
Interceptor (Mike Marvin, 1986)
„The Blast and the Spurious - when video healed the movie scar“
Hätte man Mitte der 1980er Jahre schon im aktuell üblichen DTV-Jargon für Filme geworben, dann härtte es unweigerlich heißen müssen: „Ein unwiderstehlicher Fantasy-Horror-Mix aus Ein Fremder ohne Namen und Denn sie wissen nicht was sie tun“, wobei vor allem letzterer mehr Programm war, als man sich vermutlich bewusst war. Genau, die Rede ist vom langsam aber sicher zum Kultfilm gereiften Trash-Spekatkel „Interceptor“, dem klassischen Fall einer im Kino weitestgehend untergegangenen Produktion, die erst auf dem Heimkinomarkt ihr volles Potential entfaltete und sich zum popkulturellen Geheimtipp mauserte.
Es war die Zeit der kultigen VHS-Cover und der schummrigen Videothekenecken, die so manches filmische Kleinod zum Celluloid-Nugget werden ließen. Eine regelrechte Goldgräberzeit für meist jugendliche Filmfreaks, die im Kino gefloppte, oder von der Zensur verstümmelte Streifen für sich entdeckten und die sie sich wann und so oft sie wollten mit Gleichgesinnten in nächtlicher Veraschwörerstimmung auf ihren kleinen, meist von den Eltern aussortierten Röhren-Fersehern reinzogen.
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