anfangs nicht in jeder version zu sehen, weil man überlänge befürchtete.

dann wäre der film eben >170 minuten lang geworden und man hat diese idee dann verworfen.
sogar die auf der br fassung (und ultimate dvd) vorhandene einbruchszene in bern war anfangs nicht in jeder version zu sehen, weil man überlänge befürchtete.

der engländer ist abgehauen...
Re: Der Extended Cut von OHMSS
4Von den 170 Minuten habe ich auch noch nie etwas gehört. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man einen Bond-Film damals auf so eine Länge konzipiert hätte. Wo hast du denn diese Kenntnisse her?
Schon auf der ersten DVD-Veröffentlichung war die Einbruchsszene dabei.
Insges. ca. 134 min.
Die Ultimate-Editon ist nur um ca. 2 min länger, da wurden noch ein paar Schnipsel ergänzt.
Also ca. 136 min.
Die BluRay läuft 142 min., ist aber die gleiche Version wie die Ultimate-Edition.
Das liegt an der unterschiedlichen Geschwindigkeit des Abspielens..habe ich hier im Forum gelernt.
Die offizielle Lauflänge des Films (Kinoversion) beläuft sich auf 140 min.
Das ist merkwürdig da die Einbruchszene (zumindest im deutschen) Kino nicht zu sehen gewesen ist, zumindest nicht, als ich den Film im Kino gesehen habe. Gut, man weiß nicht, wie genau die früher die Angaben ermittelt haben.
Ganz komisch finde ich die Aussage, dass man die Einbruchsszene herausgeschnitten hat wegen der Gefahr der Überlänge. Ob es jetzt 135 min oder 140 min sind, das sollte doch wirklich keine Rolle mehr spielen, bzw. die Überlänge ist doch auch schon vorhanden. Oder gab es damals ein anderes Mass für Überlänge?
Bitte um Korrektur, falls ich Mist geschrieben habe.
Schon auf der ersten DVD-Veröffentlichung war die Einbruchsszene dabei.
Insges. ca. 134 min.
Die Ultimate-Editon ist nur um ca. 2 min länger, da wurden noch ein paar Schnipsel ergänzt.
Also ca. 136 min.
Die BluRay läuft 142 min., ist aber die gleiche Version wie die Ultimate-Edition.
Das liegt an der unterschiedlichen Geschwindigkeit des Abspielens..habe ich hier im Forum gelernt.

Die offizielle Lauflänge des Films (Kinoversion) beläuft sich auf 140 min.
Das ist merkwürdig da die Einbruchszene (zumindest im deutschen) Kino nicht zu sehen gewesen ist, zumindest nicht, als ich den Film im Kino gesehen habe. Gut, man weiß nicht, wie genau die früher die Angaben ermittelt haben.
Ganz komisch finde ich die Aussage, dass man die Einbruchsszene herausgeschnitten hat wegen der Gefahr der Überlänge. Ob es jetzt 135 min oder 140 min sind, das sollte doch wirklich keine Rolle mehr spielen, bzw. die Überlänge ist doch auch schon vorhanden. Oder gab es damals ein anderes Mass für Überlänge?
Bitte um Korrektur, falls ich Mist geschrieben habe.
"Everybody needs a hobby.” -- “What’s yours?” -- “Resurrection."
Re: Der Extended Cut von OHMSS
5Filme die über 2 Stunden liefen waren damals noch generell davon bedroht daß der deutsche Verleiher das dann einfach auf ca 2 Std. runter schnitt. Zumindest wurden sehr häufig mal eben 10 - 20 min rausgeschnitten.
Die deutsche Kinofassung von OHMSS lief glaube ich nur 128 min. Und war damit der einzige Bond der eine solche Längenkürzung hinnehmen musste.
Es gibt auch extreme Beispiele. Raoul Walshs They Died with Their Boots on (1942) wurde bei seinem deutschen Kinostart in den 60gern von 140 auf 80 min zusammengekürzt. Michelangelo Antonionis Meisterwerk Das Abenteuer (immerhin ein Wendepunkt der Filmgeschichte) wurde seinem Ruf zum Trotz von 145 auf 102 min gekürzt, und dann auch noch mit einem lächerlichen Filmtitel versehen. Bei Sam Peckinpahs The Wild Bunch fehlten 17 min, wodurch der Film zerstört war.
Es gibt auch genügend Beispiele von filmen die nur so 90 - 100 min liefen, und wo trotzdem mal eben 1 - 5 min rausgeschnitten worden. Manchmal aus Zensurgründen, aber zu oft auch auf eine Art wo ich nicht die geringste Idee habe warum sich da jemand die Mühe gemacht hat ein paar Einstellungen mit Dialog wegzunehmen.
Die deutsche Kinofassung von OHMSS lief glaube ich nur 128 min. Und war damit der einzige Bond der eine solche Längenkürzung hinnehmen musste.
Es gibt auch extreme Beispiele. Raoul Walshs They Died with Their Boots on (1942) wurde bei seinem deutschen Kinostart in den 60gern von 140 auf 80 min zusammengekürzt. Michelangelo Antonionis Meisterwerk Das Abenteuer (immerhin ein Wendepunkt der Filmgeschichte) wurde seinem Ruf zum Trotz von 145 auf 102 min gekürzt, und dann auch noch mit einem lächerlichen Filmtitel versehen. Bei Sam Peckinpahs The Wild Bunch fehlten 17 min, wodurch der Film zerstört war.
Es gibt auch genügend Beispiele von filmen die nur so 90 - 100 min liefen, und wo trotzdem mal eben 1 - 5 min rausgeschnitten worden. Manchmal aus Zensurgründen, aber zu oft auch auf eine Art wo ich nicht die geringste Idee habe warum sich da jemand die Mühe gemacht hat ein paar Einstellungen mit Dialog wegzunehmen.
Zuletzt geändert von Maibaum am 18. Dezember 2012 11:25, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Der Extended Cut von OHMSS
6Eigentlich waren die sehr genau. Die wurden in Metern gemessen und dann auf min umgerechnet. Das ist dann auf die Sek. exakt. Natürlich gibt es immer wieder mal Fehler, aber das waren dann Ausnahmen.SirHillary hat geschrieben:
Die BluRay läuft 142 min., ist aber die gleiche Version wie die Ultimate-Edition.
Das liegt an der unterschiedlichen Geschwindigkeit des Abspielens..habe ich hier im Forum gelernt.
Die offizielle Lauflänge des Films (Kinoversion) beläuft sich auf 140 min.
Das ist merkwürdig da die Einbruchszene (zumindest im deutschen) Kino nicht zu sehen gewesen ist, zumindest nicht, als ich den Film im Kino gesehen habe. Gut, man weiß nicht, wie genau die früher die Angaben ermittelt haben.
Der Unterschied zwischen den 142 und den 140 min, da hatten wir auch hier schon mal drüber gesprochen, aber ich weiß nicht mehr wie der zu Stande kommt.
Die Einbruchszenen fehlte definitiv in der deutschen Fassung. Aber es wurde auch noch an anderen Stellen gekürzt. Hier ist ein Schnittbericht:
http://www.schnittberichte.com/schnittb ... php?ID=176
Die Differenz beträgt allerdings nur 9 Min.
Und hier ist eine umfangreiche Übersicht der verschiedenen Veröffentlichungen und der BRD wie auch international:
http://www.ofdb.de/film/1030,Im-Geheimd ... est%C3%A4t
Gerade in Deutschland ist der Film in ca 187 verschiedenen Versionen gelaufen.
Re: Der Extended Cut von OHMSS
7Hunt hielt die endgültige Lauflänge bis kurz vor Veröffentlichung geheim vor seinen Produzenten, da er Kürzungen befürchtete. Hunt lud den Booking-Manager der Rank-Organisation (welcher u.a. die großen Odeon- und Paramount-Kinos gehörten) George Pinches zu einer Vorab-Vorführung des fertigen OHMSS ein, um sein Urteil über die Qualität des Films zu erfahren. Während der Aufführung für Pinches teilte Hunt Saltzman die Lauflänge mit, der daraufhin sehr bestürzt reagierte, da so der Film nur dreimal täglich aufgeführt werden konnte. Hunt und Saltzman stritten hin und her, bevor Hunt den Vorschlag machte man solle die Lauflänge vom Urteil Pinches abhängig machen, worauf Saltzman einging. Nach der Vorführung teilte ein begeisterter Pinches den Herren mit, man solle keinerlei Schnitte vornehmen, da der Film so wie er war keinesfalls zu lang sei, woraufhin Hunt triumhierend zu Saltman sagte: "There you are Harry, don´t touch a foot of it". Nachzulesen in Charles Helfensteins brillantem Making of On Her Majesty´s Secret Service.
Dass sich der deutsche Verleih wenig darum scherte hat Maibaum ja schon erwähnt. Ein anderes Beispiel für Lauflängeneingriffe des deutschen Verleihs bei Bondfilmen sind die Kürzungen bei NSNA. Angeblich wurden diese gemacht, damit der Film bei einer späteren Videoauswertung auf eine 120 Minuten Kassette passte.
Dass sich der deutsche Verleih wenig darum scherte hat Maibaum ja schon erwähnt. Ein anderes Beispiel für Lauflängeneingriffe des deutschen Verleihs bei Bondfilmen sind die Kürzungen bei NSNA. Angeblich wurden diese gemacht, damit der Film bei einer späteren Videoauswertung auf eine 120 Minuten Kassette passte.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Der Extended Cut von OHMSS
8Das ist übrigens der Hauptgrund für die Längenkürzungen.AnatolGogol hat geschrieben: Während der Aufführung für Pinches teilte Hunt Saltzman die Lauflänge mit, der daraufhin sehr bestürzt reagierte, da so der Film nur dreimal täglich aufgeführt werden konnte.
Re: Der Extended Cut von OHMSS
9Aus Produzenten- und Verleihersicht auch nachvollziehbar, da ihnen so erhebliches Geschäft verloren ging. Aus künstlerischer Sicht natürlich absolut verwerflich. Besonders, da es gerade auch viele anerkannte Meisterwerke traf, Lawrence von Arabien und The Good, the Bad and the Ugly sind nur zwei Beispiele. Cleopatra war ursprünglich von Mankiewicz als fast sechsstündiger Zweiteiler konzipiert bevor ihn die Produzenten aus wirtschaftlichen Überlegungen zu einem knapp über dreistündigen Einteiler verdonnerten - er musste also fast zweieinhalb Stunden Material schneiden, beinahe die Hälfte des vorgesehenen Films! Tragisch, dass der größte Teil dieses Materials vernichtet wurde und für immer verloren ist - besonders da Mankiewicz beteuerte, dass dieses Material mit die besten gefilmten Passagen enthielt.Maibaum hat geschrieben:Das ist übrigens der Hauptgrund für die Längenkürzungen.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Der Extended Cut von OHMSS
10Obwohl ja andererseits sich sehr viele der sogenannten "erfolgreichsten Filme aller Zeiten" sich durch (teils enorme) Überlänge auszeichnen. Von Die Geburt einer Nation über Vom Winde verweht und Dr. Schiwago bis Titanic und LotR.
Re: Der Extended Cut von OHMSS
11Ich halte dieses Argument, es sei für den Erfolg eines Films ausschlaggebend, wie oft er am Tag gezeigt werden kann, für ein absolutes Märchen. Das ist doch eine rein theoretische Überlegung, zumal selbst der allergrößte Blockbuster zur Mittags- und Nachmittagszeit nicht ausverkauft ist und zur Prime-Time Filme seit eh und je in mehreren Säalen parallel laufen. Was soll es denn über einen Tag betrachtet für einen Unterschied machen, ob ein Film 140min oder 120min ist??? Da kommt ja nicht mals eine Vorstellung mehr oder weniger pro Tag raus, wenn man die 20-30min mehr oder weniger aufteilt. Ganz abgesehen von den Tagen jenseits der Wochenende, und davon, dass dieses Argument von wegen knappe Saal-Kapazitäten schon in der zweiten Woche sowieso obsolet ist.
Natürlich ist es sehr wohl ein valides Argument, dass ein 2teiliger 6 Stunden Film nicht so viel Publikum anzieht, wie ein knackiger 3 Stunden Film. Aber das hat dann weniger damit zu tun, wie oft ein Film am Tag gezeigt werden kann.
Natürlich ist es sehr wohl ein valides Argument, dass ein 2teiliger 6 Stunden Film nicht so viel Publikum anzieht, wie ein knackiger 3 Stunden Film. Aber das hat dann weniger damit zu tun, wie oft ein Film am Tag gezeigt werden kann.
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Der Extended Cut von OHMSS
12Doch früher war das ein Argument. Habe ich schon oft in verschiedenen Zusammenhängen gelesen. Heute vielleicht nicht mehr so.
Das Kleinstadtkino meiner Kindheit hatte z.B. absolut feste Anfangszeiten an denen nicht gerüttelt wurde. Da konnte man hingehen ohne vorher nachzuschauen. Wenn ein Film sehr lang war gab das tatsächlich Probleme.
Früher gab es auch je nach Land Strukturen die einem heute gar nicht mehr vertraut sind. Double Features gibt es ja heute glaube ich auch nicht mehr.
Das Kleinstadtkino meiner Kindheit hatte z.B. absolut feste Anfangszeiten an denen nicht gerüttelt wurde. Da konnte man hingehen ohne vorher nachzuschauen. Wenn ein Film sehr lang war gab das tatsächlich Probleme.
Früher gab es auch je nach Land Strukturen die einem heute gar nicht mehr vertraut sind. Double Features gibt es ja heute glaube ich auch nicht mehr.
Re: Der Extended Cut von OHMSS
13Erst mal vielen Dank für die ganzen Infos, Maibaum und Anatol!!
Verstehe ich das jetzt richtig? In England und USA wurde der Film nicht geschnitten? Nur in Deutschland?
Nächste Frage: Wenn der deutsche Verleih den Film für den deutschen Markt kürzt und ihn in die Kinos bringt, wieso gibt es so viele Versionen? Ich mach das doch nur einmal oder für die nächste Wiederaufführung..von mir aus auch die dritte oder vierte..im schlimmsten Fall sagen wir bis einschließlich Octopussy gab es sieben Folgefilme also 7 WA, aber doch nicht 187... Der Verleih schneidet ja keine Filme, wenn ein Kino ihn mal zwischendurch ordert und in der Statistik wird wohl kaum auftauchen, was die einzelnen Kinos im Projektorraum beschnitten haben. Wo kommt diese hohe Zahl her?
@danielcc: Ich finde das schon ein gutes Argument, je später, sagen wir mal, die dritte Vorstellung ist, umso weniger Leute gehen rein. Und wenn du drei Vorstellungen hast, dann werden aus 20 min auf einmal 1 Stunde. Und wieso laufen die Filme seit eh und je in mehreren Sälen? Das trifft doch erst auf die Zeit mit den Multiplexen bzw. den großen Kinos zu. In den 60igern gab es nicht so große Kinos, bzw. nicht viele. Und irgendwann muss der Film auch den nächsten Neuerscheinungen Platz machen und je mehr Vorstellungen bis dahin gelaufen sind, desto besser. Ich kenne in meiner Umgebung (sagen wir Umkreis 20km) zwei Kinos, die in den 70ern, 80ern und 90ern sechs Säle hatten und ich glaube, da bin ich noch gut bedient. Aber da lief der Film dann auch nur in einem Saal. Das lag möglicherweise (nur eine Vermutung) auch daran, dass die Kinos einfach nur eine Kopie bekommen haben.
Verstehe ich das jetzt richtig? In England und USA wurde der Film nicht geschnitten? Nur in Deutschland?
Nächste Frage: Wenn der deutsche Verleih den Film für den deutschen Markt kürzt und ihn in die Kinos bringt, wieso gibt es so viele Versionen? Ich mach das doch nur einmal oder für die nächste Wiederaufführung..von mir aus auch die dritte oder vierte..im schlimmsten Fall sagen wir bis einschließlich Octopussy gab es sieben Folgefilme also 7 WA, aber doch nicht 187... Der Verleih schneidet ja keine Filme, wenn ein Kino ihn mal zwischendurch ordert und in der Statistik wird wohl kaum auftauchen, was die einzelnen Kinos im Projektorraum beschnitten haben. Wo kommt diese hohe Zahl her?
@danielcc: Ich finde das schon ein gutes Argument, je später, sagen wir mal, die dritte Vorstellung ist, umso weniger Leute gehen rein. Und wenn du drei Vorstellungen hast, dann werden aus 20 min auf einmal 1 Stunde. Und wieso laufen die Filme seit eh und je in mehreren Sälen? Das trifft doch erst auf die Zeit mit den Multiplexen bzw. den großen Kinos zu. In den 60igern gab es nicht so große Kinos, bzw. nicht viele. Und irgendwann muss der Film auch den nächsten Neuerscheinungen Platz machen und je mehr Vorstellungen bis dahin gelaufen sind, desto besser. Ich kenne in meiner Umgebung (sagen wir Umkreis 20km) zwei Kinos, die in den 70ern, 80ern und 90ern sechs Säle hatten und ich glaube, da bin ich noch gut bedient. Aber da lief der Film dann auch nur in einem Saal. Das lag möglicherweise (nur eine Vermutung) auch daran, dass die Kinos einfach nur eine Kopie bekommen haben.
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Re: Der Extended Cut von OHMSS
14OK, das kann sein. Aber es ist doch auch dann ein eher "psychologisches" Problem und kein tatsächliches.Maibaum hat geschrieben:Doch früher war das ein Argument. Habe ich schon oft in verschiedenen Zusammenhängen gelesen. Heute vielleicht nicht mehr so.
Das Kleinstadtkino meiner Kindheit hatte z.B. absolut feste Anfangszeiten an denen nicht gerüttelt wurde. Da konnte man hingehen ohne vorher nachzuschauen. Wenn ein Film sehr lang war gab das tatsächlich Probleme.
Früher gab es auch je nach Land Strukturen die einem heute gar nicht mehr vertraut sind. Double Features gibt es ja heute glaube ich auch nicht mehr.
Ob ich am Tag Vorstellungen um 15:00 Uhr, 17:30 und 20:00 Uhr habe, oder um 14:30, 17:30 und 20:30 ist doch relativ egal.
Aber das ist aus heutiger Sicht wohl eher so, da ja die Zeiten der großen Kinosäale längst vorbei ist, zu Gunsten vieler kleinerer Säale und selten laufen so viele gute Filme, dass man nicht ohnehin einen weiteren Saal hinzu nehmen kann, wenn es denn einen Mega-Blockbuster mit Überlänge gibt.
Wobei, heute ist Überlänge sowieso wieder eher ein positives Verkaufsargument.
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Re: Der Extended Cut von OHMSS
15Man kann die Kinosituation in den 60ern nicht mit der aktuellen vergleichen. So etwas wie die heutigen Multiplex-Kinos mit vielen großen Sälen gab es damals nicht, eher waren Kinos mit 1 großem Saal und ggf einigen deutlich kleineren Sälen die Normalität. Es sind ja auch keine Legenden, dass gerade in der Hochzeit der Bondfilme zwischen 64 und 67 die Leute tatsächlich stundenlang vor den Kinos anstanden um den Film sehen zu können und dass die Filme vereinzelt rund um die Uhr gespielt wurden. Dadurch liegt ja auf der Hand, dass eine Aufführung weniger pro Tag einen deutlichen Umsatzverlust mit sich brachte. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Filme dann eben auch länger aufgeführt werden konnten um die Nachfrage zu befriedigen blockierten sie gleichzeitig aber dadurch auch wieder die Säle für potenzielle andere, neuere Hits. Die häufig vorgenommenen Kürzungen - gerade bei längeren Filmen - kommen ja nicht von ungefähr, es war sowohl im Interesse der Studios & Produzenten als auch der Verleiher, dass ein Film möglichst schnell sein Geld einspielte.
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