Re: Die Oscars 2010

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Agent 009 hat geschrieben:0815 isses nich.Pocahontas war damals auch klasse :) :D
Ja, eben kann man gleich "Pocahontas" gucken. Da wäre ich auch lieber für Tarantino.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."

Re: Die Oscars 2010

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Ich finde Tarantinos Filme sind auch ganz eigen. Die kann man nicht wirklich mit anderen Vergleichen. Soviele Stars immer so perfekt unter einen Hut zu bringen, wow. Einer der besten IMO. Einen Oscar würde ich ihm gönnen :)

Re: Die Oscars 2010

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Ich würde als "bester Film" Tarantinos Inglourious Basterds gerne sehen.

Der Film verdient aus meiner Sicht das Prädikat weil er einfach ein nahezu perfektes Gesamtwerk aus Kamera, Musik, Drehbuch und seinen Darstellern ist. Er ist eine Verbeugung vor dem Medium des Kinos und spielt mit im Kollektivbewusstsein verankerten Kinoassoziationen um daraus etwa neues zu krieren und eine bestimmte Wirkung zu erzeugen, besonders deutlich an der deutlich von Western angehauchten Eröffnungszene, dazu kommt als Alternativbeispiel der Aufbau von Charakteren um sie nur kurz danach sterben zu lassen (Kneipenszene) ohne dass dies sinnlos wirkt.
IB ist ein Kunsterwerk der Kinokunst, deshalb hat er aus meiner Sicht den Oscar für den besten Film verdient.

Avatar ist ein optisches Meisterwerk, aber für die Königskategorie finde ich seine Charakterzeichnung und das Drehbuch für zu konventionell. Ein grandioser Film, aber ein Oscar als bester Film wäre ein Sieg des Prinzips "Style over Substance", wollen wir so etwas?
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Die Oscars 2010

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Mr.Chrismas Jones hat geschrieben:Also ich fände es wirklich eine Frechheit wenn "Avatar" für bester Film gewinnt. Das wäre wirklilch meiner Meinung nach der Tiefpunkt Hollywoods, wenn so ein Effekt-Film mit einer 08/15 Story den Oscar kriegt, anstatt vielleicht ein anspruchsvolleres Drama.
Genau, endlich mal wieder ein anspruchsvolles Drama, am besten mit einem einbeinigen, HIV-positiven Schwarzen, damit würde die Jury echt Mut beweisen.
Agent 009 hat geschrieben:0815 isses nich.Pocahontas war damals auch klasse :)
Mit "Der mit dem Wolf tanzt" und "The New World" waren auch schon mal Pocahontas-Variationen im Oscarrennen. Wenn nur Stories ausgezeichnet werden dürften, die noch nie da waren, würde es den Oscar schon lange nicht mehr geben. Gleiches gilt für Effektfilme. Da hatte Hollywood viele Tiefpunkte, angefangen mit Mary Poppins.

Re: Die Oscars 2010

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Witzigerweise gelten die Filme heute als große Klassiker, die damals auch nix anderes waren als Spektakel und Effektfilme, man denke an Cleopatra, Vom Winde verweht, Die Zehn Gebote, Ben Hur oder auch Terminator 2, Die Matrix...

OK, ich bin kein Tarantino Fan, daher kann man wohl behaupten ich sei hier voreingenommen, aber wenn man Avatar für dessen fehlende Kreativität kritisiert, dann kann ich grade auch die Bastards als Anhäufung von Kopien, Plagiaten und Hommagen entlarven und zwar sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Was ist denn so raffiniert an dem Film? Wo ist da die grandiose Story? Wo ist da die Innovation oder das Kreative? und hat der Film irgendeine wichtige Aussage?

Sorry, ich will nicht sagen, dass Inglorious Bastards mir nicht gefallen hätte, aber wenn ich sagen müsste, welcher Film mich mehr unterhalten und beeindruckt hat, dann wäre das Avatar, dessen Story sogar noch interessantere Aussagen hat. Vielleicht gibt es aber besser Filme unter den verbleibenden Nominierungen. Vielleicht wird man auch Cameron für sein "Achievement" auszeichnen und einen anderen als Besten Film, was vielleicht gerechtfertigt wäre, denn Camerons Leistung ist sicherlich nicht hoch genug einzuschätzen
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Oscars 2010

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Da sind wir mal einer Meinung, danielcc. :)

Von den Bester-Film-Kandidaten hab ich nur Avatar, The Hurt Locker und Oben gesehen. Die letzteren beiden fand ich sehr gut, trotzdem hat mich Avatar am meisten beeindruckt. Was viele unterschätzen, ist die Erschaffung einer eigenen Welt in Avatar, samt Fauna, Flora, Sprache, etc. Ich bin in einem Fanforum, in dem interessanterweise auch viele Biologiestudenten sind, die von der Pandora-Welt beeindruckt sind. Wenn ich mir angucke, wie in anderen Filmen Naturgesetze hingebogen werden, dann ist das auf jeden Fall auch eine Leistung.

Trotzdem würde ich darauf wetten, dass Basterds die meisten Oscars abräumt.

Re: Die Oscars 2010

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Denke, die Jury/Academy ist noch nicht soweit, so etwas wie Bastards und vor allem Tarantino auszuzeichnen.

Bin mir aber sicher, dass Waltz ausgezeichnet wird, da er die meisten Preise zuvor gewonnen hat und die Konkurrenz hier meiner Meinung nach eher schwach ist, zumindest aber nicht hervorsticht wie er.
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Re: Die Oscars 2010

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danielcc hat geschrieben:Witzigerweise gelten die Filme heute als große Klassiker, die damals auch nix anderes waren als Spektakel und Effektfilme, man denke an Cleopatra, Vom Winde verweht, Die Zehn Gebote, Ben Hur oder auch Terminator 2, Die Matrix...

OK, ich bin kein Tarantino Fan, daher kann man wohl behaupten ich sei hier voreingenommen, aber wenn man Avatar für dessen fehlende Kreativität kritisiert, dann kann ich grade auch die Bastards als Anhäufung von Kopien, Plagiaten und Hommagen entlarven und zwar sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Was ist denn so raffiniert an dem Film? Wo ist da die grandiose Story? Wo ist da die Innovation oder das Kreative? und hat der Film irgendeine wichtige Aussage?

Sorry, ich will nicht sagen, dass Inglorious Bastards mir nicht gefallen hätte, aber wenn ich sagen müsste, welcher Film mich mehr unterhalten und beeindruckt hat, dann wäre das Avatar, dessen Story sogar noch interessantere Aussagen hat. Vielleicht gibt es aber besser Filme unter den verbleibenden Nominierungen. Vielleicht wird man auch Cameron für sein "Achievement" auszeichnen und einen anderen als Besten Film, was vielleicht gerechtfertigt wäre, denn Camerons Leistung ist sicherlich nicht hoch genug einzuschätzen
Ich verstehe dich schon und ich kann es auch nachvollziehen.

Ich finde sowohl IB als auch Avatar klasse. Nur denke ich, dass IB mehr dem Prädikat "Kinokunst" entspricht als Avatar. Als WK2-Farce/Satire tritt er am ehesten in die Fußstapfen von Filmen wie "M*A*S*H" und "Dr Seltsam".
Wo die Innovation liegt?
Nun der Film pfeift auf den üblichen Kriegsfilmanspruch historisch korrekt zu sein. Stattdessen nimmt er den WK2 als Bühne für seine eigene Show von Hommage (an das Kino, vor allem das deutsche), Rache (Nazis vs. Juden) und der des Hans Landa. Letzterer ist wohl auch der heimliche Hauptdarsteller des Film.
Die Geschichte ist dabei etwas wirklich eigenes, mal ehrlich welcher Film kann ein ähnlich geschriebenes Drehbuch vorweisen?
IB zieht das Genre des Kriegsfilms auf seine eigene Art durch den Kakao und verbeugt sich gleichzeitig vor dem Medium des Kinos. Allein die Liebe fürs Detail die man in den Film hat einfließen lassen, sowohl von der Ausstattung als auch dem Drehbuch.

Eigentlich ist IB ein Arthouse-Streifen, nur eben einer eines echten Filmfreaks der noch dazu (im Positiven) eine Schraube locker hat. Ich gebe zu, dass Tarantino manchmal zu sehr gehypt wird, doch dieser Film ist einfach ein Meisterwerk.

Zweifellos ist Avatar ein Meilenstein des Kinos, vor allem was Effekte betrifft. Der Aufwand der hier mit der Erschaffung einer Welt vollbracht wird ist einfach grandios, keine Frage. Auch der Unterhaltungswert stimmt vollkommen, selten habe ich 3 Stunden im Kino so locker verbracht. Leider sehe ich aber beim Drehbuch Schwächen für eine Rechtfertigung als "bester Film".
Für mich ist Avatar eher das was Star Wars in 1977 war: Ein Aufbruch in eine neue Ära des Kinos. Mit Star Wars wurde die Ära der Effekte-Epen eingeleitet. Dabei war Star Wars drehbuchtechnisch auch nur ein Versatzstück aus Märchen, alten Serials, WK2-Fliegerfilmen und Fantasy.

Beides sind geniale Filme, für sich gesehen, keine Frage. Doch IB würde ich den Oscar etwas mehr gönnen. :wink:
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Terence Young

Re: Die Oscars 2010

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Die Idee mit den zehn nominierten Filmen finde ich einen Witz. In Frage kommen doch eh nur die, die auch eine Oscarominierung als bester Regisseur einheimsen konnten und eventuell noch die Golden Globe Nominierten (wobei sich diese beiden Kategorien, welche Wunder, glaube ich sogar beinahe vollständig entsprechen).

Nachdem ich jetzt gestern auch endlich Inglourious Basterds sehen durfte und ihn als den, nach Star Trek, besten Film des Jahres einschätze, würde ich Tarantino den Oscar für den besten Film gönnen (den er, glaube ich, noch nie gewonnen hat???). Als bester Regisseur könnte man, wie vorhin von einem von euch schon erwähnt, dagegen Cameron auszeichnen. Ich denke, zumindest das hätte er dann, obwohl Avatar nur "gut" ist, doch verdient.

VJ007

Re: Die Oscars 2010

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Aus der "Bester Film" Kategorie werde ich bis heute nicht schlau.
Was kann diese Bezeichnung auszeichnen? Wenn ein Film der Beste ist, dann doch wohl nur weil das oscarwürdige Drehbuch eine oscarwürdige Regie inszeniert hat und eine oscarwürdige Darstellung vor einem oscarwürdigem Set-Design etc. geliefert wurde. Die Kategorie macht keinen Sinn, vor allem wenn Filme nominiert sind, die es in anderen Kategorien nicht mehrfach sind.

Bei der Kamera und Schnitt Kategorie muss man auch immer vorsichtig sein. Kameramänner und Cutter unter Hitchcock haben zu dutzenden Oscars dafür eingeheimst, dass sie das gemacht haben, was Hitch ihnen sagte...


Vermisse nur ich Gran Torino bei den Screenplay Nominierungen?

Re: Die Oscars 2010

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Ach verdammt, Gran Torino war in 2009? Ja dann fehlt der in so ziemlich jeder Kategorie!!!

Die Abgrenzung zwischen bester Regie und bestem FIlm sind sicherlich schwierig. Man spricht ja auch häufig bei dem FIlm vom Gewinner der Oscarnacht, der die meisten Oscars gewonnen hat.
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Re: Die Oscars 2010

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so.. eh klar, der film, den ich noch nicht gesehen hab, räumt alles ab... bin gespannt, wie gut der wirklich ist!!

dass AVATAR "nur" in den technischen kategorien gewonnen hat, finde ich okay, obwohl für die kamera-fachleute ja eigentlich christian berger für "das weiße band" die beste arbeit abgeliefert hat...

christoph waltz hat natürlich völlig zurecht seinen oscar bekommen, das war mir bereits nach 15min beim ersten ansehen des filmes klar. schade, dass tarantino nicht auch noch den drehbuch-oscar bekommen hat, meiner meinung hätten sich auch "up in the air" oder "a serious man" 1 goldenen mann verdient, aber eine oscar-nominierung ist ja auch schon ein erfolg.

was mir noch aufgefallen ist: es wurde lediglich "and the winner is..." und nicht mehr "and the oscar goes to..." gesagt?! was war der grund für diese regelung? zweitere redewendung gefällt mir viel besser... und george clooney schien alles andere als amüsiert über die 2 moderatoren, das sah man bereits nach 5 minuten.
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